Einmal Bordo, bitte!

So was kann man sich gar nicht ausdenken: „In dem Fall hatte eine Kundin einen Flug nach Porto buchen wollen. Die Mitarbeiterin des Reiseunternehmens buchte jedoch einen Flug nach Bordeaux und forderte vor Gericht den Reisepreis ein. Die aus Sachsen stammende Beklagte habe den Zielort zu undeutlich genannt.“ (Spiegel online)

Das Amtsgericht Stuttgart-Bad Cannstatt entschied, dass der Kunde eines Reisebüros selbst dafür verantwortlich ist, dass die Mitarbeiter das Reiseziel verstehen. So berichtet es die Zeitschrift ReiseRecht aktuell (man kann auch Links setzen ins weltweite Netz, Spiegel offline, auch wenn ihr euch vor Links fürchtet).

Schön sind die Kommentare: Sächsisch sei „die einzige Sprache der Welt, die für Gorgonzola und Gurkensalat das gleiche Wort verwendet“. Oder: „Erinnert mich an einen Sketch aus Tramitz und Friends. Als der sächsische Kunde einen Baguetteboden anstatt einen Parkettboden bekam.“

Ich frage mich, woran die sächsischen Reisenden eigentlich gemerkt haben, dass die nicht in Porto waren?

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Kommentare

5 Kommentare zu “Einmal Bordo, bitte!”

  1. altautonomer am September 14th, 2012 11:11 am

    Gurkensalat und Parkettboden kannte ich noch nicht.
    Nur „Gänsefleisch (den Kofferraum mal öffnen)“ und Du-schlampe.

  2. ... der Trittbrettschreiber am September 14th, 2012 12:14 pm

    aaach, ihr gönnts nisch, ihr gönnts nisch.
    Sächsisch ist kein Dialekt, sondern eine „Leeehmshal-Dung“

  3. Michael am September 14th, 2012 10:09 pm

    Hierzuländles könnte das so passieren: „Wollen Sie verreisen?“ – „Ha noe!“ Heist: „Aber nein!“, aber ausgesprochen wird es wie „Hanoi“. War das der Fall der hier in Stuttgart verhandelt wurde?

    In Sächsisch muß man dafür halt ab und zu etwas klarstellen: „Wohin wollen Sie verreisen?“ – „Näch Bohlen, hat abr nischts mitm glaichnämgen Änderdäner zü dün!“

    :-)

  4. Juza46 am September 15th, 2012 5:18 pm

    Merkwürdige Geschichte. Merkwürdiger Richterspruch. Na ja, egal.

  5. Temnitzbiber am September 15th, 2012 10:58 pm

    In der DDR gab es einen Zusammenschluß kirchlicher Initiativen zu Dritte-welt-fragen mit dem Kurztitel INKOTA (stand für deren Tätigkeiten: Informieren, Koordinieren, Tagungen). Die Stasi wollte ihr auf die Spur kommen, aber der zuständige IM war Sachse und berichtete, dass sich die Gruppe „INGOTA“ mal wieder treffe. Nun hatten die zwar Mitglieder aus der ganzen DDR, aber gerade nicht aus Gotha… Das hat mir einer der führenden Leute der Gruppe selbst erzählt. Ihm tat die MfS-Dienststelle Gotha beim Lesen seiner Akte fast schon Leid.

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