Vertrauliche Quellen, digitale Spuren und böses Erwachen

Heise: „Rusbridger erklärt, die staatlich verlangte Verhinderung einer Veröffentlichung sei in den USA nahezu unmöglich. Trotzdem warnt er davor, dass es für Journalisten bald unmöglich sein wird, ihren Quellen Vertraulichkeit zuzusichern. Die meisten Recherchen, ja die meisten Leben, hinterließen einfach zu viele digitale Spuren. Die Kollegen, die Edward Snowden verunglimpfen oder sagen, Reporter sollten dem Staat trauen, könnte eines Tages ein brutales Erwachen bevorstehen. Die totale Überwachung sei eine grundsätzliche Gefahr für den Journalismus und derzeit sehe es so aus, als sei es nicht mehr eine Frage, ob diese kommt, sondern nur noch wann.“

Nein, Leute, Journalisten sind belehrungsresistent, mit wenigen Ausnahmen. Ich hatte in den letzten Monaten rund 60 Kolleginnen und Kollegen in meinen Seminaren. Drei (in Worten: drei) verschlüsseln jetzt ihre E-Mails, ale anderen verhalten sich genau so wie vorher, obwohl sie es besser wissen müssten.