Toter Friedhof für Tölchinnen oder: The machine should not be friendly

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Leider habe ich gar nicht eruieren können, wie dieser Friedhof mitten in Berlin-Neukölln denn nun wirklich heißt. Jedenfalls ist er noch töter als tot, weil die Gräber alle abgeräumt sind und er nur noch als Park benutzt wird, genauer gesagt: Weil das Gelände der Kirche gehört und nicht der Stadt, jene sich aber tolerant zeigt, hat das Ordnungsamt dort nichts zu suchen, was HundebesitzerInnen natürlich animiert, dort Tölchen und Tölchinnen leinenlos herumlaufen zu lassen, obwohl das verboten ist. Who cares. Wir sind in Rixdorf.

Ein herrlich verwildertes Paradies, auch für Kinder, wenn man von den bekloppten VeganerInnen mit Wursthaaren Leuten absieht, die ihre Hunde permanent bellen lassen, weil sie zu doof sind zu wissen, dass man denen das abgewöhnen kann. Meistens sieht man ekelhaften Nervensägen Leuten, die mit Hunden nicht umgehen können, das schon auf 50 Metern Entfernung an. Das sind auch diejenigen, die im Supermarkt eine halbe Stunde brauchen, um ihren Kram vom Band zu nehmen, die in der U-Bahn ständig am Smartphone fummeln, ihre Kinder ausschließlich von Fastfood ernähren, die an die magischen Selbstheilungskräfte des so genannten „freien“ Marktes im Kapitalismus glauben und die ein völlig irrelevantes „Ehrenamt“ im DJV auf ihre Visitenkarte drucken lassen. (Habe ich etwas vergessen?)

Antiautoritäre Erziehung ist nur für Kinder gut, nicht aber für Hunde. Für Computer und Hunde gilt gleichermaßen: The machine the dog should not be friendly. The machine the dog should be obedient.

Diese Türme, die dort auf dem stillgelegten Friedhof herumstehen und die unterschiedlich hoch sind, gaben mir zunächst ein Rätsel auf, bis die zeitweilige Lebensabschnittsgebliebte Dame meines Herzens mich aufklärte, dergestalt, dass man früher damit die Einflugschneise des Flughafens Tempelhof illuminiert habe, um die herannahenden Flugmaschinen nicht auf die Hausdächer krachen zu lassen.

Leider habe ich keinen alten Schädel gefunden, was ich insgeheim gehofft hatte, auch keine Knochen. Wahrscheinlich sind die Hunde mir zuvorgekommen. Das nächste Mal nehme ich einen Klappspaten mit.