Schafe auf dem Gendarmenmarkt

richardplatz

Ich habe mich schon immer gefragt, was eigentlich der Reiz am Reisen in Gruppen sein soll. Und dann noch im Zeitalter des Internet, wo sich jeder vorab mit der Suchmaschine des Vertrauens und mit Google Street View – was große Städte angeht – mit Informationen vollstopfen kann? Ich wüsste nicht, was mir ein „Fremdenführer“ auf dem Gendarmenmarkt in Berlin noch erzählen könnte. Zum Glück muss ich dort nicht mitten in der Schafherde stehen und mir von einem selbst ernannten guten Hirten etwas vorfaseln lassen. Ich gebe lieber den Wolf, erschrecke die Schafsnasen und beiße ab und zu in Waden, damit Leben in die Bude kommt.

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Kommentare

One Kommentar zu “Schafe auf dem Gendarmenmarkt”

  1. Michael am August 6th, 2012 8:39 pm

    Ganz einfach: Ein Fremdenführer nimmt einem die Vorab-Recherche ein Stück weit ab und kann aus der vorhandenen Informationsflut das wirklich Wesentliche filtern. Der ist schliesslich Profi dafür, oder sollte es sein. Man selbst ist ja im Urlaub und nicht bei der Arbeit. Man kann z.B. auch selber kochen (vielleicht sogar sehr gut), aber gerade im Urlaub lässt man das für sein gutes Geld auch gern mal andere machen.

    Ansonsten: Unterschätze das mal nicht. Wenn es ein *guter* Führer ist (das sind natürlich bei weitem nicht alle), dann kann der einem sogar über die eigene Stadt was Neues & Interessantes erzählen. Es gibt (bestimmt auch in Berlin) sogar spezialisierte Stadtführungen für Alteingesessene. Außerdem kommt man so manchmal an Orte, an die man sonst nicht rankommt oder eben schlicht nicht kannte. Hier im südwestdeutschen Landeshauptstädtle gibts z.B. eine, bei der man Bunker, Stollen, und so in 20 Jahren bestimmt auch Kellerbahnhöfe besichtigen kann. :->

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