Seminartermine an der BJS

Sicherheit im Internet – Crashkurs:
02. September 2013, 9.00 bis 17.00 Uhr
20. Dezember 2013, 9.00 bis 17.00 Uhr

Investigative Recherche im Internet:
16. / 17. August 2013, jeweils 9.00 bis 17.00 Uhr
09. / 10. Dezember 2013, jeweils 9.00 bis 17.00 Uhr

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Eavesdropping a fax machine

Markus Kuhn auf Light Blue Touchpaper über „US eavesdropping technique ‚DROPMIRE implanted on the Cryptofax at the EU embassy [Washington] D.C.‘.“

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Behörde der Ahnungslosen

Der Verfassungsschutz will von PRISM nichts gewusst haben. Das glaube ich ihnen sogar.

Ceterum censeo: Verfassungsschutz esse delendam.

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Tweet of the day 64

Österreich ist mit seinem Lateinamerika am Ende. #Morales (alt frommer)

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Unter Innenexperten: Kriminelle Ausländer gehören abgeschoben

Morgenpost

Deutsche Kulturbilder der Berliner Morgenpost Januar 1931 – diese „Postkarte“ ist eine Quittung der Berliner Morgenpost „über 60 Pfennig für die 05. Woche vom 01.02. bis 07.02.1931“.

In der ersten Februarwoche 1931 scheint nicht viel passiert zu sein. Immerhin erwähnt Wikipedia: „1931/1932: Die Wirtschaftskrise in Deutschland erreicht ihren Höhepunkt. Es gibt 70.000 Konkurse und 6 Millionen Arbeitslose“.

Das ist jetzt 82 Jahre her. Was werden sie im Jahr 2095 über heute schreiben? „Schwedisches Königpaar bummelte durch Quedlinburg.“ – „Dieter Wiefelspütz, der so genannte „Innenexperte“ der SPD, findet es gerechtfertigt, dem Whistleblower Edward Snowden keinen Aufenthalt in Deutschland zu gewähren: ‚Ich kann nicht erkennen, dass der Mann politisch verfolgt wird‘, sagte er der Mitteldeutschen Zeitung.“ – „Weil angeblich der frühere amerikanische Geheimdienstmitarbeiter Snowden an Bord gewesen sein sollte, wurde die aus Moskau kommende Maschine des bolivianischen Präsidenten Morales zur Landung in Wien gezwungen.“

Vielleicht aber auch anders. „Obwohl Edward Snowden, der spätere Nobelpreisträger für Transparenz und Informationsfreiheit, in seiner Heimat USA wegen seiner politischen Überzeugung verfolgt wurde und ihm eine langjährige Haaftstrafe drohte, wurde ihm in Deutschland Asyl verweigert. Hans-Peter Friedrich (CSU), der spätere kurzzeitige Alterspräsident der deutschen Militärjunta in den Jahren 2033-2045, kündigte an, Deutschland werde nichts tun, was der US-Regierung missfalle. Man müsse der Obrigkeit untertan sein, so stehe es in der Bibel. Snowden sei ein Krimineller, und kriminelle Ausländer gehörten bekanntlich ohnehin abgeschoben. Auch sei die Industriespionage seitens des Geheimdienstes NSA irrelevant; das sei eben eine Feature des freien, sozialen und alle glücklich machenden Marktes, und man solle sich über derartige Peanuts nicht künstlich aufregen.“

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Im Tal der Ahnungslosen

„Ich will, dass Sachsen wieder wird, was es vor 1945 war, eine der wirtschaftlich stärksten Regionen Europas.“ (Stanislaw Tillich, sächsischer Ministerpräsident)

In Sachsen fälscht die Polizei auch Beweise in Strafverfahren. Das Tal der Ahnungslosen eben.

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Aktion Kollektives Wegducken

Stern.de: „Da deckt ein junger Mann auf, dass in unseren westlichen Demokratien Millionen von Bürgern illegal ausspioniert werden. Er legt sich mit den USA und mehreren Geheimdiensten an, macht sich viele mächtige Feinde. Egal, ob er die Entwicklung seines Falles vorher geahnt hat und wie genau seine Motive lauten, Snowden gibt buchstäblich alles: seine Freiheit, seine Sicherheit und seine berufliche Zukunft. Dazu braucht es viel Mut.

Dann aber beginnt das Seltsame: Diejenigen, die er über massenhafte Bespitzelungen aufklärt – sie geben ihm nichts zurück. Niemand will ihm helfen.“

Ich hatte nichts anderes erwartet. Die Leute wählen Merkel ja trotzdem.

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Reminder: Die Regeln bestimme ich

Marcus Pössel auf scilogs:
Was geht im Kopf von jemandem vor, der „Zensur, Zensur!“ ruft, weil sein bzw. ihr Kommentar nicht freigeschaltet wurde? Wenn wir mal den Fall außen vorlassen, dass der- oder diejenige die Gelegenheit schlicht zu einem persönlichen Anwurf nutzt (da bin ich mittlerweile leider inzwischen einiges gewohnt): Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass da im Hintergrund nicht selten eine Verwechslung des Rechts auf freie Meinungsäußerung mit einer Art „universellem Verbreitungsrecht“ der eigenen Meinung vorliegt.

Indem ich die Kommentarfunktion freischalte, biete ich Lesern dieses Blogs ein ganz bestimmtes Forum an. Die Regeln dazu bestimme ich…

Die Idioten, die meinen, mich auf’s Dümmlichste beschimpfen zu müssen, sollten nicht glauben, dass ich ihren geistigen Unrat hier freischalte.

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GPF-Newsletter Nr. 12

Der Newsletter German Privacy Fund (i.Gr.) Nr. 12, Ausgabe vom 02.07.2013, ist erschienen. Der Newsletter erscheint jetzt alle zwei Wochen.

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Verschlüsselung verbieten!

Lutz Donnerhacke (1997): „Die Bundesregierung will in aller Eile strikte gesetzliche Regelungen für den Gebrauch sogenannter Verschlüsselungstechnik beschließen.“

Ebd.: „Rede von Bundesinnenminister Manfred Kanther anläßlich der Eröffnung des 5. IT-Sicherheitskongresses am 28. April 1997 in Bonn „Mit Sicherheit in die Informationsgesellschaft“:
Die legalen Überwachungsmöglichkeiten müssen auch dann gewahrt bleiben, wenn der Fernsprechverkehr künftig mehr und mehr verschlüsselt wird. Die Frage, ob deswegen der Einsatz von Verschlüsselungsverfahren gesetzlich zu regeln ist, wird derzeit leidenschaftlich diskutiert. Wenn in einigen Jahren nicht nur der gesamte Datenverkehr über das Internet und andere Netze verschlüsselt wird, sondern vielleicht sogar das ganz normale klassische Telefongespräch, dann hat das ohne eine wirksame Regulierung zur Folge, daß die Befugnisse der Strafverfolgungs- und Sicherheitsbehörden nach dem G 10-Gesetz, der Strafprozeßordnung oder dem Außenwirtschaftsgesetz zum Mithören des Telefon- und Datenverkehrs praktisch ins Leere laufen werden.

Oder auch Lawww.de (1997):

Süddeutsche Zeitung v. 5.3.1996; Der Spiegel 13/1996, 132, 142; Antwort des Parl. Staatssekretärs beim Bundesinnenministerium Eduard Lintner auf die Zusatzfrage des MdB Jörg Taus in der Fragestunde des Bundestages v. 19.4.1996: „… Sie wissen wie ich, daß es ein legitimes Interesse gibt, die eigenen Daten zu schützen, daß aber auch Vorkehrungen getroffen werden müssen, um beispielsweise zu verhindern, daß Kriminelle diese Verschlüsselungsmöglichkeiten offensiv gegen die Gesellschaft und gegen den Bürger nutzen“; BT-Drs. 13/4403, Frage 22

Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen (BT-Drs. 13/1889)(…). Nach einer Meldung in Der Spiegel 52/1996, 16 plant die Bundesregierung nun ein solches Gesetz in „aller Eile“ beschließen zu lassen.

Im Beschluß des Ministerkomitees an die Regierungen vom 11.9.1995 (Recommendation No. R [95] 13) heißt es dazu: „Use of Encryption: Measures should be considered to minimise the negative effects of the use of cryptography on the investigation of criminal offenses, without affecting its legitimate use more than is strictly necessary“; (…) Nach einem Bericht der c’t soll die Empfehlung bei der EG-Kommission auf „Überraschung“ gestoßen sein: c’t 11/1995, 32.

ZDNet: „US-Politiker fordern Verbot von Verschlüsselungstechnik“ (2001).

BBC (2011): „The legal challenge has been brought by The French Association of Internet Community Services (ASIC) and relates to government plans to keep web users‘ personal data for a year.“

Piraten Neu-Ulm: „Freund liest mit – Verbot von Verschlüsselungssoftware wird vorbereitet“ (2013).

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Zivilcouragiert

Aus einer Spam-Mail von heute:
Erfahrene Trainer helfen den Teilnehmenden dabei zu verstehen, was zivilcouragiertes Handeln ausmacht und was die Motivationen und Hemmnisse auf dem Weg zur Zivilcourage sind. In Gruppen- und Rollenspielen lernen die Teilnehmenden Problemsituationen bewusst wahrzunehmen sowie die Möglichkeiten und Grenzen des eigenen Verhaltens realistisch einzuschätzen. Die Teilnehmenden bauen ihr Handlungsrepertoire aus, indem sie zum einen ihre kommunikativen Kompetenzen für konflikt- und stressbehaftete Situationen ausbauen und deeskalierende Maßnahmen trainieren.

Das ist natürlich Deutsch des Grauens vom Feinsten. Merke: „zivilcouragiert“ ist ein neues Adjektiv der deutschen Sprache, vergleichbar mit „militärfeige“, „unzivilisiertverkasematuckelt“ oder „töpfervolkshochschulkursbasiert“.

Mutter Courage war vermutlich „zivilcouragiert“. „Hatte Schneid“ sagt man, wenn ich mich recht erinnere, mehr über Männer. „Mut“ ist fast ausgestorben, weil es auch viel zu kurz ist (ein Wort mit nur drei Buchstaben – wo kämen wir denn da hin?), und wird nur noch von Chinesen benutzt.

„Zivilcouragiertes Handeln“ – wie wäre es mit „mutigem Tun“? Hört sich doof an? Ja, aber „zivilcouragiertes Handeln“ hört sich total bescheuert an.

Ich frage mich oft, ob man Feiglingen zurufen sollte: „Seid couragiert – verschlüsselt eure E-Mails! Oder einem Funktionär im Bundesvorstand des DJV: „Sei intelligent!“ Ob das hülfe?

„Problemsituationen“ – welch rätselhaften Wort! Da habe ich nun, ach, ein Problem, aber es kommt noch schlimmer: auch noch zusätzlich eine Situation! Oder heißt es „Situationsproblem“? Fragen über Fragen.

„Die Teilnehmenden bauen ihr Handlungsrepertoire aus“ – wieso muss ich da an Lego denken? Burks baut sein Lästerrepertoire aus – hört sich doch très chic an, nicht zu vergessen die „kommunikativen Kompetenzen“. Die sind ganz besonders wichtig, weil niemand weiß, ob jetzt der elaborierte Code oder gar der restringierte gemeint ist. Burks hat neulich spanische Flüche gelernt und damit seine kommunikative Kompetenzen im Ausland ins Unermessliche gesteigert. Ich kann sogar „wie geht es Ihnen?“ auf Mandarin sagen, eine deeskalierende Maßnahme, wenn der Zensor im Internet-Café auf dem Platz des himmlischen Unfriedens kommt.

Also ganz unter uns gewaltbereiten Pfarrerstöchtern: „Maul halten, sonst Fresse“ hilft manchmal auch.

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Ohne Worte

ohen Worte

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Erklärvideo: Mails verschlüsseln leicht gemacht

Erklärvideo: Mails verschlüsseln leicht gemacht von Boris Kartheuser. Ich werde, so bald ich die Zeit dazu finde, auch so etwas machen, weil ich diese Anleitung noch zu wenig volkstümlich finde. Einige – irrelevante – Kleinigkeiten sind auch schlicht falsch.

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