Prometheus – Schleimige dunkle Zeichen

Prometheus

Vorgestern war ich mit meiner Lieblingsfreundin im Film „Prometheus. Der Regisseur Ridley Scott hat bekanntlich Blade-Runner und die Alien-Trilogie gedreht – für Freunde des anspruchsvollen Science-Fiction-Films wie mich was das natürlich ein Muss.

Fazit: Ich war total enttäuscht. Der Film ist in ganzer Länge, Höhe und Breite Schrott, Mist, Scheiße. „Hanebüchene Dialoge und groteske Drehbucheinfälle“, „auf bloße Worthülsen reduzierten Pseudo-Metaphysik“, „ein großer Mythen-Rührquark mit vielen abgeschmackten Bildern aus der abendländischen Bilderbackstube“ schreibt die Film-Kritik, und ich finde das Machwerk noch viel schlimmer – keine neuen Ideen, alles schon mal dagewesen. Jedes Stanislaw-Lem-Buch ist spannender als das gähnend landweilige Drehbuch von „Prometheus“. Wie konnte das diesem Regisseur nur passieren?

Mich regt immer am meisten auf, wenn die Schauspieler als eine Bande postpubertärer Teenager dargestellt werden, die sich in jeder möglichen und unmöglichen Situation denkbar undiszipliniert und bescheuert anstellen, was dann Probleme nach sich zieht, obwohl sie auf einer „wissenschaftlichen“ Mission sind. Wenn einem ein wie üblich schleimiges Alien unverhofft begegnet, das so aussieht wie ein Bonsai-Loch-Ness-Saurier, dann versucht man es nicht zu kitzeln oder zu streicheln (wie in Prometheus), weil der abgebrühte Zuschauer sofort gähnend ahnt, dass das nicht gut enden wird.

Und warum tragen die Jungs Kleidung, wie ein gut situierter Angehöriger der Oberschicht sich eine New Yorker Straßengang vorstellt, nur etwas gepflegter? O mein höheres Wesen: Kapuzenpullis im Raumschiff und eine Domina (Charlize Theron) im Stretch-Anzug – igitt. Warum müssen Aliens immer schleimig sein? Warum sieht ein außerirdisches Raumschiff immer aus wie ein riesiger Schrotthaufen?

Warum erreichen heutige Science-Fiction-Filme bei weitem nicht das Niveau Lems, der immerhin die nicht zu toppende These aufstellte, wenn wir Außerirdischen begegneten, dann würde wir gar nicht merken, dass es sich um Außerirdischen handeln, oder wir würden nur unseren eigenen Albträumen ausgeliefert sein wie im genialen Solaris-Plot? „Solaris chronicles the ultimate futility of attempted communications with the extraterrestrial life on a far-distant planet.“ 1961!

Nein, „Prometheus“ war reine Zeitverschwendung. Sigourney Weaver wusste schon, dass „Avatar“ weitaus lohnender und interessanter war als ein schwacher Alienschleim-Aufguss mit Albino-Vorfahren des Homo sapiens. Und Erich von Däniken raunt im Hintergrund irgendein obskures Zeugs.

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