Pressefreiheit in Ecuador?

Das Portal america21.de hat einen erhellenden Hintergrundbericht über die angebliche Pressezensur in Ecuador.
Reporter ohne Grenzen (ROG) übernimmt auf ihrer Homepage fast wörtlich die Kritik der interamerikanischen Menschenrechtskommission der US-dominierten Organisation Amerikanischer Staaten, der CIDH.

Die Süddeutsche ist das einzige deutsche Medium mit einer kritischen Sicht der Dinge:
…mit den Presse-Organen der alteingesessenen Elite Ecuadors liegt der Präsident über Kreuz. Er hat sich nichts Geringeres vorgenommen, als die gesamte Medienlandschaft des Landes neu zu ordnen. Sie soll „demokratisiert“ werden, das heißt, die monopolartigen Kartelle privater Unternehmen sollen aufgebrochen werden durch mehr Konkurrenz, also durch staatliche Sender oder Bürgerradios. (…) Die Friedrich-Ebert-Stiftung in Quito analysierte, aus der Sicht der Regierung sei „Kommunikation ein öffentliches Gut, das nicht dem Privatsektor überlassen werden dürfe“.

Man fragt sich, warum die Lobby-Organisation „Reporter ohne Grenzen“ kritiklos eine Position wiederkäut, die offenbar den – und nur den – US-amerikanischen Interessen dient und verschweigt, dass es um einen Machtkonflikt zwischen dem linken Präsidenten und den alten Eliten des Landes geht?

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Kommentare

One Kommentar zu “Pressefreiheit in Ecuador?”

  1. koogleschreiber am Juli 11th, 2013 4:43 pm

    Ich weiß nicht, ob die USA ihr strategisches Ziel für Südamerika schon aufgegeben haben oder nicht…
    Möglichst alle südamerikanischen Staaten sollen sich militärisch unter US-amerikanischem Schutz begeben und ihre eigenen Streitkräfte mit überwiegend polizeilichen Aufgaben betrauen. Je nördlicher in Südamerika, desto stärker die Ablehnung dieses Vorschlags, mit Ausnahme Kolumbiens. Ein ganz besonderer Fall… Sowohl US-Soldaten, als auch DynCorp Söldner genießen dort Exterritorialität und können wegen Straftaten nur in den USA angeklagt werden. In den USA wiederum werden etwaige Prozesse mit dem Verweis auf Sicherheitsinteressen der USA abgelehnt. DynCorp, Xe und Kampfdrohnen: Es gibt dabei keine gefallenen US-Soldaten (nur Söldner, für die sich kein Schwein interessiert), das mediale Interesse ist allenfalls mäßig, Capitol Hill muß kaum konsultiert werden.
    Achtet auf die Vorgänge in Kolumbien…

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