United post-democratic totalitarian Kingdom

The Register: „A computer science student [der am Asperger-Syndrom leidet] accused of hacking offences has been jailed for six months for failing to hand over his encryption passwords, which he had been urged to do in ‚the interests of national security‚.“ (via Fefe)

Dort muss man offentlich seine Unschuld beweisen, nicht wie (noch) hierzulande, wo die Staatsanwaltschaft die Schuld eines Angeklagten beweisen muss.

Ich nenne Großbritannien einen post-demokratischen totalitären Staat.

Vgl. auch BBC: „What emergency data law means for you“ und Heise: „Beugehaft gegen Studenten: Britische Justiz will Passwort“.

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Kommentare

5 Kommentare zu “United post-democratic totalitarian Kingdom”

  1. Tom am Juli 10th, 2014 2:44 pm

    Ist das denn wirklich etwas anderes, als sich unter Umständen in den Arsch gucken lassen zu müssen, wenn die Staatsmacht es so will? Leute mit starkem Schließmuskel steckte man im Zweifelsfall auch in den Knast. Irgendwas privates soll es nicht geben!
    Es gibt nur eine Möglichkeit: Alles im Kopf und dann vergessen – dann wird man nur gefoltert, bis es einem wieder einfällt.
    Es sei denn, man heißt Kohl. Der geistig-moralische Erneuerungs-Appellator konnte sich erfolgreich auf Blackout berufen – oder wie war das damals?

  2. ...der Trittbrettschreiber am Juli 10th, 2014 4:34 pm

    @Tom

    „dann wird man nur gefoltert, bis es einem wieder einfällt.

    Gibt es da auch eine Do-It-Yourself-Methode?
    Ich werde meine Sammlung von USB-Sticks wohl einschmelzen müssen – alle Passwörter sind perdú.

  3. Tom am Juli 10th, 2014 9:33 pm

    T-schreiber, gibbet nich! Für die Zukunft n kleiner Passwort-Tip: „habs vergessen“ oder sowwat, x mal einzugeben. Mist, getz kann die NSA das auch lesen.

  4. ...der Trittbrettschreiber am Juli 11th, 2014 10:39 am

    @Tom

    …genial – aber ausgerechnet NSA?
    Ich vertraue diesen Cloud-Hostern schon lange nicht mehr.

  5. Ano Nym am Juli 11th, 2014 4:06 pm

    Dort muss man offentlich seine Unschuld beweisen, nicht wie (noch) hierzulande, wo die Staatsanwaltschaft die Schuld eines Angeklagten beweisen muss.

    Nicht ganz. Der mutmaßliche Täter soll das Versteck verraten, in welchem das Messer mit seinen Fingerabdrücken und dem Blut des Opfers liegt. Er soll also gerade nicht seine Unschuld beweisen, sondern seine Schuld.

    Das soll man nicht zu brauchen. Dieses Nichtzubrauchen verkauft die Herrschaft dem eigenen Volk und den Feuilletonisten als Errungenschaft. Und da diese Errungenschaft schon etwas älter ist, trägt sie weder einen englischen noch einen französischen sondern einen lateinischen Namen: Nemo-tenetur-Grundsatz [1]

    „Niemand ist verpflichtet, sich selbst anzuklagen“: Zentraler Bestandteil des Strafverfahrensrecht – beinhaltet vor allem das Recht des Angeklagten oder Beschuldigten, zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen zu schweigen.

    Dass dann, wenn der Staat (also wir alle) in Gefahr sind, dieser Grundsatz nicht gilt, versteht sich doch wohl von selbst. [2]

    [1] http://de.wikipedia.org/wiki/Latein_im_Recht#N
    [2] http://en.wikipedia.org/wiki/Right_to_silence#England_and_Wales

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