Die in der E-Mail enthaltene Schadsoftware

Spiegel online über einen angeblichen „Hackerangriff“ Chinas auf deutsche Ministerien: „Die in der E-Mail enthaltene Schadsoftware…“

Das schrieb ich im Jahr 2000 (Manuskript eines Vortrags):
Eine Textdatei mit einigen wenigen Ablaufbefehlen für die Programmiersprache Visual Basic erschütterte nachhaltig das Vertrauen in die E-Mail als Kommunikationsvehikel des digitalen Zeitalters. Die verhängnisvolle Botschaft war dabei Virus, Wurm und Trojanisches Pferd in einem. So schreibt die ZEIT. Woher die Information stammt, E-Mails könne man „vertrauen“ und warum, weiss nur der DAU.

Richtig ist:
Der Virus des „I Love You“-Briefes löschte Bild- und Tondateien in den Formaten .jpg und .mp3 und verbarg Videodateien im MPEG-Format. Aber nur bei Menschen, die aus unerklärlichen Gründen ein bestimmtes E-Mail-Programm von Microsoft benutzten…
Das Trojanische Pferd des „I Love You“-Briefes versuchte, eine Web-Seite aufzurufen und von ihr die Datei „winbugsfix.exe“ ins heimische System zu kopieren. Das war ein Programm, das Passworteingaben und andere Einstellungen des Internet Connection Wizard von Microsoft sowie alle Internet-Adressen interner Server an einen Empfänger auf den Philippinen schicken wollte.
Der Wurm im „I Love You“-Brief schickte über die E-Mail-Software Microsoft Outlook an jeden Eintrag im Adressbuch eine Kopie seiner selbst.. Ein anderer Teil des Skriptes hatte es auf die privaten Besucher von Chatforen abgesehen. Jeder, die die Chatsoftware mIRC benutze, bekam automatisch auch den „I love You“-Brief..

Zeitungen und Multimedia-Firmen verloren ihre Bild-Datenbanken. Warum? Gab es keine Datensicherung? Kein Backup? „Tatsächlich dokumentiert die schnelle Verbreitung des „I Love You“–Virus ein derartiges Mass an fehlendem Sicherheitsbewusstsein selbst in großen Firmen und Institutionen, dass die Experten nachgerade verzweifeln.“ schreibt die ZEIT. Verzweifeln Sie mit! Dieses Fazit ist richtig!

Es hat sich also auch nach 14 Jahren nichts geändert.

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Kommentare

One Kommentar zu “Die in der E-Mail enthaltene Schadsoftware”

  1. die Nase am Februar 16th, 2014 3:13 pm

    Die Leute haben ihre Mailclients auf Spaß eingestellt. HTML, Javascript und Java an. Wenn eine Mail kommt dann muss alles bunt flackern.

    Und wenn eine Gewinnmail kommt dann muss gleich geantwortet werden. Bei Spam muss unbedingt die eigene Meinung zurückgesendet werden.

    Letztens wurde ich gefragt warum auch ein anders als sein gutes Passwort geht. Es war das lateinische Wort für den großen Zeh. Das kann niemand erraten.

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