Warum ist Astronomie wichtig?

Florian Freistetter berichtet auf seinem Blog „Astrodicticum Simplex“ über eine wissenschaftliche Arbeit mit dem Titel „Why is Astronomy Important?“: „In ihrer Arbeit listen Rosenberg und ihre Kollegen auf, wo Forschung und Technik die ursprünglich für die Astronomie entwickelt worden sind, heute überall in ganz anderen Gebieten eingesetzt wird.“

Beispiele:

  • Die Technik der Apertursynthese wurde ursprünglich für die Radioastronomie entwickelt; wird heute aber in der medizinischen Bildgebung (MRI-Scan, Computertomografie, etc) angewendet.
  • Sensoren die zur Teleskopsteuerung entwickelt wurden, werden zur Temperaturüberwachung in Brutkästen für Babys eingesetzt.
  • Eine Technik zur Verbesserung der Bildqualität von radioastronomischen Aufnahmen aus dem Jahr 1977 wird heute überall in WLAN-Netzwerken verwendet.
  • Die gaschromatische Analyse von Gepäckstücken auf Flughäfen, bei denen nach Sprengstoff und Drogen gesucht wird, stammt von einer Marsmission.

image_pdfimage_print

Kommentare

10 Kommentare zu “Warum ist Astronomie wichtig?”

  1. Eike am November 8th, 2013 9:21 pm

    „Die Technik macht uns kaputt! Sie beraubt uns unserer Kultur und verwandelt uns in Maschinen!“

  2. eb am November 8th, 2013 9:42 pm

    Ich kann Eike nicht mal widersprechen. Ich empfinde dies aber mit Trauer. Denn möglicherweise, gab es auch andere Motivationen für Astronomie? Ein Blick auf die Welt, auf uns, und das, was uns umgibt? Und was ist dabei herausgekommen? Meine Güte. Und Golem sprach….

  3. Ano Nym am November 8th, 2013 11:05 pm

    Teflonpfanne reloaded

    Wichtigtuerei von exakt der selben Machart wie das Argument, die religiös motivierte Knabenbeschneidung verhindere Peniskrebs und HIV. Der Leser soll vor Ehrfurcht erschaudern und den Kollateralnutzen (mehr ist es ja nicht) für einen Grund der besprochenen wissenschaftlichen Veranstaltung halten.

    Ach so: CCD-Chips gibt’s heute (leider) immer weniger: http://de.wikipedia.org/wiki/CCD-Sensor#CMOS_vs._CCD

  4. DirtyDickDaddy am November 9th, 2013 1:35 am

    Naja, so toll ist das mit den Brutkästen nun aich nicht und für alle anderen Beispiele hätte es sicherlich auch andere und bessere Lösungswege gegeben. Natürlich ist Astronomie eine tolle und interessante Angelegenheit, aber leider wird diese „Wissenschaft“ auch zum Nachteil der Menschheit eingesetzt. Ich möchte hier nur mal erwähnen, dass die EADS an Killer- und Uberwachungsdrohnen mitarbeitet. Insgesamt hat die Raumfahrt (dies sind ja nunmal Teilaspekte der Astronomie) außer Weltraummüll und Umweltverschmutzung nicht viel aufzubieten. Und eure Weltraumträume könnt ihr sowieso vergessen, denn so hart es sich anhören mag: der Mensch ist nicht für ein Leben in fernen Welten konzipiert, sondern an die Erde gebunden – durch eine unsichtbare Nabelschnur, die ihn an seine Pachamama fesselt. :)

    Vielleicht sollte man erstmal mit sich selbst und seiner Umwelt klarkommen, bevor man nach Ersatzplaneten Ausschau hält, um diese dann in parasitärer Absicht zugrunde zu richten. Aber wenn man im Einklang mit sich und der Welt wäre, müsste man auch nicht in die Ferne schweifen. Naja, mir soll’s egal sein, macht mal so weiter und ignoriert die Trümmer eurer Existenz. Viel Spass noch, bei zukünftigen Reinkarnationen – die ihr auch hier verleben werdet. *lol*

  5. BglBttr am November 9th, 2013 5:29 am

    Die Neo-Ludditen mögen sich aber nicht in einem Auto erwischen lassen :-/

  6. Politiraptor am November 9th, 2013 6:58 am

    Hintergrund solcher Artikel ist die in den USA und in Europa stark zunehmende „Gewinnorientierung“ der Grundlagenwissenschaften!
    Abgesehen von Prestigeprojekten (z.B. LHC) wird Grundlagenwissenschaft nur noch gefördert, wenn sie innerhalb weniger Jahre Gewinn abwirft. Also mehr Einnahmen generiert, als Fördergelder geflossen sind! Schwierig wird es bereits, wenn dieser finanzielle Gewinn nur langfristig erzielt wird. Forschung um des reinen Wissenserwerbs ist für solche Politiker „brotlose Kunst“ und gehört abgeschaft.
    Dieser Trend (vor Allem in den USA und Europa) geht einher mit der Ausbreitung von religiösen Weltbildern als Alternative zu den Wissenschaften in den Schulen.

  7. algore85 am November 9th, 2013 11:34 am

    Das Weltall ist für uns unendlich. Das erzeugt bei mir Ehrfurcht genug. Wir sollten unseren Blick immer zu den Sternen richten um als Spezies nicht zu verkümmern. Ich war mal mit 4 Studentinnen im Planetarium, irgendwas über Sonnen. Wir kommen raus, eine von denen sagt: „Ich wusste gar nicht, dass die Sterne da oben am Himmel Sonnen sind.“ Ich denke, astronomische Grundbildung ist sehr wichtig. Einfach um uns richtig im Universum verordnen können. Ich will kein Fisch sein, der nicht weiß, dass er in einem Aquarium lebt.

  8. Michael am November 9th, 2013 11:56 am

    Das Spin-off-Argument halte ich für zweischneidig. Ich möchte darauf hinweisen, daß die Waffenindustrie ähnlich argumentieren könnte und das teilweise auch tut.
    Man kann das Argument selbstverständlich als Zusatzargument nehmen, aber als Hauptargument solle eben immer der Hauptzweck der Sache dienen, und da gibt es natürlich ebenfalls gute Gründe. Einige davon werden übrigens in der zweiten Hälfte des verlinkten Artikels auch genannt.

  9. supernorbert am November 9th, 2013 1:26 pm

    Was für ein Unsinn.
    Astronomie, wie jede andere Naturwissenschaft, braucht doch ihre Existenz nicht mit zweitklassigen Gimmicks zu rechtfertigen, die quasi als Abfallprodukte anfallen. Astronomie braucht nicht „nützlich“ zu sein.

  10. Wolf-Dieter am November 10th, 2013 8:30 pm

    Verstanden. Astronomie ist wichtig wegen der (prinzipiell unplanbaren) Nebeneffekte.

Schreibe einen Kommentar