Die schreckliche deutsche Sprache

Mark Twain über „Die schreckliche deutsche Sprache“ – sehr amüsant zu lesen, lehrreich und in sehr gutem Deutsch geschrieben.

Jedes Mal, wenn ich glaube, ich hätte einen dieser vier verwirrenden Fälle endlich da, wo ich ihn beherrsche, schleicht sich, mit furchtbarer und unvermuteter Macht ausgestattet, eine scheinbar unbedeutende Präposition in meinen Satz und zieht mir den Boden unter den Füßen weg. (…) Es gibt zehn Wortarten, und alle zehn machen Ärger. Ein durchschnittlicher Satz in einer deutschen Zeitung ist eine erhabene, eindrucksvolle Kuriosität; er nimmt ein Viertel einer Spalte ein; er enthält sämtliche zehn Wortarten – nicht in ordentlicher Reihenfolge, sondern durcheinander…“.

Ein schöneres Kompliment als „so schlimm wie im Lateinischen“ kann man einer Sprache aber nicht machen. Aufgrund meiner philologischen Studien bin ich überzeugt, dass ein begabter Mensch Englisch (außer Schreibung und Aussprache) in dreißig Stunden, Französisch in dreißig Tagen und Deutsch in dreißig Jahren lernen kann.

Ja, ich habe das Gefühl, gutes Deutsch zu sprechen und zu schreiben ist eine Art Kunsthandwerk, das nur wenige Eingeborene beherrschen und das schwer zu lernen ist – trotz aller Rechtschreibreformen. Die Flucht in Anglizismen ist nur ein Irrweg und außerdem feige…

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Kommentare

6 Kommentare zu “Die schreckliche deutsche Sprache”

  1. der Herr Karl am Juni 3rd, 2013 10:36 am

    Nicht dass dir nun noch Nationalismus vorgeworfen wird…

  2. ninjaturkey am Juni 3rd, 2013 11:13 am

    »…Die Flucht in Anglizismen ist nur ein Irrweg und außerdem feige…«

    Eben (oder wie auch schon in Radio und Fernsehen gesagt: ebent). Dabei besteht die so genannte deutsche Sprache ohnehin in weiten Bereichen aus als deutsch angesehenen Lehnwörtern aus aller Welt, während man in New York auf einen Nieser schon häufig „Gesundheit“ anstatt „bless ya“ hört.
    Und während mein angeheirateter dänischer Onkel noch fließend „wer brauchen ohne zu gebraucht, braucht brauchen niemals zu gebrauchen“ sagen kann, muss ich meinen Kindern Gedichte, Lieder und Literatur (die diese Bezeichnung verdient) selbst beibringen, weil all das in unseren Schulen nicht mehr gelehrt wird.

  3. ...der Trittbrettschreiber am Juni 3rd, 2013 1:26 pm

    ;-)… in meinem Job bin ich gezwungen Deutsch zu verlernen, sonst bleibt nur der Weg zum „Job-Center“.

    Bruuuhaaahaaha?

  4. elvis am Juni 3rd, 2013 2:38 pm

    Ja, Burks, Du Nazi äh Nationalist. Mao war übrigens Nationalist.

    Hast Du den mal gesprochen und hat er Dir seinen „Segen“ erteilt so wie der Papst das mit seinen Gläubigen macht?

  5. Wolf-Dieter am Juni 5th, 2013 7:55 pm

    Die Anglizismen? Ach was, das Quotendeutsch ist der Alptraum: http://blog.fefe.de/?ts=af50a212

  6. Deutsche Sprache « am Juni 11th, 2013 10:03 pm

    […] der Autor der obigen Zeilen geht manchnmal selbst etwas dogmatisch mit der deutschen Sprache um, darf aber zumindest verlangen, […]

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