Wie die mediale Massenhysterie Kipo im Internet zustande kam (update)

Gestern war danisch.de für mich nicht erreichbar; heute erlasse ich einen Lesebefehl für den Artikel „Wie die deutsche Internet-Kinderpornosperre zustande kam – und zugrunde ging“.

Im Rahmen dieser Diskussion schälten sich dann vor allem zwei Grundirrtümer auf Seiten von der Leyens, ihres Ministeriums und der beteiligten Leute vom BKA heraus:

Sie hatten überhaupt nicht verstanden und wußten nicht, wie das Internet funktioniert. Nämlich daß es die Daten in kleine Pakete zerschneidet und anhand von IP-Adressen vom Absender zum Empfänger transportiert.

Sie wußten auch nicht, was das Internet eigentlich ist, sondern hatten nur die Sicht eines typischen Web-Browser-Benutzers. Und sie unterlagen dem häufig anzutreffenden Irrtum, daß das World-Wide-Web das Internet sei.

Das gilt für Journalisten in der Regel genau so.

Man muss jedoch dazusagen, dass ein rationaler Diskurs zu dem Thema auch in den Mainstream-Medien nicht möglich ist, zumal das Thema auch von den Lautsprechern der Zensur-Lobby instrumentalisiert wird. Danisch wird also nur diejenigen überzeugen können, die ohnehin seiner Meinung sind. So ist das leider mit der Medien-Rezeption.

Update: Diese Sätze muss man sich auf der Zunge zergehen lassen – ich befürchte, an der geballten technischen Inkompetenz hat sich nicht viel geändert:

Mein Hinweis, daß das Internet keineswegs auf URLs basiert und völlig ohne URLs funktioniert, und es da ganz viele Dinge gibt, die nichts mit URLs zu tun haben, wurde auf Seiten des Ministeriums nicht verstanden. Als ich dazu erläuterte, daß man URLs erst in den Neunziger Jahren erfunden hat und es da das Internet schon rund 20 Jahre gab, es also schon 20 Jahre prächtig ohne URLs funktioniert hat, also offensichtlich nicht darauf beruhen könne, war man irritiert. Zustimmung erhielt ich nur von den anderen Providern. Das Ministerium hingegen interpretierte meinen Einwand als politischen und unqualifizierten Störversuch.

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Kommentare

11 Kommentare zu “Wie die mediale Massenhysterie Kipo im Internet zustande kam (update)”

  1. Frank am Juni 23rd, 2011 5:38 pm

    Wie das denn ich habe den Artikel gestern und heute nochmal gelesen….ich versteh auch nicht warum Du diesen Artikel gesxhrieben hast oder ist mir da etwas entgangen?

    LG,

    Franky

  2. der Trittbrettschreiber am Juni 23rd, 2011 5:44 pm

    Burks, ist Dein „Störversuch“ per Link zugänglich oder anderswo nachzulesen?

  3. Frank am Juni 23rd, 2011 5:48 pm

    Nachtrag:

    Gestern war der Server von danisch wohl down weil er auf fefe verlinkt und sich aufgehangen hatte.

    Gruss,

    Franky

  4. bombjack am Juni 23rd, 2011 8:13 pm

    Naja bei Fefe, heise und lawblog erwähnt zu werden sorgt für einen legalen DDOS der sich gewaschen hat…

    bombjack

  5. Frank am Juni 23rd, 2011 9:23 pm

    wer macht denn sowas DDOS Angriffe klingt wie Krieg!

  6. admin am Juni 23rd, 2011 9:27 pm

    Frank, das kursiv Gedruckte ist ein Zitat.

  7. Frank am Juni 23rd, 2011 9:37 pm

    burk, das weis ich aber ich verstehe die Überschrift nicht „Mediale Massenhysterie Kipo“ nicht zu der ganzen Geschichte.

  8. Frank am Juni 23rd, 2011 9:42 pm

    @bombjack (was für ein Name) das ist lediglich eine Vermutung ergo rein spekulativ wie auch von danisch schon erwähnt.

  9. admin am Juni 24th, 2011 11:33 pm

    Die mediale Hysterie folgt der politisch erzeugten Hysterie.

  10. Ano Nym am Juni 25th, 2011 11:29 pm

    | „Frank, das kursiv Gedruckte ist ein Zitat.“

    Chatzimarkakis-Stil?

  11. der Trittbrettschreiber am Juni 26th, 2011 12:46 pm

    Kling,der Groschen ist unten, Kursiv heißt Zitat, verstanden. Frage zurück.
    ;-) …jetzt hilft nur noch eine Online-Meditation.

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