Pack, reloaded and revisited

Spiegel online: Eine Gerichtsvollzieherin habe beim Amtsgericht Essen am Freitag einen Haftbefehl gegen Thomas Middelhoff beantragt. Damit wolle sie ihn zu einem Offenbarungseid zwingen. „In einem Aktenraum musste der einstige Topstar der deutschen Wirtschaft seine Taschen öffnen. Allerdings hatte er nur 56 Euro im Portemonnaie und lag damit unter der Pfändungsgrenze, sodass die Gerichtsvollzieherin ihm nichts abnehmen konnte.“

Über Middelhoff hatte ich hier schon etwas geschrieben (12.02.2012, „Pack, reloaded“).

Die geneigten Leserinnen und wohlwollenden Leser dürfen raten, welches Gefühl mich durchströmte, als ich die Meldung über Middelhoff las.

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Kommentare

4 Kommentare zu “Pack, reloaded and revisited”

  1. Wolf-Dieter am Juni 14th, 2014 7:20 am

    Ungeachtet des unbestreitbaren Unterhaltungswertes darf ich mich selbst zitieren:

    Das Geld ist weg.

  2. nh am Juni 14th, 2014 8:10 pm

    Das ist nur einer von vielen unerträglichen Drecksäcken, bei denen man auf blutrünstige Gedanken kommt.
    Mal anklopfen warum keine U-Haft wegen Verdunkelungsgefahr.
    Klappt doch bei Kleinstkriminellen wunderbar.
    Immer ruhig bleiben…

  3. Wolf-Dieter am Juni 15th, 2014 7:40 am

    @nh – unerträgliche Drecksäcke – ja, stimmt. Sogar die bürgerliche Justiz kümmert sich Zecken wie Middelhoff.

    Bedenke aber, dass es nicht seine Außenstände sind, die mein Durchkommmen im Wirtschaftsleben erschweren. Sondern es ist die permanente Vermögensdrainage von „unten“ nach „oben“, die nach Wegfall der Mehrwert-Erwirtschaftung durch menschliche Arbeitskraft nun über andere Wege erfolgen muss.

    By the way. Ich lese gerade J. M. Simmels erneut Debutroman „Kaviar“. Der Held des Romans ist von Beruf – Bänker! Ich genieße es trotzdem … mach dir ein paar schöne Stunden.

  4. Michael am Juni 15th, 2014 3:15 pm

    Ok, ich mache jetz mal hier den Forumsbuchmacher. Es werden noch Wetten angenommen, welche Deutungsmuster in den wirtschaftsnahen Medien zu erwarten sind:

    1. (Stimmlage: Mitleidsheischend) Dieses fürchterliche Vorgehen der Richterin zeigt, wie man in der kryptokommunistischen Hölle Deutschland mit unseren Leitungsträgern umgeht. Ohne Rücksicht auf Menschenwürde, nur aus Neid. Und denk doch einer an seine Kinder! *träneabdrück*

    2. (Stimmlage: Salbungsvoll-staatstragend) Der Vorgang zeigt, daß wir einen hervorragend funktionierenden Rechtsstaat haben, in dem vor den Gesetz tatsächlich alle gleich sind und die Gesetze auch für Topmanager gelten. Managerkriminalität und dgl. sind nur ab-so-lu-te Ausnahmeeinzelfälle.

    3. (Stimmlage: Besorgt) Dieses Vorgehen führt zu Kapitalflucht, schreckt Investoren ab und gefährdet den Standort Deutschland.

    4. (Stimmlage: Lässig-spöttisch) Selber schuld. Warum hat sich der neureiche Depp auch erwischen lassen? Ausserdem hat er es nicht geschafft die Verantwortung auf andere (oder – noch besser – die allgemeine Wirtschaftslage) abzuschieben und rechtzeitig die richtigen Netzwerke zu knüpfen – das sind ja nun wirklich die Kernkompetenzen jeder Führungskraft! Uns Cleveren und Wahren Leistungsträgern wär das nicht passiert!

    5. (Stimmlage: Peinlich berührt) (Thema wird möglichst ignoriert. Peinliche Familiengeschichten in der Öffentlichkeit ausbreiten ist schliesslich unanständig. Am besten ersatzweise verstärkt was zu Terroristen, Fussball oder das Wetter bringen)

    Bitte vermutlich zutreffendes mit einem Filzstift auf dem Monitor ankreuzen! Die Auflösung entnehmen Sie bitte der Tagespresse.

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