Die Bundesmedienanstalt gibt bekannt: Klassenkampf ab sofort verboten
Die Krawalle in Russland gehen weiter. Tausende Regierungsgegner versuchten am Morgen, die Regierungszentrale, die Kommandozentrale der Polizei und das Winterpalais einzunehmen. Die Oppositionsführer Lenin und Trotzki stellten Ministerpräsidentin Kerenski ein Ultimatum für den Rücktritt.
Die Krawalle in Thailand gehen weiter. Tausende Regierungsgegner versuchten am Morgen, die Regierungszentrale, die Kommandozentrale der Polizei und das Parlament einzunehmen. Oppositionsführer Suthep stellte Ministerpräsidentin Yingluck ein Ultimatum für den Rücktritt.
Die kürzlich gegründete Bundesmedienanstalt, die für die Kontrolle der Printmedien, der Radio- und Fernsehsender sowie die öffentlich-rechtlichen Internets zuständig ist, gab gestern folgende Sprachregelung bekannt: „Der Begriff Klassenkampf ist ab sofort in der Berichterstattung untersagt. Er stört den öffentlichen Frieden, stammt aus dem kommunistischen Sprachgebauch und widerspricht der Tatsache, dass es keine andere Wirtschaftsordnung als die freiheitlich-demokratische Marktwirtschaft geben darf. Ab sofort werden gewalttätige Kämpfe um die Macht weltweit ausschließlich als „Krawalle“ bezeichnet. Angehörige revolutionärer linksextremistischer Gruppen müssen ausnahmlos als „Chaoten“ benannt werden. (Ausnahmen: Zur Zeit heißen Terroristen in Syrien, die von Mitgliedern der EU mit Waffen beliefert werden, „Rebellen“. „Rebellen“ in afrikanischen Ländern, in denen die europäischen Staaten militärisch intervenieren müssen, um die Freiheit der Handelswege zu sichern, heißen hingegen „Islamisten“.) Zuwiderhandlungen werden nach § 17 Absatz c des Bundesmedienaufsichtgesetzes bestraft.“
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7 Kommentare zu “Die Bundesmedienanstalt gibt bekannt: Klassenkampf ab sofort verboten”
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Ist das der Job-Wechsel vom Journalisten zum „Zauderlehrling“?
Welche Lern-Methode führte zur Erkenntnis dieser
„Wahrheit“ im Lichte unseres und vergangener Zeitgeister?
Che über die Linkspartei. Vorher hinsetzen, damit man beim lachen nicht zusammen bricht:
http://kritikundkunst.wordpress.com/2013/12/02/che2001-uber-die-linke/
Ein interesaanter Bericht über die Rolle deutscher Steuergelder, die über die Friedrich-Naumann-Stiftung nach Thailand transferiert werden, um die Protest anzuheizen:
http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/58747
Und weil es so schön ist gleich noch einer über die Rolle der Bundesregierung bei der Förderung der gewaltsamen Protest in der Ukraine, wo die extremen Rechten von DE finaziert werden, um die Regierung zu destabilisieren
http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/58748
Das Textmuster passt wohl auf so ziemlich jede Volksbewegung welche zu Gewalt greift. Wo Du da jetzt einen Klassenkampf sehen willst, ist mir ein Rätsel…
Ich habe keine Ahnung, was dort abgeht, beide Seiten scheinen völlig korrupte Anführer zu haben… Das nervt ja gerade, dass die Medien nicht über die jeweiligen Interessengruppe informieren, ein „Machtkampf“ ist das sicher nicht, sondern ein Kampf um gesellschaftliche Ressourcen und welche Schichten und Klassen davon profitieren.
Hm… waren das Judenkrawalle? Ahem ahem. :)
Verschleiert wird die ökonomische Seite der Politik und die politische Seite der Ökonomie [iirc, gibts so ein Brecht-Zitat].
Statt dessen gehts immer nur um „Macht“ als ob wir in einem Luke-Skywalker-Universum lebten. Da fragt keiner, was ist Macht (die Fähigkeit seinen Willen gegen fremden durchzusetzen), wo sie herkommt und mit welchen Mitteln (am Ende steht körperliche Gewalt, die Drohung mit dem Tod). Derbürgerliche Staat hat dafür Polizei, Justiz, Pistolen, Gefängnisse, Militär.