Reboot der Insel der Seligen

Elysium

„Reboot der Insel der Seligen“ – ein Artikel von mir in Telepolis über den Film Elysium.

„Elysium“ ist ein solide gemachter Action-Film, dessen Science-Fiction-Kostüm kaum kaschieren kann, dass der Plot fast die gegenwärtige Realität beschreibt. (…) Die Moral derartiger Geschichten ist auch schon spätestens seit Sergio Corbuccis „Il Mercenario“ (1968) klar: Der Held hat zunächst ein egoistisches Motiv (Geld, in „Elysium“ die eigene Gesundheit), und eine schöne Frau bringt ihn auf den richtigen Weg an die Seite der Armen und Guten, denen er hilft, die Bösen militärisch zu besiegen (wie auch in „Avatar – die Reise nach Pandora“).(…) Im deutschen Feuilleton gilt man offenbar schon als „stramm links“, wenn man fragt, ob es wirklich sein müsse, dass Wenige viel haben und umgekehrt. (…) Ein wirklicher und dauerhafter sozialer Reboot würde die Einsicht voraussetzen, dass die Akteure innerhalb des Systems nur ihre vorgesehene Rolle einnehmen, als eine Art „Charaktermaske“, und dass das Sein das Bewusstsein bestimmt. Es kommt vermutlich weniger darauf an, wer die Macht hat, sondern zu ändern, worauf Macht beruht. So weit geht „Elysium“ nicht. (…)

Elysium

Pictures: Sony Pictures