Ankunft des Riesen Machnow

Morgenpost

Deutsche Kulturbilder der Berliner Morgenpost Februar 1931 – diese „Postkarte“ ist eine Quittung der Berliner Morgenpost „über 60 Pfennig für die 11. Woche vom 15.03. bis 21.03.1931“.

Der größte in Europa gemessene Mensch ist der Österreicher Winkelmeyer, der 2,78 m hoch wurde. 10 cm wenger maß der Engländer O’Brin, der durch die Londoner Straßen spazierte und sich seine Pfeife an Laternen anzündete. (…) Der berühmte englische Anatom Hunter wollte durchaus den Körper dieses Riesen for seine anatomische Sammlung haben. Aber er konnte den Riesen selbst gegen große Versprechungen nicht bewegen, ihm für den Fall, daß er früher sterbe als der Professor, seinen Körper zu verkaufen. Als Hunter mit seinem Angebot nicht nachließ, bekam es der Riese mit der Angst zu tun und schloß mit einigen Fischern einen Vertrag, daß diese seinen Leichnam aufs Meer fahren und dann ins Wasser werfen sollten. Doch er hatte seine Rechnung zwar mit dem Himmel und mit den Fischern aber nicht mit dem anatomen gemacht. Dieser bestach die Fioscher, daß sie ihm den od des Riesen mitteilen sollten, und als es einen Tages soweit war, fuhr er mit den Fischern und dem toten Riesen hinaus, sah zu, wie die Fischer den Leichnam ins Wasser warfen und so ihre Pflicht erledigten, und fischte dann den Körper heraus. Mit der Beute fuhr er heim, und noch gheute sieht man das Skelett des Riesen in der berühmten Hunterschen Sammlung in London.

Diese Geschichte erschien mir anfangs doch ein wenig zu phantastisch. Heute würde sich sowieso eine Kompanie Rechtsanwälte händereibend einmischen. Nach einer kurzen Recherche stellte sich heraus, dass die „Berliner Morgenpost“ den Namen des Riesen falsch geschrieben hatte – er hieß O’Brien oder auch Charles Byrne. Über ihn gibt es sogar einen Roman: The Giant, O’Brien“ von Hilary Mantel. Bilder vom Skelett fand ich auf thetallestman.com.

Heute würde man die Angelegenheit „pietätlos“ nennen. Wahrscheinlich ist sogar „Riese“ nicht mehr politisch korrekt. Vermutlich sagt „man“ in sprachpolizeilichen Kreisen „hochwüchsig“.