Pornos aus Übersee (nach Baden-Württemberg und auch anderswohin)

pornos aus Übersee

Screenshot: Pornos, vermutlich aus Übersee (Abbildung ähnlich)

„So könnten bislang pornografische Inhalte aus Übersee ohne Probleme an den internetfähigen Fernsehern abgerufen werden,“ sagt Thomas Langheinrich, der Chef der baden-württembergischen Landesanstalt [sic] für Kommunikation (LfK).

Oha. Immer wenn ein deutscher Internet-Aufseher, Jugend“schützer“ oder ein sonstiger Blockwart 2.0 etwas sagt, weiß man schon von vorneherein, dass man sich besser a priori mit Grausen abgewendet hätte. (Die kriegen bei der Anstalt auf ihrer Website noch nicht einmal ein Layout hin; vermutlich kopieren sie alles mit Word da rein, und um den Rest kümmert sich die outgesourcte EDV-Abteilung im Keller Agentur, deren Webdesigner gerade im Urlaub sind.)

Das Wort „Übersee“ ließ mich stutzen. Es klingt so gemütlich. Ein fernes Echo hallt herüber aus den fünfziger Jahren, als Leute von der anderen Seite des Sees Meeres sich selten in Europa blicken ließen.

Wikipedia definiert – und ich passe das unserem Thema an: „Pornografie, die im weiteren Sinne von den durch Ozeane getrennte Kontinenten und Gebieten der Erde stammt, die von einer bestimmten geografischen Region über den Landweg nicht oder nur unter großen Schwierigkeiten erreichbar sind, im europäischen Kontext also auch Australien und Ozeanien sowie große Teile Asiens, Afrika und die Antarktis.“

Das hört sich schon ziemlich gefährlich an, und diese überseeischen Inhalte hindern die teutsche Jugend auch daran, sich sittlich und normengemäß zu entwickeln. (Frage an die pornokompetenten Leserinnen und sittlich-moralisch gefestigten Leser: Können Fernseher eigentlich deutsche Pornos anzeigen?)

Ich wüsste schon eine urdeutsche Lösung: Das Internetz darf im deutschen Fernsehen erst am 22 Uhr empfangen werden, und alle nackten Geschlechtsteile müssen mit einem Foto des Bundesinnenministers eines Internetwarts einer Anstalt überblendet werden.