Journalisten der Finsternis

Andrea Czepek rezensiert Lutz Mükke: „Journalisten der Finsternis. Akteure, Strukturen und Potenziale deutscher Afrika-Berichterstattung.“

Die meisten deutschen Afrikakorrespondenten sehen sich nicht als investigative Reporter. Eine kritische Kontrolle der afrikanischen Regierungen oder der deutschen Aktivitäten in Afrika hielten die meisten nicht für ihre zentrale Aufgabe – und das, obwohl sich die Berichterstattung ansonsten sehr stark auf Deutschland bezieht und viele Aspekte der Entwicklungszusammenarbeit und der Aktivitäten von Hilfsorganisationen durchaus kontrovers diskutiert werden könnten.

Christiane Schulzki-Haddouti kommentiert: „Aber offenbar verhindern enge Beziehungen zu Mitarbeitern der Hilfsorganisationen eine kritische Berichterstattung. Unter anderem bezahlen diese den finanziell knapp ausgestatteten Korrespondenten auch die Reisekosten.“

Die meisten deutschen Journalisten sind eben ohnehin „embedded“.

Lutz Mükke: Journalisten der Finsternis. Akteure, Strukturen und Potenziale deutscher Afrika-Berichterstattung. Köln [Herbert von Halem Verlag] 2009, 557 Seiten, 34,50 Euro.