Götteslästerer ins Straflager!

blasphemie

„Die Künstlerinnen hätten die Gefühle der Gläubigen absichtlich beleidigen wollen“, zitiert die FAZ die russische Richterin, die die drei Frauen von „Pussy Riot“ jetzt für zwei Jahre in ein Straflager geschickt hat.

Na und? Das würde hier auch passieren, wenn es nach dem Willen der Verehrer höherer Wesen und deren Lautsprecher ginge. Markus Röder (CDU) sagte: „Wir brauchen mehr Sensibilität im Umgang mit religiösen Gefühlen – auch mit unseren eigenen“. Wenn Kirche und Papst in einer Zeichentrickserie für Jugendliche lächerlich gemacht würden, habe das „nichts mehr mit Satire zu tun … Wir brauchen ein klares Blasphemie-Verbot im Strafrecht.“

Ach ja? Wo ist da der Unterschied zu Russland?

Edmund Stoiber (CSU): „Es darf nicht alles mit Füßen getreten werden, was anderen heilig ist“, erklärte Stoiber. Der Paragraf 166 des Strafgesetzbuchs sei „völlig stumpf und wirkungslos, weil er eine Bestrafung nur dann vorsieht, wenn der öffentliche Frieden gefährdet ist und Aufruhr droht.“

Schon klar. In Bayern darf man mit besoffenem Kopf Menschen totfahren und anschließend Verkehrsminister werden. Aber den so genannten „Sohn Gottes“ einen Lattengustl zu nennen – dafür wollen sie jemanden bestrafen.

Der Schriftsteller Martin Mosebach wird so zitiert: „Der Katholik bedauert, dass heute die Meinung mehrheitsfähig sei, Christen müssten die Beleidigung ihres Glaubens klaglos hinnehmen.“

Und wer schützt die Atheisten und deren Gefühle, die täglich beleidigt werden von den Dummköpfen, Ignoranten, Volksverdummten und geistig Minderbemittelten, die an höhere und niedere Wesen glauben, die die Erkenntnisse der Naturwissenschaft mit Füßen treten, die Kinderschändung, Kriegshetze, Mord und sogar Massenmord als System-Feature befürworteten? Wer schützt uns Vernünftige vor religiöser Volksverdummung?

Blasphemie

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Umm..this is NOT Julian Assange

assange

(Quelle)

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Finnische Sonderbehandlungen bei Kreditfazilitäten

capitalism

Ich weiß nicht, ob bei Spiegel Online überhaupt jemand die Artikel gegenliest – offenbar nicht. Oder nur eine Software. Heute heißt es:

Finnland gehört zu den Geldgebern in der Währungsunion und hat in den vergangenen Monaten mehrfach eine Sonderbehandlung durchgesetzt. Im Falle Spaniens und Griechenlands forderte und bekam Helsinki ein Pfand als Gegenleistung für die Hilfskredite. Auch den Kurs der Europäischen Zentralbank (EZB), Staatsanleihen von Krisenländern zu kaufen, lehnt Finnland ab.

Das kommt davon, wenn man Worte mit -ung erlaubt: Dann fällt auch Nazi-Jargon wie „Sonderbehandlung“ nicht weiter auf.

Abgesehen von diesem Deutsch des Grauens muss auch der Inhalt übersetzt werden. Journalismus bedeutet bekanntlich: Bürokratensprech, Politiker-Jargon, Werbefuzzy-Gefasel und suggestive Propaganda-Sprechblasen für’s gemeine Volk verständlich zu formulieren.

Finnland (und nicht die Hauptstadt Helsinki, ihr Passnasen!) bekam also ein Pfand für seine Kredite? Welcher Art? Drei Millionen Teddy-Bären? Oder einen Schuldschein des Sparkassenverbands von Lagos, Nigeria?

Dann schauen wir mal, was der deutsche Qualitätsjounalismus zu bieten hat. Die FAZ meldet am 25.08.2011: „Finnland bekommt kein Pfand von Griechenland“. „Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) wird im Hinblick auf die Sondervereinbarung mit dem Satz zitiert: ‚Das ist vom Tisch.'“

Ach ja? Erschwerend für unsere Übersetzung ins Deutsche kommt hinzu, dass die hiesige Journaille meint, das Neusprech aus den Propagandaministerien unkritisch übernehmen zu müssen: Was zum Henker ist ein „Hilfspaket“, wenn es nur darum geht, dass die Steuerzahler die Profirate der exportierenden Unternehmen und auch noch das Geld absichern sollen, was die Banken beim Roulett auf dem Finanzmarkt verzockt haben? Wer hilft hier wem – und womit?

Ihr denkt wohl, wenn man irgendetwas mit „Helfen“ vor ein Wort setzt, dann würde es gleich besser? Die USA halfen chilenischen Putschisten, Salvador Allende umzubringen. Die Waffen-SS sendete Hilfsmannschaften ins Konzentrationslager. Der Kolonialismus half Afrika, sich in Richtung Kapitalismus weiterzuentwickeln. Oder so ähnlich.

Die Deutschen Mittelstands-Nachrichten am 20.02.2012: „Gut verhandelt: Finnen erhalten Pfand von Griechenland“. RP Online am 16.08.2011: „Das finnische Finanzministerium teilte mit, beide Regierungen hätten sich darauf geeinigt, dass Athen in Finnland eine Summe hinterlege, die zusammen mit den damit erzielten Zinsen langfristig den Griechenland geliehenen Mittel entspreche. (…) Das Pfand schließe keine realen Garantien wie Immobilien ein, erklärte Venizelos. (…) Das finnische Finanzministerium erklärte, sobald Griechenland seinen Verpflichtungen gegenüber dem Rettungsfonds EFSF nachgekommen sei, werde es sein Pfand zuzüglich der bis dahin angefallenen Zinsen zurückerhalten.“

Da das ja nie passieren wird, fragen wir uns: Was mussten die Griechen den Finnen geben, damit die den griechischen Banken Geld liehen, was diese auch nicht zurückzahlen werden? Die DMN am 05.10.2011: „Griechenland werde Finnland Staatsanleihen im Wert von 880 Millionen Euro als Sicherheit geben“.

Ach ja? Dann kann ja nichts mehr schief gehen. Griechenlands Staatsanleihen sind ja bekanntlich sicher.

Die finnische Regierung möchte also auch nicht, dass die Europäischen Zentralbank (EZB) Staatsanleihen – also known as „Schuldtitel“ also known as „Wertpapiere“ – kauft. Mit guten Grund: Das ist der EZB verboten. Wir lesen gemeinsam den „Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union“, Artikel 123:
Überziehungs- oder andere Kreditfazilitäten bei der Europäischen Zentralbank oder den Zentralbanken der Mitgliedstaaten (im Folgenden als „nationale Zentralbanken“ bezeichnet) für Organe, Einrichtungen oder sonstige Stellen der Union, Zentralregierungen, regionale oder lokale Gebietskörperschaften oder andere öffentlich-rechtliche Körperschaften, sonstige Einrichtungen des öffentlichen Rechts oder öffentliche Unternehmen der Mitgliedstaaten sind ebenso verboten wie der unmittelbare Erwerb von Schuldtiteln von diesen durch die Europäische Zentralbank oder die nationalen Zentralbanken.

Journalisten, die ihren Beruf ansatzweise ernst nehmen, müssten den wohlwollenden Lesern und geneigten Lesern zunächst erklären, warum die EZB etwas macht, was ihr verboten ist und warum sich niemand beschwert? Aber das interessiert ja eh niemanden.

Das Thema des Tages war der so genannte „Bruch der Eurozone“. Dann sammeln wir mal Fakten.

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) meldet: „Die aktuelle Umfrage, die DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier heute in Berlin vorstellte, zeigt zudem, dass die deutsche Exportwirtschaft ihre Stellung im Welthandel im kommenden Jahr ausbauen wird: ‚Die Position eins bleibt mit China fest besetzt, im Kampf um Platz zwei setzt sich Deutschland aber gegen die USA durch und holt sich den Vizeweltmeistertitel zurück‘, fasste Treier die Erwartungen zusammen.“ Spiegel Online hingeben an demselben Tag: „Die drohende Rezession in der Euro-Zone schadet der deutschen Exportwirtschaft. Laut einer Prognose des Industrie- und Handelskammertags werden die Ausfuhren 2012 nur um vier Prozent zulegen – halb so viel wie im Vorjahr.“

Wie bescheuert muss man eigentlich sein, um die Leser so zu verarschen? Es droht etwas, wenn sich der Anstieg des Exports sich verringert? In verständlichem Deutsch: Das deutsche Kapital exportiert immer mehr, nur etwas weniger?! Und müssen „wir“ uns jetzt Sorgen machen um den tendenziellen Fall der Profirate?

Die deutschen Importe dürften 2013 erstmals die Umsatzmarke von einer Billion Euro knacken, die von den Exporten bereits 2011 durchbrochen wurde. ‚Die nicht zuletzt wegen der soliden Binnenwirtschaft und des stabilen Arbeitsmarktes robuste wirtschaftliche Lage hierzulande erweist sich als Anker für Europa‘, so der DIHK.

Yeah. Quod erat demonstrandum. Es gibt offenbar gar keine Krise, weder eine Euro- noch eine „Schuldenkrise“. Alles solide und stabil.

Ich darf mich noch einmal selbst zitieren: Nach einem Austritt Griechenlands oder dem Zerfall der Union würde das deutsche Kapital weit weniger Profite machen, da die Landeswährungen abgewertet würden. Es wäre genauso wie das Verhältnis zwischen Dollar und Euro. Ein schwacher Euro ist gut für den Export. Das heißt: Die deutschen Kapitalisten müssen alles dafür tun, dass Exporte des Ausland nach Deutschland nicht billiger werden.“

Aber bevor wir jetzt weiterdiskutieren, sollten wir alle gemeinsam Nobuo Okishio und Michael Heinrich lesen, studieren und ihre Weisheiten in unserem Herzen bewegen. Oder, wie jemand einmal sagte: „Die Umstände ändern sich ständig, und wenn unsere Gedanken stets der neuen Lage entsprechen sollen, müssen wir studieren.“

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Ein Vorgang illegaler Aktivität wurde erkannt

Die Website bka-trojaner.de hat mich eine Viertelstunde lachen lassen. Sehr lustig. Bitte mehr Computer-Sperren! Ich kann auch etwas beitragen.

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Tweet of the Day 50

Wikileaks: Writing about the Assange-embassy story? Don’t look like a fool, get the facts: t.co/z9zLyZft

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Thunderbird und Truecrypt

Truecrpt

Wie ich gestern schon sagte, habe ich nach der Neuinstallation eines meiner Rechner endlich konsequent auch meine digitale Korrespondenz vor den Augen derjeningen verborgen, die Rechner beschlagnahmen, stehlen oder mit irgendwelchen Methoden durchsuchen wollten – gegen meinen Willen.

Für Laien und die, die das noch nicht gemacht haben, hier die Arbeitsschritte für einen Computer mit dem Betriebssystem Windows 7 (64 bit) und Thunderbird 14.0:

1. Truecrypt installieren. (ausführliche Anleitung mit Screenshots)
2. Truecrypt aufrufen und ein verschlüsseltes Laufwerk („container“) erzeugen (meines ist 1 Gigabyte groß – das sollte reichen).
3. Das E-Mail-Programm Thunderbird herunterladen, aber noch nicht installieren.
4. Das verschlüsselte Laufwerk öffnen („mounten“, vgl. Screenshot oben) und die ausführbare Datei mit Thunderbird dort hineinschieben. Erst dann Thunderbird installieren und bei jeder Frage, wo es installiert werden soll, den geöffneten Truecrypt-Container (im Windows-Dateimanager „lokaler Datenträger“ genannt) angeben. Bei mir wäre das das verschlüsselte „Laufwerk“ Y. (vgl. den Screenshot unten)

Truecrpt

Jetzt kommt der wichtige Arbeitsschritt, wenn ein E-Mail-Konto eingerichtet wird:
5. Bei den „Account Settings“ (Voreinstellungen des eigenen E-Mail-Accounts, sorry, ich habe alles in Englisch) und den dortigen Optionen („Server Settings“) muss der Dateipfad geändert werden („local directory“, vgl. Screenshot unten), so dass die eingehenden Mails innerhalb des verschlüsselten Truecrypt-Containers gespeichert werden.

Nicht vergessen: Um mit Thunderbird arbeiten zu können, muss jetzt natürlich immer erst das verschlüsselte Laufwerk geöffnet („gemounted“) werden.

Ab jetzt ist auf dem so abgesicherten Rechner gar kein E-Mail-Programm mehr zu sehen, auch die unverschlüsselten E-Mails sind verborgen. (Liebe Drehbuch-Autoren von Vorabend-Krimiserien und Tatorten: Da kann auch „die IT-Abteilung“ nichts machen, die bei euch immer zaubern soll, wenn es mit dem Passwort-Raten ausnahmsweise nicht klappt.)

Truecrypt ist nicht „knackbar“. Die Angriffsszenarien, die im Wikipedia-Artikel geschildert werden, beziehen sich alle auf die Situation, dass das Passwort zum Öffnen eines Truecrpyt-Containers dann abgegriffen werden könnte, wenn der Rechner eingeschaltet und das Laufwerk geöffnet ist oder man vergessen hat, es zu schließen („dismount“).

Und jetzt wieder einmal viel Spaß beim Offline- und „Online-Durchsuchen“.

Truecrpt

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Regedit.exe

regedit.exe

Vermutlich werden jetzt die wohlwollenden Stammleserinnen und die geneigten Stammleser hämisch grinsen. Wie allgemein bekannt, besitze ich zwei Windows- und zwei Linux-Rechner. Den Windows-Rechner, den ich meistens nutze, habe ich gestern zerschossen.

Man sollte eben nie, wenn man unkonzentriert ist und mehrere Sachen gleichzeitig tut, mal so eben nebenbei in der regedit.exe herumfummeln. Ein Chirurg entfernt auch nicht ein paar Organe eines Kunden, während er mit der linken Hand am Smartphone daddelt und gleichzeitig wahlweise mit der Narkoseärztin flirtet oder ein Käsebrot isst.

Ich bin ja nicht ganz unerfahren, um nicht zu sagen: ich bin ein Geek, und habe eine dreistellige Mitgliedsnummer aller deutschen Internet-Nutzer, aber wenn selbst der abgesicherte Modus in verschiedenen Versionen nicht dazu führt, dass man sich überhaupt anmelden kann – die Anmeldemaske von Windows 7 erschien, aber keine Nutzerkonten – und noch ein paar eklige Dinge undsoweiter undsofort und wenn nach zwei Stunden inständigen Fluchens alles vergebens ist, dann wird es Zeit für die Hardcore-Maßnahmen, die man gemeinhin „plattmachen und Backup draufspielen“ nennt. Wo war noch mal das „Medium“ zur Systemwiederherstellung aka rescue disk? Zähneknirsch. Nicht vorhanden. (zum Glück hat einer der Laptops auch Windows 7).

Ein mahnendes Wort zu Vorgeschichte. Ich habe noch nie irgendwelche nutzlosen Placebos wie Virenscanner und anderen Regenzauber benutzt. Brauche ich nicht. Ich verhalte mich vernünftig – wie ungefähr ein Promille aller Internet-NutzerInnen. Es gibt keine – in Worten: keine Möglichkeit, mir Viren, Würmer, trojanische Pferde, Keylogger, real gar nicht existierende „Bundestrojaner“, Stuxxe und Flame und andere hässliche Programme unterzujubeln. Nein, es ist noch nicht einmal ein Risiko vorhanden. Alles verboten, und auf meinem Rechner geschieht nichts und installiert sich auch nichts, was ich nicht vorher erlaubt hätte. So wäre das eigentlich normal, auch wenn die deutsche Journaille, selbst ernannte „Sicherheits-Experten“ und Hochstapler aller Couleur mit penetranter Belehrungsresistenz den Kauf von „Virenscannern“ ankurbeln. (Und jetzt zu etwas fast ganz Anderem: oder die Pappnasen von der Geschäftstelle des DJV-Bundesverbands mich zwingen wollen, ihren „Newsletter“ in HTML zu lesen, mich also zum Dummen, Risikobehafteten, Bescheuerten und DAU-Mäßigem erziehen wollen: Nein, nein, nein, ihr könnt mich mal kreuzweise.)

Kurz vor der Party zu meinem Geburtstag fiel mir ein, dass es eine Fummelei ersten, zweiten und dritten Grades gewesen wäre, die Kabel meine Lautsprecheranlage an den Linux-Rechner anzuschließen. Außerdem wollte ich ohnehin ein paar Youtube-Videos meiner Sammlung einverleiben – auch solche, die die GEMA meint, mir verbieten zu können und die ich mit Proxtube entsperre.

Chip Online rät zu „Free YouTube Download“ („Hinweis: Während der Installation versucht das Setup einige Einstellungen am Browser zu verändern. Bevor Sie auf „Weiter“ klicken, sollten Sie daher alle gesetzten Häkchen abwählen.“)

Har har har. Das ist eine Malware, weil eine Browser-Toolbar installiert wird, obwohl ich alles während der Installation disabled/verboten/untersagt/nicht angekreuzt hatte. Wie kann eine „seriöse“ Website nur so einen abgefuckten Scheiss empfehlen?

Ich habe jedenfalls eine gute Stunde gebraucht, um die Malware rückstandslos zu entsorgen – sogar mit der Systemsteuerung funktionierte das nicht. Auch nach einer Neu-Installation von Firefox erschien die Schadsoftware wieder. Und jetzt, sehr verehrte Leserin und verehrter Leser, habt ihr mein Motiv, in der regedit.exe herumzufummeln, weil ich eh schon dabei war nachzusehen, ob eventuell noch gänzlich tote Leichenteile der Malware übriggeblieben waren.

Leider war mein Backup schon ziemlich alt, und ich habe fast den ganzen Tag gebraucht, um alles auf den aktuellen Stand zu bringen. So etwas wird mir nicht nochmal passieren. Und jetzt kann ich gleich Thunderbird komplett in einen Truecrpt-Container sperren, was ich eh schon lange wollte.

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Nachlese

alkohol

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Wie Bürgerdaten zu Geld gemacht werden

OptOutDay (Piraten): „Einnahmen der Meldeämter: Wie Bürgerdaten zu Geld gemacht werden – Meldebehörden dürfen Daten der Bürger verkaufen. Der Ausverkauf beim Datenschutz spült Geld in die Kassen. Den Preis für eine Melderegisterauskunft können Kommunen selbst festlegen. Der Preis schwankt dabei zwischen 1-2 Euro und 25 Euro je Datensatz. Doch über welche Summen reden wir hier eigentlich? Wir haben einmal einige Kommunen ausgewählt und die Einnahmen zusammengefasst.“ (via Fefe)

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Illusionäre Zustände

„Die Forderung, die Illusionen über seinen Zustand aufzugeben, ist die Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusionen bedarf.“ (Karl Marx: Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung. MEW 1, S. 378, 1844)

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Uruguay gibt das Gras frei

Die einzigen vernünftigen Leute auf der Welt sind offenbar ehemalige Guerilleros wie José Mujica, ein Ex-Tupamaro.
Als erstes Land der Welt will Uruguay den Handel mit Gras verstaatlichen – und damit gegen die Uno-Konvention gegen narkotische Drogen verstoßen. Ein entsprechendes Gesetz hat Mujica am Mittwochabend ins Parlament eingebracht. Eine Zustimmung gilt als wahrscheinlich.

Man muss sich nur das irrationale Gekeife und Gekreische vorstellen, das es im Bundestag gäbe, falls die Piraten dort säßen und ein ähnliches Gesetz einbrächten.

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Prometheus – Schleimige dunkle Zeichen

Prometheus

Vorgestern war ich mit meiner Lieblingsfreundin im Film „Prometheus. Der Regisseur Ridley Scott hat bekanntlich Blade-Runner und die Alien-Trilogie gedreht – für Freunde des anspruchsvollen Science-Fiction-Films wie mich was das natürlich ein Muss.

Fazit: Ich war total enttäuscht. Der Film ist in ganzer Länge, Höhe und Breite Schrott, Mist, Scheiße. „Hanebüchene Dialoge und groteske Drehbucheinfälle“, „auf bloße Worthülsen reduzierten Pseudo-Metaphysik“, „ein großer Mythen-Rührquark mit vielen abgeschmackten Bildern aus der abendländischen Bilderbackstube“ schreibt die Film-Kritik, und ich finde das Machwerk noch viel schlimmer – keine neuen Ideen, alles schon mal dagewesen. Jedes Stanislaw-Lem-Buch ist spannender als das gähnend landweilige Drehbuch von „Prometheus“. Wie konnte das diesem Regisseur nur passieren?

Mich regt immer am meisten auf, wenn die Schauspieler als eine Bande postpubertärer Teenager dargestellt werden, die sich in jeder möglichen und unmöglichen Situation denkbar undiszipliniert und bescheuert anstellen, was dann Probleme nach sich zieht, obwohl sie auf einer „wissenschaftlichen“ Mission sind. Wenn einem ein wie üblich schleimiges Alien unverhofft begegnet, das so aussieht wie ein Bonsai-Loch-Ness-Saurier, dann versucht man es nicht zu kitzeln oder zu streicheln (wie in Prometheus), weil der abgebrühte Zuschauer sofort gähnend ahnt, dass das nicht gut enden wird.

Und warum tragen die Jungs Kleidung, wie ein gut situierter Angehöriger der Oberschicht sich eine New Yorker Straßengang vorstellt, nur etwas gepflegter? O mein höheres Wesen: Kapuzenpullis im Raumschiff und eine Domina (Charlize Theron) im Stretch-Anzug – igitt. Warum müssen Aliens immer schleimig sein? Warum sieht ein außerirdisches Raumschiff immer aus wie ein riesiger Schrotthaufen?

Warum erreichen heutige Science-Fiction-Filme bei weitem nicht das Niveau Lems, der immerhin die nicht zu toppende These aufstellte, wenn wir Außerirdischen begegneten, dann würde wir gar nicht merken, dass es sich um Außerirdischen handeln, oder wir würden nur unseren eigenen Albträumen ausgeliefert sein wie im genialen Solaris-Plot? „Solaris chronicles the ultimate futility of attempted communications with the extraterrestrial life on a far-distant planet.“ 1961!

Nein, „Prometheus“ war reine Zeitverschwendung. Sigourney Weaver wusste schon, dass „Avatar“ weitaus lohnender und interessanter war als ein schwacher Alienschleim-Aufguss mit Albino-Vorfahren des Homo sapiens. Und Erich von Däniken raunt im Hintergrund irgendein obskures Zeugs.

Prometheus

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Das grosse Sommerätsel auf burks.de

Berlin

Von wo aus habe ich das Foto gemacht?

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San Cristóbal de las Casas

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Marktszenen in San Cristóbal de las Casas, Mexiko. Die Fotos habe ich im September oder Oktober 1981 aufgenommen.

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Heimatschutz (RSUKr)

Wahr ist: „Die Sicherheitsbehörden können in prekären Situationen künftig auf militärische Unterstützung zurückgreifen, wenn polizeiliche Mittel nicht ausreichend erscheinen.“ Ziel ist unter anderem die „Bekämpfung (…) widerstrebender“ Bevölkerungsteile.

Falsch ist, dass der Einsatz des Militärs gegen die Bevölkerung „Heimatschutz“ genannt wird. Man wollte auch einen Namens- und Urheberrechtsstreit mit dem Verfassungsschutz vermeiden.

Falsch ist, dass das Militär in Deutschland bisher nicht gegen die Bevölkerung eingesetzt werden durfte.

Wahr ist vielmehr, dass die Notstandsgesetze schon seit 1968 erlauben, dass die Bundeswehr auf widerstrebende Bevölkerungsteile schießen darf, etwa bei einem politischen Generalstreik oder wenn der Kapitalismus in Gefahr ist.

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Geschenke, revisited

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Danke für die tolle Party, Albrecht, Anne, Bernd, Bettina, Betty, Eva, Friedel, Harald, Heinz, Judith, Kurt, Lore, Petra, Richard, Stephan, Thomas und Wolfgang (und alle anderen auch).

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Geschenke

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Klein Burks im Dezember 1956. Ausserdem habe ich heute Geburtstag, mehr gibt es also heute nicht zu lesen wg. Party.

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Korruption heisst jetzt: Kontakte halten zu Interessengruppen

„Der Vorsitzende des Rechtsausschusses, Siegfried Kauder von der CDU, fürchtet, dass er bei zu strengen Vorschriften sein Mandat nicht mehr ausüben könne: ‚Die Bestechlichkeit und Bestechung ist ausgelegt auf das Beamtentum. Ich bin nicht weisungsgebunden. Ich bin nach Artikel 38 des Grundgesetzes ein frei gewählter Abgeordneter. Ich habe Kontakte zu halten zu Interessengruppen. Das wäre alles nicht mehr möglich, Politik würde nicht mehr funktionieren können.'“ (Tagesschau)

Das Ministerium für Wahrheit informiert: „Ich bin korrupt“ heisst jetzt: „Kontakte halten zu Interessengruppen“.

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Esperando

Niño

Dieses Foto habe ich 1984 in Ollantaytambo in Peru gemacht.

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Orinoco Backstage

OrinocoOrinocoOrinoco

Die Fotos habe ich 1998 am Orinoco in Venezuela gemacht – auf der südlichen Seite bei La Arenosa. Der Orinoco ist in der Regenzeit hier so breit, dass man das andere Ufer kaum sehen kann. Wenn man heute mit Google Maps draufschaut, dann erkennt man, dass die Hütten der Händler und ihre „Garküchen“ abgerissen worden sind.

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