Manga, Manga, oder: Sex und Ismus

hentai

Liebe Jugendliche unter 18 Jahren! Bitte klickt um einen höheren Wesens willen nicht auf dieses höchst gefährliche Bild! Wenn ihr das dennoch gegen meinen Rat tut, gefährdet das Eure seelische Entwicklung, ihr beibt retardiert, Euch fallen die Haare aus und Ihr werdet als Erwachsene negativ-dekadente Persönlichkeiten. Zu weiteren Details fragt bitte jugendschutz.net oder die Bundesprüfstelle für jugendgefährende Medien.

Mal sehen, wann wir das letzte Mal den Begriff „Sexismus“ in den Medien hatten, um die Verkaufszahlen Klickraten zu erhöhen. Welt online (05.01.2014): „Milch, Sexismus und slawisches Blut“. Frankfurter Rundschau (09.01.2014): „Italien: Ein bisschen weniger Sexismus“. Spiegel online (heute): „Sexismusvorwurf“.

Die Methode kann dieses kleine familienfreundliche Blog auch: Man schreibt darüber, dass jemand anderes das jeweils gefühlt Böse getan habe, dass sich die höheren Töchter, die gerade keine Heime für „gefallene Mädchen“ errichten, aufregen künstlich erregen, so dass ein Anlass vorliegt, den Voyeurismus der lechzenden LeserInnen bebildernd zu befriedigen. Die Alice-Schwarzer-Variante: Man findet ein paar PappnasInnen, die sich moralisch entrüsten, um dann das eigene Buch zu promoten, das „zufällig“ gerade zum Thema erschienen ist.

Aktuell geht es um ein wissenschaftliches Magazin aus Japan, das ein Manga-Comic auf dem Titelblatt zeigt. Darüber hat sich eine Frau in den USA aufgeregt (die auch „zufällig“ gerade ihr Werk promoten will). Ansonsten ist gerade kein Sack Reis umgefallen, den man mit nackten Titten bebildern könnte.

„Man“ darf also keine Frauen abbilden, die im Haushalt arbeiten und gleichzeitig ein Buch lesen? Sozialanthropologen könnten sicher über das Thema „Magie der Bilder“ einiges sagen. Das erinnert ein wenig and die spanischen Konquistadoren, die den Indianern Heiligenbilder zeigten und hofften, damit bewirkten sie irgendetwas. Verwandte Themen sind auch die nichtssagenden Textbausteine „Flagge zeigen“, „Gesicht zeigen gegen Rechts“ und das Tragen von Fackeln bei Nacht Lichterketten.

Wenn ich ein wissenschaftiches Magazin herausgäbe, dann würde ich mich damit befassen, warum das Essen von Kakerlaken in so genannten gefakten „Dschungelcamps“ angeblich nicht die Jugend sittlich gefährdet, nackte Comic-Figuren, die den Akt der von der Evolution vorgesehenen geschlechtlichen Vermehrung in dümmlicher Form thematisieren, aber schon.

Ihr seid doch allesamt ein verlogenes und heuchlerisches Pack. Ich will „Sexismus-Vorwurf“ in den Medien weder lesen, hören noch sehen. Meine Klicks kriegt ihr nicht.

image_pdfimage_print

Kommentare

6 Kommentare zu “Manga, Manga, oder: Sex und Ismus”

  1. Juergen am Januar 10th, 2014 1:53 pm

    Eccentrica Gallumbits hätte ich mir älter vorgestellt ;-)

  2. ninjaturkey am Januar 10th, 2014 2:21 pm

    Genau so ekeln mich die Heuchler an, die landauf landab das ach so mutige „coming out“ von Herrn Hitzlsperger loben.

  3. .... der Trittbrettschreiber am Januar 10th, 2014 5:01 pm

    @ninjaturkey

    … ja, genau. Alle mal kotzen bitte. Alles muss rauskommen. Igittitgit, was man nicht alles tun muss, um nur einmal von der Regierung gelobt zu werden.

    So – und jetzt alle wieder rein.
    Schließlich ist der Winter doch noch im Anm[…], ich meine … er kommt … stürmisch … in Böen und stoßweise.

    Medien sind einfach toll, seit einer Woche schon immer wieder Fußball. Mir ist schon ganz wuschelig. Dieser Ball, dieses Leder, so rund und prall. Vieleicht sollte ich mal wieder Burk’s Blog lesen. Aber nur mit einer Havanna statt der üblichen Zigarette danach.

    Geeerdaaa – das Mäuschen bitte, ich will mich endlich mal wieder so richtig durchklicken.

    oh..what a world….!

  4. nh am Januar 10th, 2014 10:25 pm

    Assoziationen
    LichterkettenträgerFackelzug zum Ruhme des Führersein „Aussätziger“ bekennt sich.
    Wenn das nicht mal ein Aufruf zur Unruhe ist :)

  5. elvis am Januar 11th, 2014 11:39 am

    ninjaturkey am Januar 10th, 2014 2:21 pm

    Genau so ekeln mich die Heuchler an, die landauf landab das ach so mutige “coming out” von Herrn Hitzlsperger loben.

    Laut bild.de ist Herr Hitzlsperger ein Vorbild.

    Dabei interessiert doch nur eines: Wen hat der H. alles gepoppt und wen kann er outen. Nur diese Nachfolgestories bringt der Journaille Geld und die Journaille braucht Geld, viel Geld. Investigativer Journalismus ist teuer..

  6. Ossiblock am Januar 12th, 2014 9:18 pm

Schreibe einen Kommentar