Hey, was soll der Quatsch mit den jungen Männern?

Spiegel Online über die Wählerbasis der Piratenpartei:

„Hierzu zählen erstens jüngere, gut gebildete Männer mit hoher Affinität zu digitaler Technik und Kultur. Diese schätzen die Piraten vor allem aufgrund der politischen Perspektive der digitalen Revolution – sowie als Datenschutz- und netzpolitische Vorreiterpartei. Hinzu kommen zweitens die sogenannten Digital Natives. Diese sind jung, durch eine zeitintensive, aber eher oberflächliche Nutzung des Internets geprägt und vor allem mit der Kultur Sozialer Netzwerke sehr vertraut.“

Nein, falsch. Hierzu zählen auch ältere, gut gebildete Männer mit hoher Affinität zu digitaler Technik und Kultur. Diese schätzen die Piraten vor allem aufgrund der politischen Perspektive der digitalen Revolution – sowie als Datenschutz- und netzpolitische Vorreiterpartei. Hinzu kommen zweitens die sogenannten Digital Natives. Diese sind älter, mit den Anfängen des Netzes sozialisiert worden, durch eine zeitintensive und gründliche Nutzung des Internet geprägt, lehnen aber die Datenkrakerei so genannter „sozialer Netzwerke“ im Gegensatz zu jüngeren Männern und DAUs eher ab.

By the way: Der Genitiv von Internet heisst „des Internet“.

image_pdfimage_print

Kommentare

10 Kommentare zu “Hey, was soll der Quatsch mit den jungen Männern?”

  1. Dr. Azrael Tod am September 14th, 2011 5:53 pm

    Du verstehst das nicht. Das verkauft sich halt besser! *g*

  2. nomnom am September 14th, 2011 6:45 pm

    Der Genitiv von ‚Internet‘ heißt sehr wohl ‚des Internets‘: http://www.duden.de/rechtschreibung/Internet

  3. wonderworld am September 14th, 2011 8:23 pm

    Wählerbasis Piraten: Keine Ahnung, Behauptung gegen Behauptung. Alexander Hensel hat ein Standing in Fragen der Parteienanalyse, vom admin ist mir dazu nichts bekannt.

    http://www.duden.de/rechtschreibung/Internet
    Wenn ich mich der deutschen Sprache für das Wort „Internet“ bediene meint der Duden zum Genitiv „des Internets“. Soviel zum besserwisserischen „By the way“

  4. Nofate am September 14th, 2011 10:21 pm

    Zum Inhalt volle Zustimmung, aber zum Genitiv des Internets nicht: http://bit.ly/oL42ap

  5. wonderworld am September 14th, 2011 11:33 pm

    nofate, mhh ok, aber ich hatte es bei duden so gelesen.“so tu say“:) Du hst gewonnen !dann wirds halt jetzt nach nofate geschrieben

  6. admin am September 14th, 2011 11:58 pm

    Was schert mich der Duden? Das sind doch lauter Weicheier…

  7. wonderworld am September 15th, 2011 7:43 am

    „Was schert mich der Duden? Das sind doch lauter Weicheier…“

    Es lebe der sinnfreie Blog ! Statt zuzuzgeben was falsches geschrieben zu haben … „Weicheier“. Na denn, zum Glück funktioniert Journalismus anders. Bei spiegel.de übrigens, trotz der fortlaufenden „no Links Hinweise“, die auch falsch sind, kompetent gut. aber das wars jetzt, mir fehlt die Zeit.

  8. koelneruwe am September 15th, 2011 9:46 am

    Wenn ich die Piraten so höre und lese habe ich den Eindruck, sie hätten das Internet und den Computer gerade erst erfunden.

  9. Onassis am September 16th, 2011 6:10 am

    Oha, laut Spiegel-Online bin ich also jung. Auch was Feines.

  10. ...der Trittbrettschreiber am September 17th, 2011 8:43 am

    Das Konstituierende des Genitivs.
    In den 70ern und 80ern kursierte der Begriff des „`Sozialistischen Genitivs“‚ in den Reihen der politischen Sprachdiagnostiker. Als Beweis sahen sie die häufige Verwendung von Genitiven in offiziellen und öffentlichen Benennungen. Sehr häufig sah man in der DDR Genitive, wie „`Straße des Friedens“‚, oder „`Haus der Eisenwaren“‚. An einen „`Konsum der Milcherzeugnisse“‚ erinnere ich mich nicht aber käme ich in’s Schwelgen, riskierte ich die Zulassung dieses Kommentars in der dafür eingerichteten Formularzeile dieses Blogs. Wäre es paranoid, in diesem Zusammenhang an Missbrauch zu denken? Der Genitiv als Opfer? Was verleitet Sprechende und Schreibende immer wieder zur Anwendung dieser umstrittenen und, ja so muss man schon fast sagen, geschundenen grammatischen Kategorie? Die Antwort auf diese komplex scheinende Frage ist trivial: Attribute etablieren. Hat ein Wort erst einmal ein Attribut erhalten, gilt es als existent. Soll also etwas sein, das nicht oder zumindest noch nicht existiert, bedarf es des Genitivs. Alles was eine Eigenschaft hat, ist aufgenommen im Club des Denkbaren, Sagbaren, Wahrnehmbaren, Erinnerbaren. Wie aber kommt das Internet zu dieser Ehre?
    Wessen Netz ist es denn nun eigentlich? Welche Eigenschaft ist prägnant? Es ist umstritten und zwar, so viel ist mal klar, als multiple Projektionsfläche für Wünsche und Sehnsüchte, technische Allmachtsphantasien, Zukunfts- und Freiheitsvisionen und manchmal auch einfach nur als dreizehnte Tür, vor der eben dieser Eigenschaft wegen die Suchenden, Fliehenden und hierher Gestrandeten Schlange stehen. Ist das Verstehbar? Einfach so? Anstehen für ein paar Schränke voller Nullen und Einsen, welche angeordnet wie Noten in n-dimensionalen Räumen lagern, einer gigantischen und zugleich primitven Partitur gleich, die nicht nur von einem einzigen Orchester, sondern von einer globalen Schar von mehr oder weniger begabten Interpreten gesungen, gekrächzt oder gar rauschhaft hinausgegrölt wird. Wenn das nicht reicht für ein den Zustand zementierendes Statussymbol. Wenn das nicht reicht für ihn, den Genitiv, den emsig fröhlich jazzigen, der immer eine Spur hinterlässt, der meist immer etwas hintendran hängt. Ein „`s“‚ zum Beispiel.

    By the way, so wie bei Burks – da muss er auch schon gewesen sein.

Schreibe einen Kommentar