Offener Brief der Jungen Piraten an die Piratenpartei

Offener Brief der Jungen Piraten an die Piratenpartei:

„Immer wie­der fal­len Mit­glie­der der Par­tei durch ras­sis­ti­sche, sexis­ti­sche, aber auch ander­wei­tig dis­kri­mi­nie­rende Aus­sa­gen oder Ver­hal­tens­wei­sen auf. (…)

…ein ande­res Pro­blem der Pira­ten­par­tei zeigt sich in den immer wie­der auf­kom­men­den Dis­kus­sio­nen um Dis­kri­mi­nie­rung: die starke Iden­ti­fi­ka­tion vie­ler Mit­glie­der mit der Par­tei.
Die Pira­ten­par­tei wid­met sich The­men, die bis­her eher am Rande behan­delt wur­den und for­dert einen neuen Poli­tik­stil. Dadurch scheint sie für viele Mit­glie­der eine große Hoff­nung dar­zu­stel­len — Kri­tik daran führt zu Ver­un­si­che­rung und diese wie­derum zu Abwehr. Das zeigt sich in den star­ken Abwehr­re­ak­tio­nen (z.B. auf nega­tive Bericht­er­stat­tung), sowie dem Umgang mit ange­spro­che­nen Pro­ble­men. So wird bspw. die geringe Frau­en­zahl in der Par­tei oft ins Posi­tive umge­deu­tet: Frauen wür­den „zu nichts gezwun­gen“ und außer­dem „kann doch jeder mit­ma­chen“. Außer­dem wür­den Frauen lie­ber im Hin­ter­grund arbei­ten, Män­ner evo­lu­tio­när bedingt eher im Vor­der­grund. Eine wirk­li­che Beschäf­ti­gung mit dem Pro­blem erfolgt in wei­ten Tei­len nicht, gesell­schaft­li­che Struk­tu­ren wer­den verkannt. (…)

Die Jun­gen Pira­ten for­dern eine kri­ti­sche Aus­ein­an­der­set­zung mit Dis­kri­mi­nie­rung in der Par­tei. Rufe nach Mei­nungs­frei­heit, der Ver­weis auf „Ein­zel­mei­nun­gen“ und Ver­klä­rung des Pro­blems dür­fen nicht mehr die Debatte bestim­men.“

Recht haben sie.