Pack oder: Die Sorgfalt eines ordentlichen Geschäftsmannes

Im Leben, im Leben da ist nicht alles eben
und darum braucht im Leben
der Mensch ein bisschen Glück!

Ich las gerade in Spiegel online: „Hintergrund (…) ist ein Schreiben der Allianz. Der Versicherer hatte dem Insolvenzverwalter am Morgen bestätigt, dass Middelhoffs Manager-Versicherung die von Jauch geforderten 3,4 Millionen Euro übernehmen werde.“

Manager-Versicherung? Was ist das? „Deutschlands größter Versicherer, die Allianz, definiert, man biete Managern ‚ein Sicherheitsnetz, das sie persönlich vor möglichen negativen Folgen ihrer Entscheidungen schützt‘.“ Das Manager-Magazin schreibt weiter – unter der Rubrik „Mittelstand“ -:
…schließlich wird die Qualifikation der Führungskräfte („Organmitglieder“) gecheckt.(…) Nach dem Aktien– und GmbH-Gesetz in Verbindung mit dem BGB sind Organmitglieder zu Schadenersatzzahlungen für Vermögensschäden verpflichtet, die durch Missachtung ihrer Sorgfaltspflicht entstanden sind – so die Grundlage des Geschäfts.

Ich hätte doch gern gewusst, wie die Allianz die „Qualifikation“ Middelhoffs beurteilt hat. „Er promovierte 1987 mit einer Arbeit über die Integrierte Planung von Kommunikationssystemen: dargestellt an der Einführung von Btx in einzelhandelsorientierten Filialsystemen und Verbundgruppen und wurde Mitglied des Marketing Alumni Münster e. V., eines Ehemaligenvereins der Marketingstudenten in Münster. In dieser Zeit sammelte er erste unternehmerische Erfahrungen durch die Mitarbeit im väterlichen Textilunternehmen.“

Schon klar. Genau so habe ich mir die auch vorgestellt.

Sehr hübsch ist die „Verantwortung“ übrigens im GmbH-Gesetz Absatz 1 formuliert: „Die Geschäftsführer haben in den Angelegenheiten der Gesellschaft die Sorgfalt eines ordentlichen Geschäftsmannes anzuwenden.“

Wo bleibt eigentlich die Gender-Sprachpolizei? Oder lesen die betreffenden Frau*-&%$Innen (pdf) keine Gesetze, die Wirtschaft betreffend? Das stammt doch schon aus dem Jahr 1982!