Vergesellschaftung

Na also – geht doch: Argentiniens Senat stimmt für YPF-Verstaatlichung. (…) Gegen den Willen von Spanien, Europäischer Union und Weltbank treibt Argentinien die Nationalisierung vom Ölkonzern YPF weiter voran.“

„Die Firmenbüros sind bereits von Soldaten besetzt: Bolivien hat eine Tochter des spanischen Stromkonzerns REE enteignet„.

Energie, Wasser und Luft sind keine Dinge, mit denen man Profit machen sollte. Ich zähle auch den öffentlichen Nahverkahr dazu. Das sehen die Apologeten des Kapitalismus aka „freie Marktwirtschaft“ natürlich anders.

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Kommentare

21 Kommentare zu “Vergesellschaftung”

  1. ... der Trittbrettschreiber am Mai 2nd, 2012 9:23 am

    Was Soldaten können, können nur Soldaten.
    Ich stelle mir vor, wie diese Berufsgruppe schwer bewaffnet in den Ordnern der Buchhaltung und den gespeicherten Daten liest. Dann kann ja nichts mehr schief gehen.
    Warum greifen gewisse Staaten eigentlich immer wieder auf das Militär zurück, um innenpolitische Themen zu regeln?

  2. FDominicus am Mai 2nd, 2012 9:37 am

    Ich hoffe irgendwann steht die staatliche Gewalt vor Ihrer Tür (vieleicht sogar dem eigenen Haus) und enteignet Sie, mal gucken wie Sie das fänden. Aber wahrscheinlich glauben Sie ja Sie gehören zu den Guten…

  3. admin am Mai 2nd, 2012 1:12 pm

    Bin ich ein Konzern? mach eich Profit mit Luft, Boden oder Energie? Der Kommunismus bedroht uns Oma ihr klein Häuschen? Arbeiter, die Linken wollen euch eure Villen im Tessin wegnehmen!

  4. Maxim am Mai 2nd, 2012 2:39 pm

    Ich finde die Entwicklung dort insgesamt grad sehr Positiv. Natürlich muss man in einigen Bereichen Südamerikas Abstriche machen, aber im Moment plan ich mich in die Richtung zu orientieren, weil auf die Situation i, „reichen Westen“ hab ich keine Lust, so gut es mir hier auch geht. Der Preis dafür ist mir zu hoch.

  5. Kapitalistenschwein am Mai 2nd, 2012 2:47 pm

    Vielleicht, sehr geehrter Herr Schröder, sollten sie mal ein Positivliste vorlegen, auf der draufsteht mit was man ihrer geschätzten Meinung nach „Profit“ machen darf. Bin schon sehr gespannt auf diese wohl recht kurze Liste. Vielleicht mit Würstchen und Eiern ? Obwowhl das ja auch irgendwie Energie und Boden ist ? Erläutern sie das doch mal.

  6. admin am Mai 2nd, 2012 3:21 pm

    Nun, man kann ja nicht unbegrenz aus einem Produkt Mehrwert schöpfen (tendenzieller Fall der Profitrate). Und zuvörderst müsste man sich über eine Theorie des Werts unterhalten. Warum sollte die Gesellschaft auf die doch recht abwegige Idee kommen, Energie und Wasser und Boden in den kapitalistischen Markt einzugeben – mit welchem Ziel? In England ist die Privatisierung am weitesten fortgeschritten – mit dem Ergebnis, dass jetzt dort das Wasser knapp wird (in England! vgl. http://www.vdi-nachrichten.com/artikel/Duerre-im-Land-des-Nieselregens/57633/1 ). Das ist doch irre.

  7. lepus am Mai 2nd, 2012 4:07 pm

    Ja sicher dat – keinen Profit machen und alles wird gut! Kann man aus Erfahrung lernen? Offensichtlich nicht alle. Auch die x-te Vergesellschaftung wird nur Mangel und Teuerung zur Folge haben.
    Wasser und Energie sind unbegrenzt vorhanden. Es kommt nur darauf an, sie geschickt und innovativ zu nutzen. Das zu verhindern gibt es einen erprobten Weg: die Vergesellschaftung.
    Und im Übrigen geht es den Arbeitern in den Ländern am besten, in denen die Bosse Villen im Tessin haben.

  8. admin am Mai 2nd, 2012 4:21 pm

    Ach.

  9. lepus am Mai 2nd, 2012 5:03 pm

    Ja – ach. Es werden noch Wetten angenommen, dass Öl und Strom nach einer kurzen Schamfrist in Argentinien und Bolivien teuerer werden. Hugo Chavez läßt grüßen! Schon vergessen?
    Mit dem Boden gab es übrigens auch eine einschlägige Erfahrung: die Allmende.
    Und im Übrigen wird nirgendwo etwas „in den kapitalistischen Markt eingegeben“ sondern immer rausgenommen. Markt ist primär, Vergesellschaftung der sekundäre ideologiebegründete Eingriff.

  10. admin am Mai 2nd, 2012 5:27 pm

    Ich wusste gar nicht, dass es in der Antike und im Mittelalter Kapitalismus gab….Ich sehe schon: Ich muss hier mal einen Grundkurs Ökonomie anbieten.

    Guckst du auch beim Schockwellenreiter: http://www.schockwellenreiter.de/blog/2012/04/30/zug-fallt-aus-alles-fallt-aus/

    „[Ceterum censeo]: … bin ich nicht nur der Meinung, daß der Berliner Stadt­ent­wicklungssenator Michael Müller (SPD) als (politisch) Verantwortlicher für das Berliner S-Bahn-Chaos zurücktreten, sondern daß auch die gesamte Berliner S-Bahn wegen erwiesener und dauerhafter Unfähigkeit sofort entschä­di­gungslos enteignet werden muß.“

  11. lepus am Mai 2nd, 2012 8:27 pm

    Kapitalismus in der Antike? Definitionsfrage. Markt gab es da auf jeden Fall. Gibt es neben dem Tauschmarkt auch andere als kapitalistische Märkte?
    Und das Berliner S-Bahn-Chaos hat auch der „kapitalistische Markt“ zu verantworten. Ganz bestimmt.

  12. Klaus Augenzeuger am Mai 2nd, 2012 8:35 pm

    Heiliger Profit! Dein Reich komme, dein Wille geschehe…
    dazu 2 Videos auf youtube:
    1. http://www.youtube.com/watch?v=oX8dSEw-VUU

    2.http://www.youtube.com/watch?v=5SBzQTraOmU
    Damit hat mir zwar Phoenix letztens das Frühstück versaut, wissenswert wars allemal

  13. ... der Trittbrettschreiber am Mai 2nd, 2012 8:56 pm

    Wie gern folgte ich diesen Argumenten. Doch es scheint, dieser Zug ist abgefahren:
    Hugo Chavez, S-Bahn, Mehrwert und Enteignung nach einem Ökonomie-Kurs.
    Ich melde mich freiwillig.

  14. Julius Turm am Mai 2nd, 2012 10:21 pm

    >Ich wusste gar nicht, dass es in der Antike und im Mittelalter Kapitalismus gab

    Interessierte bis Adam Smith auch keine Sau. Dafür hat man man jede menge anderen Blödsinn wie den Merkantillismus verzapft.

  15. ... der Trittbrettschreiber am Mai 3rd, 2012 9:37 am

    zur beruhigung:

    „fundamental komplexe systeme können definiert werden als systeme, die für eine weile die zusammenbruchskatastrophe hinauszögern, indem sie sich, solange es noch geht, komplexer organisieren.“

    ISBN 3-88506-360-3, s.110 mitte rechts oben

  16. Patrix am Mai 3rd, 2012 4:47 pm

    Und wieder eine Regierung, die glaubt, dass von völlig verantwortungsbefreiten Bürokraten geführte „Unternehmen“ bessere Produkte zu einem tieferen Preis liefern als unabhängige Unternehmen. Ich würde ja jetzt gerne Beispiele für langfristig erfolgreiche Verstaatlichungen nennen, wenn mir nur welche einfielen…

  17. admin am Mai 3rd, 2012 5:30 pm

    Wo ist eigentlich der Unterschied zwischem eine staatlichen Unternehmen, dessen Manager für Misserfolg persönlich haften und dafür gut bezahlt werden – und einem Hedgefonds, der Unternehmen aufkauft und dann ruiniert?

    Natürlich hat der Kapitalismus manager so erzogen, dass persönliche Haftung Teufelswerk ist. Das sehen kleine- und mittelständische Familienunternehmer allerdings anders. Aber die werden ja auch nicht vergesellschaftet – warum auch.

  18. Patrix am Mai 3rd, 2012 6:28 pm

    Und was ist der Unterschied zwischen einem Bürokraten, der versucht, ein Unternehmen nach politischen Vorgaben zu führen und einem Unternehmer/Manager, der es nach wirtschaftlichen Grundprinzipien macht?

    Dass Du nicht weisst was ein Hedgefund ist, sei Dir verziehen. Dass Du nicht wahrhaben willst, dass unternehmerisches Denken und Handeln nicht a priori des Teufels ist, aber eher weniger.

  19. LinuxProfy am Mai 3rd, 2012 7:19 pm

    Bisschen googeln koennte helfen um die ganzen missglueckten Unternehmungen der Staatlichen zu finden:
    http://en.wikipedia.org/wiki/Government-owned_corporation
    machen ja nichtmal richtig Werbung, kann also nix sein. Reiche Manager, mit 4 Jahresplaenen und dicken Abfindungen, haben die in der Regel auch nicht.
    Das hier ist auch so ein Missgluecktes Beispiel:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Hamburg_Wasser
    im Gegensatz dazu:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Private_Wasserversorgung

  20. Kapitalistenschwein am Mai 4th, 2012 12:55 am

    @LinuxProfy

    Sind ja echte Raketen dabei. Besonders Fannie Mae und Freddie Mac sind uns allen euch leuchtendes Vorbild in Sachen Weitblick und Nachhaltigkeit.

  21. LinuxProfy am Mai 5th, 2012 3:52 pm

    @Kapitalistenschwein

    das sind wirklich leuchtende Vorbilder. Wie man mit wenig viel erreicht und den Haushalt konsolidiert. Einfach ein paar gut bewertete absolut sichere Shares herausgeben und die Sache ist geritzt. Absolut geiles Geschaeftsmodell, koennten die Shih-Hai nicht besser machen. Hut ab.

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