La Paz, hoch und herrlich

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Was kostet die Welt? Was ist das für eine Frage!

Ich kann mir gut vorstellen, wie es im Reise-Teil von Spiegel Online zugeht: „Sag doch mal den Volontären oder einem Studenten, sie sollen einen netten Artikel über Bolivien schreiben; wir habe da noch ein paar Fotos und die Website muss voll werden.“

Gut, geschenkt, die heutige Jugend heutigen Studenten sind oft naiv und/oder unpolitisch. „…in La Paz gibt es viel zu erleben und zu entdecken, es ist eine lebendige und liebenswürdige Stadt. Geschäftsleute im Anzug sind hier genauso unterwegs wie Frauen in traditioneller Tracht.“ Wer hätte das gedacht. Mein schönstes Ferienerlebnis. Auf dem Foto sehen Sie links unten. Die Eingeboreren lachen oft. Hier steht ein Indio vor einer Hütte.

Burks.de zeigt den wohlwollenden Leserinnen und geneigten Stammleserinnen, wie La Paz, die größte Stadt Boliviens (nicht die Hauptstadt) auch sein kann (1984): voller Demonstrationen militanter Bergarbeiter-Gewerkschaften (die Frauen marschieren oft getrennt von den Männern), Straßensperren und „linksextremstischer“ Transparente. (Da zuckt der hier mitlesende Jugendschutzwart wieder zusammen!).

Auf dem Foto der Regierungsgebäudes (mit dem Balkon) ist der damalige linke Präsident Hernán Siles Zuazo zu sehen. Die Bauern und Arbeiter demonstrierten, um ihn zu unterstützen. Der Dorfbürgermeister, der seinen traditionellen Amtsstab in meine Kamera hält, hatte mich vorher barsch angeschnauzt, was ich Gringo wollte… Erst als er merkte, dass ich kein US-Amerikaner war, sondern Deutscher, dessen Vorfahren auch Bergleute gewesen waren, wurde er freundlich.