Darknet und Javascript, reloaded

Das Torprojekt hat zur Verhaftung des Darknet-Providers „Freedom Hosting“ ausführlich Stellung bezogen.

The person, or persons, who run Freedom Hosting are in no way affiliated or connected to The Tor Project, Inc., the organization coordinating the development of the Tor software and research. In the past, adversarial organizations have skipped trying to break Tor hidden services and instead attacked the software running at the server behind the dot onion address. Exploits for PHP, Apache, MySQL, and other software are far more common than exploits for Tor. The current news indicates that someone has exploited the software behind Freedom Hosting. From what is known so far, the breach was used to configure the server in a way that it injects some sort of javascript exploit in the web pages delivered to users. This exploit is used to load a malware payload to infect user’s computers. The malware payload could be trying to exploit potential bugs in Firefox 17 ESR, on which our Tor Browser is based. We’re investigating these bugs and will fix
them if we can.

Hier sind die Details.

Auch Heise berichtet „Tor-Nutzer über Firefox-Lücke verfolgt“. „Ältere, zum Tor-Browser-Bundle gehörende Firefox-Browser enthalten eine Javascript-Sicherheitslücke, über die sich Code einschleusen und ausführen lässt. “

Deswegen schreibt meine Lieblings-Torfrau Runa ganz richtig : „Firefox vulnerability was Windows-specific and targeted older versions of the Tor Browser Bundle“.

Wer über Tor surft und Javascript aktiviert hat, kann auch gleich das Schloss vor die Tür nageln. Diese „Sicherheitslücke“ betrifft nur Leute, die sich um Sicherheit wenig kümmern.

image_pdfimage_print

Kommentare

9 Kommentare zu “Darknet und Javascript, reloaded”

  1. supernorbert am August 6th, 2013 8:51 am

    fefe hält tor ja mittlerweile nicht mehr für sicher.
    zumindest in bezug auf die nsa.
    http://blog.fefe.de/?ts=af0134f5

  2. admin am August 6th, 2013 8:56 am

    „Sicher“ muss man definieren, dann kann man weiterreden. Nichts ist sicher, weil Menschen Fehler machen.

  3. Gast am August 6th, 2013 9:43 am

    Die Tor Entwickler wollten mehr User und haben naiv im TBB Scripte per default erlaubt (usability). Das war ein Fehler und man ist jetzt wieder zurück gerudert.
    heise schreibt: „Insgesamt wird immer deutlicher, dass wer Tor nutzt, sehr genau wissen sollte was er tut, da er sich einem stark erhöhten Angriffsrisiko aussetzt.“

    Und genau da ist der Punkt. Ein „download & run“ reicht eben nicht wenn es um erhöhte Sicherheit gehen soll.

  4. elvis am August 6th, 2013 11:19 am

    Gast am August 6th, 2013 9:43 am

    Die Tor Entwickler wollten mehr User

    Das ist völliger Blödsinn.

    Tor wurde durch Zeitungen wie Chip oder Computer-Bild von usern überschwemmt die über Tor aus welchen Gründen auch immer anonym auf facebook und sonstwas kommen wollten. Die Tour mailing-list war zeitweise voll mit Anfragen von denen. Leichter zugängliche Foren waren noch voller mit den Posts dieser Idioten, die sich wundern warum das nicht geht oder warum tor so langsam ist. Leider hat denen auch niemand auf die Finger gehauen. Wenn dann noch Vollspastiker in der tor mailing list schreiben das es ihnen völlig egal ist für was die user tor nutzen, dann muss sich niemand wundern. Eine Anfrage auf der mailing list wie jemand aus dem Iran über tor surfen kann, ergab keine einzige brauchbare Antwort. DAS ist der Zustand des tor Netzwerks.

    Was tor fehlt sind brauchbare vertrauenswürdige exit nodes. Leider werden die immer weniger und niemand weiss welche exit nodes von der NSA oder zum Beispiel dem CIA betrieben werden.

  5. koogleschreiber am August 6th, 2013 12:44 pm

    Wenn es um Maßnahmen gegen das Übel Kinderpornografie geht, kann ich nur sagen: Good job! Und wenn fefe schreibt „Benutzt mehr Tor. Denn euer Traffic dient anderen als Cover Traffic.“, dann meint er zwar gewiß nicht, daß er damit Kinderschänder und Pädophile vor Strafverfolgung schützen möchte, aber er nimmt es billigend in Kauf, daß diese sich unter den Schutz der Masse begeben können. Die Sicherheit von Kinderschändern und Pädophilen vor Strafverfolgung hat demnach höheren Rang, als… Hm? Als was? Hier wenigstens ein zwiespältiges Gefühl zu haben, ist schon fast eine Sache des Anstands, oder nicht?

    Wenn sich Diebe auf einen Maskenball einschleichen, wie sollte der Gastgeber reagieren? Schnell noch 100 weitere Gäste mit Masken einladen? Okay, ich will nicht zuviel polemisieren. Aber muß wirklich jedes Wischiwaschi verschlüsselt werden, jede Botschaft auf möglichst verschlungenen Wegen ihr Ziel erreichen?

  6. Gast am August 6th, 2013 1:36 pm

    @elvis
    So so Blödsinn.
    Sag das mal den Kollegen Apfelbaum & Dingeling, daß sie nicht solch ein Blödsinn verbreiten sollen.

    Und je mehr (cover-)Traffic über das Netzwerk läuft um so schwieriger die Zuordnung der Anfragen.
    Richtig?

    PS: Um deine Wortwahl unterirdisch zu finden muß man aber nicht auf ne tor-mailing-liste. Oder?

  7. supernorbert am August 6th, 2013 2:21 pm

    Aber muß wirklich jedes Wischiwaschi verschlüsselt werden, jede Botschaft auf möglichst verschlungenen Wegen ihr Ziel erreichen?

    Solange Geheimdienste meinen jedes Wischiwaschi mitschneiden zu müssen, JA.

    off topic: Tolles NSA Recruting Video von Sasha Grey
    http://www.youtube.com/watch?v=WtJ29UoedkM

  8. supernorbert am August 6th, 2013 2:35 pm

    ausserdem finde ich es echt mies, das opfer von kinderpornografen immer noch ein weiteres mal misbraucht werden, indem man sie als begründung für die einführung von überwachungsinfrastruktur vorschiebt. Bitte damit aufhören!

    Wäre es Politikern ernst mit dem Kampf gegen Kindesmissbrauch, dann würde man doch sicher dafür sorgen, dass zumindest therapiewillige Pädophile jede Hilfe bekommen, die sie benötigen.

    http://www.rbb-online.de/kontraste/archiv/kontraste_vom_29_11/missbrauch_verhindern.html

  9. Alfons Waldgesicht am August 7th, 2013 12:47 am

    @koogleschreiber

    Kriegst Du so einen Sturzbach an Empörung auch hin ohne Missbrauchsopfer durch Deine Wortwahl („Kinderschänder“) neuerlich zu stigmatisieren und für Deine Sache zu instrumentalisieren? Welche Schande klebt an Missbrauchsopfern? Welche Schande bringen „Kinderschänder“ über die missbrauchten Kinder?

    Fernerhin ist Pädophilie nicht strafbar. Pädophilie ist erst einmal nur eine sexuelle Neigung. Ob man nun Omas in Strapsen, die Studentin aus der Wohnung nebenan, Männer mit Brustbehaarung oder Kinder aufreizend findet – wohin das Begehren will, dafür kann man üblicherweise nichts.

    Strafbar sind der Missbrauch, bzw. die billigende Begünstigung von Missbrauch (also zB Erwerb, Besitz und Weitergabe von KiPo). Nicht, weil der Täter pädophil veranlagt ist, sondern weil dabei (junge) Menschen körperlich und seelisch verletzt und traumatisiert, sprich: vergewaltigt werden.

    Dass Du am liebsten aber auch Menschen allein aufgrund ihrer Veranlagung hinter Gittern sehen möchtest, lässt natürlich tief blicken.

Schreibe einen Kommentar