Zeitgeist der Infragestellung

Außenminister Guido Westerwelle fordert, Deutschland müsse sich dem „Zeitgeist der Infragestellung geistigen Eigentums entgegenstellen“.

Da muss jetzt Lenin bemüht werden. Wer fragt was? (Zitat ähnlich) „In Frage stellen“ scheint ein sprachlicher Bastard des Fragens zu sein und klingt so ähnlich wie „hinterfragen“, ein Wort, das ebenalls aus dem Arsch der deutschen Sprache ausgeschieden wurde.

Nur Juristen faseln so dumm daher und vergewaltigen damit die deutsche Sprache. Der Zeitgeist der Durchführung der Zurverfügungstellung oder so.

Aus dem Verbum „fragen“ wird zunächst Furzdeutsch – ein Wort bläht sich auf, weil der Sprecher meint, sich allein durch die Länge des Gesagten eitel spreizen zu müssen. Burks fragt, ob Westerwelle bekloppt sei. Burks stellt dessen Intelligenz in Frage. Nun gut, damit kann man leben – es hört sich höflicher an.

Wie wäre es mit „er frug“! Ja, das ist korrektes Deutsch und widerstrebt der traurigen Tendenz, klangvolle Verben schwächer klingen zu lassen. Warum sollte man das kraftvolle „buk“ in „backte“ verwandeln?

Burks frug also, ob Westerwelle bekloppt sei. (War das jetzt eine Katachrese, ein bloßer Archaismus oder verspüren wir hier den Hauch eines Oxymorons?)

Noch immer haben wir nicht erforscht, warum jemand das einfache Fragen in das häßliche Nomen „Infragestellung“ verwandeln müsste. Kann man „spucken“ und „kacken“ so behandeln? Der Zeitgeist der Bekackung?

Nein, es gilt die Regel: Je weniger man zu sagen hat und um so weniger man Stil und Grammtik beherrscht, um so mehr greift der Zeitgeist der Verballhornung der deutschen Sprache um sich.