Die Nichtwähler sind schuld

Im Heise-Forum werden ein paar gute Argumente wiederholt für das Wählen erwähnt, unter anderem dieses:
Mit dem Urnengang demonstriert der Nicht-Wähler sein Einverständnis mit dem Wahlsystem, indem er auf die Möglichkeit verzichtet, es zu ändern (mittels Wahl einer geeigneten Partei).

Wer nicht wählt, handelt grob fahrlässig. Er hat seine Stimme de fakto abgegeben und kann sich nicht über Politik beschweren, sondern trägt Mitverantwortung dafür, dass alles bleibt wie es ist. Nichtwähler geben via Nichtwahl für die jeweils gewählte Regierung praktisch eine Blankostimme ab.

Ja, das gefällt unseren Regierenden.

image_pdfimage_print

Kommentare

19 Kommentare zu “Die Nichtwähler sind schuld”

  1. ...der Trittbrettschreiber am Juli 8th, 2013 7:28 am

    Ich wähle, also bin ich?
    Wählte ich nicht, wäre ich nicht?

    Manche Argumente sind richtig nett.

  2. rainer am Juli 8th, 2013 9:28 am

    ….na ja, jeder liest aus dem Kaffeesatz, was er will……wen soll man denn wählen?….DIE PARTEI…
    vielleicht…lach…..aber wenigstens hingehen und den Zell ungültig machen, wär das ne Lösung?..

  3. Wolfgang am Juli 8th, 2013 10:18 am

    Ich mag diese Bullshit-Argumentation nicht. Ein Nicht-Wähler wählt nicht. Punkt.

    Der hingegen, der wählt, trägt die Verantwortung dafür, was bei der Wahl herauskommt. Auch, wenn ihm das Ergebnis nicht gefällt und er selbst dem jeweiligen „Wahlsieger“ seine Stimme nicht gegeben hat.

    Genau da liegt der Hund begraben: Das Ergebnis der jeweiligen Wahl gefällt nicht, also muß ein Schuldiger gefunden werden. Man selbst, als glühender Verfechter der Demokratie-Simulation, hat ja alles „richtig“ gemacht.

    Liebe Wähler, macht eine Partei auf, die man wählen kann. Eine, die nicht sofort im Proporz kleben bleibt und TATSÄCHLICH etwas ändert. Dann werden auch die aktuellen Nicht-Wähler wieder wählen gehen.

    Hört aber bitte damit auf, die Nicht-Wähler für das Versagen des Systems bzw. die Urnenkrepierer eurer jeweiligen Lieblingspartei verantwortlich machen zu wollen.

    Vielen Dank schon mal für eventuelles Verständnis, auch für möglicherweise schlechtes Schrift-Deutsch ;)

  4. Dominic am Juli 8th, 2013 10:43 am

    Da die Nichtwähler aus der prozentualen Gewichtung herausfallen (von einer belanglosen Erwähnung am Rande mal abgesehen), kann man dem schlecht widersprechen. Wer sich dem Wahlgang verweigert, akzeptiert instantan das Ergebnis; kann sich also hinterher auch nicht darüber beschweren.

    Ich fände es schon mal interessant, wenn es nach jeder Wahl auch eine Balkengrafik vom amtl. Endergebis mit integriertem Balken für die Nichtwähler zu sehen gäbe und wenn man schonmal dabei ist, auch mit Einzelbalken für die CSU (die ja immer als 3. Koalitionspartner mit am Tisch sitzt)! Würden die überhaupt über die 5%-Hürde kommen?

  5. Rob am Juli 8th, 2013 1:03 pm

    „Würden die überhaupt über die 5%-Hürde kommen?“

    Erstens: leider ja. Selbst 36% in Bayern würden der CSU reichen.

    Zweitens, noch mehr leider: bei 40 Direktmandaten spielt die 5%-Hürde keine Rolle.

  6. rainer am Juli 8th, 2013 1:47 pm

    …@wolfgang…..ja, hast du eine Idee zur Gründung dieser Partei?….

  7. admin am Juli 8th, 2013 1:48 pm

    http://www.parteidernichtwaehler.de/

    sozusagen ein schwarzer Schimmel.

  8. koogleschreiber am Juli 8th, 2013 4:31 pm

    Briefwahl beantragen und einen ungültigen Wahlschein abschicken.

  9. Ano Nym am Juli 8th, 2013 10:07 pm

    Ich verstehe nicht, wie man jemanden zustimmend zitieren kann, der unzutreffende Behauptungen aufstellt und diese noch nicht einmal richtig formulieren kann. Im Zitat und bei Heise heißt es:

    Mit dem Urnengang demonstriert der Nicht-Wähler sein Einverständnis mit dem Wahlsystem, indem er auf die Möglichkeit verzichtet, es zu ändern (mittels Wahl einer geeigneten Partei).

    Der Nichtwähler geht gerade nicht zur Urne (das ist der Formulierungsfehler). Und mit dem Fernbleiben demonstriert er nichts. Das hat der Benutzer 123torsten in seiner Antwort sehr schön auf den Punkt gebracht: »nicht Briefmarken sammeln ist mein Hobby«.

    Er hat seine Stimme de fakto abgegeben

    „de facto“ bedeutet laut Duden: »tatsächlich, nach Lage der Dinge, dem Verhalten nach«. Wer nicht wählt, der hat aber weder tatsächlich, noch nach Lage der Dinge noch dem Verhalten nach eine Stimme abgegeben. Richtig ist, dass er gerade keine Stimme abgegeben hat.

    Im Übrigen stimme ich Wolfgang zu, inbesondere seinem vorletzten Absatz.

    @Dominic:

    Wer sich dem Wahlgang verweigert, akzeptiert instantan das Ergebnis

    Wo kann ich das nachlesen?

    Nichtwähler geben via Nichtwahl für die jeweils gewählte Regierung praktisch eine Blankostimme ab.

    Aber nur mit irgendeiner unüblichen Bedeutung von „praktisch“. In Wirklichkeit ist es so, dass Nichtwähler gar keine Stimme abgeben. Außerdem ist das Bild von der Blankostimme unsinnig: Bestimmt ist die Mehrheit ja gerade durch die wirklich abgegebenen Stimmen. Und wenn sie gewählt ist, ändern „Blankostimmen“ daran auch nichts mehr, sie sind also wirkungslos. Das ist aber genau das, was Nichtwähler tun: Sie wirken nicht mit.

  10. Wolfgang am Juli 8th, 2013 11:38 pm

    Lustig finde ich auch den immer wieder auftauchenden Vorschlag, die Stimme „ungültig“ zu machen. Was genau, bitte, ist dadurch gewonnen? Oder verändert? Genau: Nichts. Aufwand für hohle Nüsse, sozusagen. Und da beschwert man sich über die angebliche Dummheit der Nicht-Wähler?

    Noch einmal: wer nicht wählt, wählt nicht. Er „überträgt“ keine Stimme auf eine große oder eine radikale Partei. Das ist Nonsens. War es schon immer, seit es das Verhältniswahlrecht gibt.

    Natürlich darf er sich auch über die „herrschende“ Politik beschweren. Gerade der Nicht-Wähler darf das. Er hat nämlich NICHT dazu beigetragen, die „herrschende“ Politik via Verhältniswahlrecht an der Macht zu halten. Das tun nur die Schafe, die fleißig bei der Demokratie-Simulation mitspielen.

    Im Gegenteil, der Nicht-Wähler entzieht allen nicht-wählbaren Parteien die moralische Legitimation durch den „Souverän“. Es ist nicht Schuld des Nicht-Wählers, daß sein Willensausdruck keinen Niederschlag in den Wahlergebnissen findet.

    DAS ist Schuld aller Parteien, die genau diesen Ausdruck des Wählerwillens fürchten. Die Wähler, die ihre Stimme an der 5%-Hürde vergeudet haben, können sich das ebenfalls auf die Rechnung schreiben. Wissenschon: „…da wähle ich lieber irgendsone Spinner-Partei…“. *puff* ist die Stimme verloren, landet aber trotzdem bei den Parteien, die die 5%-Hürde übersprungen haben.

    Apropos: spricht sich überhaupt eine Partei dafür aus, die „Stimmen“ der Nichtwähler in das Wahlergebnis mit einzubeziehen und die Anzahl der Sitze der Wahlbeteiligung anzupassen? Ist ne ernsthafte Frage, denn so etwas habe ich in bisher noch keinem Wahlprogramm gefunden. Wobei mich das aber nicht wirklich wundert. Proporz und so…

    Ich fände es total knorke, wenn sich diejenigen, die verbal über die Nicht-Wähler herfallen, einfach mal mit unserem Wahlrecht beschäftigen würden. Würde eventuell ne Menge Energie in einen wirklich sinnvollen Kanal lenken. Echt jetz…

    @rainer:

    Nö, habe ich nicht.

  11. Dominic am Juli 9th, 2013 9:19 am

    @Ano Nym

    [Wer sich dem Wahlgang verweigert, akzeptiert instantan das Ergebnis.]
    Wo kann ich das nachlesen?

    Im Wortlaut nirgendwo, allerdings kann es sich der gesunde Menschenverstand selbst herleiten, indem er das Wahlsystem analysiert. Und das ist nunmal so wie es ist und damit kann und sollte man umgehen. Die Alternative wäre ja nur, auf eine Art von gewaltsamen Umsturz (Huhu NSA!) hinzuarbeiten oder sich selbst aus diesem System zu entfernen. Das ist aber keine Option für „Jedermann“ und man sollte nicht davon ausgehen, dass die erste Option auf allgemeine Zustimmung hoffen kann.

    Die gesamte Anzahl von „Nichtwählern“ könnte durchaus etwas im System kippen, wenn sie sich nur wenigstens aufraffen könnten und am Wahltag ihr Kreuz bei der von @admin ins Feld geworfenen Partei machen würden. Damit wäre ihr Missfallen am System wesentlich deutlicher dokumentiert, als mit der Zahl der Wahlbeteiligung und sie würden sich auch selbst von dem – mit Sicherheit unzutreffendem – Vorwurf freisprechen, ihre Enthaltung wäre auf blosse Faulheit zurückzuführen.

  12. Ano Nym am Juli 9th, 2013 2:26 pm

    @Dominic:

    [Wer sich dem Wahlgang verweigert, akzeptiert instantan das Ergebnis.]
    Wo kann ich das nachlesen?

    Im Wortlaut nirgendwo, allerdings kann es sich der gesunde Menschenverstand selbst herleiten, indem er das Wahlsystem analysiert.

    Eine Analyse des Wahlsystems ergibt im gleichen Maße eine Antwort auf die Frage nach dem Motiv des Nichtwählers, wie die Analyse des Konstruktionsplans eines Automobils hinsichtlich des Reiseziels des Fahrzeugbesitzers. Nämlich gar nicht.

    Die Alternative wäre ja nur, auf eine Art von gewaltsamen Umsturz (Huhu NSA!) hinzuarbeiten oder sich selbst aus diesem System zu entfernen. Das ist aber keine Option für “Jedermann” und man sollte nicht davon ausgehen, dass die erste Option auf allgemeine Zustimmung hoffen kann.

    Dass man am Ziel den Gegenstand seiner Untersuchungen und Überlegungen bestimmt, das ist ja nachvollziehbar, Beispiel: Wer die Atombombe will, muss sich mit der Kernspaltung beschäftigen.

    Aber dass man das zutreffende Ergebnis der Überlegungen leugnet, weil man die vermeintlichen einzig verbleibenden Handlungsoptionen fürchtet, das ist irrational. Übertragen auf das Beispiel heißt das: Man behauptet, die Kernspaltung sei nicht möglich, weil aus ihrer Existenz folgen würde, dass sich die Menschheit ausrottet.

    Das ist grotesk falsches Denken.

    Die gesamte Anzahl von “Nichtwählern” könnte durchaus etwas im System kippen, wenn sie sich nur wenigstens aufraffen könnten und am Wahltag ihr Kreuz bei der von @admin ins Feld geworfenen Partei machen würden.

    Die Nichtwähler sind weder rechtlich verpflichtet, überhaupt, noch moralisch verpflichtet, Willy zu wählen. Da kippt auch nichts, wenn Willy gewählt wird.

    Damit wäre ihr Missfallen am System wesentlich deutlicher dokumentiert

    Was willst du jetzt eigentlich? Erst behauptest du, die Nichtwähler würden das Wahlergebnis aktzeptieren. Jetzt schreibst du, Sie dokumentierten „ihr Missfallen am System“. Beides geht doch wohl nicht. Bist du völlig schmerzfrei?

  13. Dominic am Juli 9th, 2013 4:49 pm

    @Ano Nym

    Eine Analyse des Wahlsystems ergibt im gleichen Maße eine Antwort auf die Frage nach dem Motiv des Nichtwählers, wie die Analyse des Konstruktionsplans eines Automobils hinsichtlich des Reiseziels des Fahrzeugbesitzers.

    Die Frage des „Warum“ stand hierbei gar nicht zur Disposition. Die Herleitung geht folgendermaßen:
    Wir leben in einer demokratisch verfassten Gesellschaft. Wer dort die Regeln bestimmen darf (notfalls bis hin zur Änderung der grundgesetzlichen Rechtsordnung) wird durch das wahltechnische Reglement entschieden. Jedes Mitglied der Gesellschaft hat ab dem Alter X sowohl aktives wie passives Wahlrecht. Es gibt keine Pflicht, sich daran zu beteiligen, aber wer sich nicht beteiligt, akzeptiert das Ergebnis – egal wie es ausfällt.

    Dein Auto-Beispiel greift ausserdem ins Leere, denn du willst ja offenbar gar nicht darauf verzichten, das Auto zu nutzen. Und wenn du es benutzen willst, um damit irgenwo hin zu fahren, dann solltest du besser wissen, wie man es benutzen – sprich damit fahren – kann.

    [Atombombenbeispiel]

    Das ist grotesk falsches Denken.

    Ähm ja. Ich sehe da keinen Bezug zu meiner Argumentation. Ausserdem stehe ich der uneingeschränkten Entwicklung von Massenvernichtungswaffen (Huhu NSA!) ohnehin kritisch gegenüber. Wenn du mich also überzeugen willst, dann versuch es doch bitte mal etwas dezenter. Danke!

    Was willst du jetzt eigentlich? Erst behauptest du, die Nichtwähler würden das Wahlergebnis aktzeptieren. Jetzt schreibst du, Sie dokumentierten “ihr Missfallen am System”. Beides geht doch wohl nicht.

    Das trifft beides zu! Das Akzeptieren des Wahlergebnisses liegt im Akt der Enthaltung begründet. Anderenfalls hätte man zumindest die Chance gehabt, eine andere politische Kraft stärker zu gewichten – auch wenn die am Ende nicht in die Nähe der Regierung kommt, weil dann doch noch mehr Menschen etwas anderes unterstützen. Das nennt sich Demokratie und das bildet die Grundlage unserer Gesellschaft. Wenn du Demokratie jedoch ablehnst, kannst du nicht erwarten, dass die demokratisch verfasste Gesellschaft besonderen Wert auf deine Meinung legt, obschon du diese äussern darfst.

    Dass die „Nichtwähler“ ihr Missfallen am System dokumentieren (wollen), kann man zumindest unterstellen (sonst würden sie ja nicht wegbleiben und auch die Briefwahl ignorieren). Oder ist es dann doch nur Faulheit? Aber egal – sie akzeptieren das Ergebnis trotzdem, auch wenn sie danach lautstark dagegen oppunieren. Sie haben dann ja eh keine andere Wahl mehr.

    Bist du völlig schmerzfrei?

    Nun, immerhin antworte ich dir. Noch. Sagen wir schmerztolerant.

  14. Frank am Juli 9th, 2013 9:04 pm

    Und heißt instantan nicht augenblicklich, und macht es dann, wie es hier gebraucht und ständig zitiert wird, gar keinen Sinn?

  15. Ano Nym am Juli 9th, 2013 10:46 pm

    […] Es gibt keine Pflicht, sich daran zu beteiligen, aber wer sich nicht beteiligt, akzeptiert das Ergebnis – egal wie es ausfällt.

    Von „[…] Es gibt keine Pflicht, sich daran zu beteiligen,“ gibt es keinen logischen Schluss auf „aber wer sich nicht beteiligt, akzeptiert das Ergebnis – egal wie es ausfällt.“.

    Akzeptieren bedeutet laut duden »annehmen, hinnehmen, billigen; anerkennen; mit jemandem oder etwas einverstanden sein«. Ein Sprechakt liegt beim Nichtwählen nicht vor, schon weil keine Handlung vorliegt.

    Was soll akzeptieren dann noch bedeuten?

    Was willst du jetzt eigentlich? Erst behauptest du, die Nichtwähler würden das Wahlergebnis aktzeptieren. Jetzt schreibst du, Sie dokumentierten “ihr Missfallen am System”. Beides geht doch wohl nicht.

    Das trifft beides zu!

    Das nennt man einen Widerspruch. Hoëcker, Sie sind draußen!

    Das Akzeptieren des Wahlergebnisses liegt im Akt der Enthaltung begründet.

    Wir reden hier nicht über Enthaltung (das wäre die Abgabe des Stimmzettels ohne Markierung) sondern über die Nichtwahl. Die Nichtwahl ist kein Akt, also keine Handlung, kein Vorgang und keine Tat.

    Wenn du Demokratie jedoch ablehnst, kannst du nicht erwarten, dass die demokratisch verfasste Gesellschaft besonderen Wert auf deine Meinung legt, obschon du diese äussern darfst.

    Dir scheint es irgendwie erwähnenswert und wichtig zu sein, dass eine Selbstverständlichkeit, seine Meinung äußern, in einer demokratisch verfassten Gesellschaft auch noch erlaubt ist. Ich finde das merkwürdig.

  16. Dominic am Juli 10th, 2013 9:04 am

    @Frank

    Und heißt instantan nicht augenblicklich, und macht es dann, wie es hier gebraucht und ständig zitiert wird, gar keinen Sinn?

    Ich habe es eingebracht und finde es treffend. Die Entscheidung, nicht zur Wahl zu gehen, ist gleichsam eine Entscheidung, das Ergebnis – meinetwegen auch „schweren Herzens“, „mit Grummeln“ oder „mit Wut im Bauch“ oder wie auch immer – zu akzeptieren. Die beiden möglichen Alternativen dazu hatte ich ja gleich danach genannt: Entweder das Hinwirken auf einen gewaltsamen Umsturz (Huhu NSA!) oder eben die Entscheidung, das System zu verlassen und irgendwo anders sein Glück zu suchen. Aber wer bleibt und in der Gesellschaft weiter leben, arbeiten und zurechkommen will, akzeptiert am Ende jedes Wahlergebnis.

    @Ano Nym

    Von “[…] Es gibt keine Pflicht, sich daran zu beteiligen,” gibt es keinen logischen Schluss auf “aber wer sich nicht beteiligt, akzeptiert das Ergebnis – egal wie es ausfällt.”.

    Nur scheinbar nicht. Wenn man nämlich den Blick vom Detail auf den gesamten Kontext richtet und erkennt, was der Akt der Wahl für Implikationen, bezogen auf mein Leben und Wirken in der Gesellschaft, mit sich bringt, dann sieht das völlig anders aus. Eine Regierung neben einer Opposition bekommst du so oder so – ob du dich nun daran beteiligen willst, wie das am Ende aussieht, oder nicht, ist so gesehen egal. Auswirkung auf dein weiteres Leben in der Gesellschaft hat es in jedem Fall.

    Dir scheint es irgendwie erwähnenswert und wichtig zu sein, dass eine Selbstverständlichkeit, seine Meinung äußern, in einer demokratisch verfassten Gesellschaft auch noch erlaubt ist. Ich finde das merkwürdig.

    Das ist wohl meiner Erfahrung aus der ehemaligen DDR geschuldet. Ich kenne es auch anders und ich habe u.a. deshalb aktiv mitgeholfen, dieses System zu stürzen. Will sagen: Ich weiss aus eigener Erfahrung noch, wie es sich anfühlt, wenn es keine Selbstverständlichkeit ist, seine Meinung frei und offen äussern zu können und das drückt sich wohl in solchen Bemerkungen unbewusst aus. Sieh es mir bitte nach.

  17. Ano Nym am Juli 10th, 2013 11:38 am

    Die beiden möglichen Alternativen dazu hatte ich ja gleich danach genannt:

    Wer bildest du dir ein zu sein, dass du anderen Leuten vorschreibst, welche Alternativen sie angeblich haben?

    Das ist wohl meiner Erfahrung aus der ehemaligen DDR geschuldet. Ich kenne es auch anders und ich habe u.a. deshalb aktiv mitgeholfen, dieses System zu stürzen.

    Entschuldige bitte, dass ich deine überragende geschichtliche Bedeutung nicht instantan erkannt habe.

    Ich weiss aus eigener Erfahrung noch, wie es sich anfühlt, wenn es keine Selbstverständlichkeit ist, seine Meinung frei und offen äussern zu können

    Können konnte man in der DDR genau wie überall. Ich habe beanstandet, dass du soviel Wert darauf legst, zu betonen, dass das Äußern auch erlaubt sei. Was im Übrigen nicht ganz simmt. Wer zum Beispiel meint und äußert, der Holocaust habe nicht stattgefunden, oder möglichst viele Menschen sollten eine bestimmte Veranstaltung der Bayerischen Justizministerin besuchen, der bekommt es mit dem Staat zu tun.

    Und natürlich konnte man auch in der DDR ganz frei, spontan, offen und ohne Erlaubnis zur DDR bekennen: „Ich liebe die DDR.“ oder „Erich Honnecker ist ein großer Staatsmann.“ zu äußern war nicht verboten.

  18. Dominic am Juli 10th, 2013 1:22 pm

    @Ano Nym

    Wer bildest du dir ein zu sein, dass du anderen Leuten vorschreibst, welche Alternativen sie angeblich haben?

    Du irrst; Ich habe niemandem etwas vorgeschrieben, sondern lediglich entsprechend meines Wissens, meiner Erfahrung und meines allgemeinen Überblickes aufgezeigt, welche Alternativen demgegnüber existieren. Wenn du weitere siehst, liegt es an dir, diese zu benennen. Die von dir angeführte Entwicklung einer Atombombe (Huhu NSA!) halte ich jedoch nach wie vor für Unsinn.

    Entschuldige bitte, dass ich deine überragende geschichtliche Bedeutung nicht instantan erkannt habe.

    Kein Problem. Ich gehe damit normal nicht so offen um, aber da du mich auf diesen Nebenaspekt so gezielt angesprochen hast, wollte ich das wenigstens ins richtige Licht setzen.

    [irgendwas mit Holocaust leugnen]

    Godwin empfiehlt mir, die Diskussion an dieser Stelle zu verlassen und ich werde diesem Rat folgen.

    Also gut. Du hasst Recht und ich bin raus.

  19. Ano Nym am Juli 10th, 2013 3:33 pm

    Du irrst; Ich habe niemandem etwas vorgeschrieben, sondern lediglich entsprechend meines Wissens, meiner Erfahrung und meines allgemeinen Überblickes aufgezeigt, welche Alternativen demgegnüber existieren.

    Du erteilst ungebeten Ratschläge. Bist du ein Besserossi? ;-)

    Wenn du weitere siehst, liegt es an dir, diese zu benennen.

    Deine Argumente musst du schon selbst vertreten.

    [irgendwas mit Holocaust leugnen]

    Godwin empfiehlt mir, die Diskussion an dieser Stelle zu verlassen und ich werde diesem Rat folgen.

    Also gut. Du hasst Recht und ich bin raus.

    Du bist ja konditioniert wie ne Ratz. Aber wenn du die Frage beantwortest, ob es stimmt, dass man in Deutschland die Meinung, der Holocaust habe nicht stattgefunden, nicht straffrei öffentlich äußern darf, kommt deswegen nicht gleich der Verfassungsschutz.

Schreibe einen Kommentar