Seeschlacht 2.0

Das hier ist der Werbefilm einer „Firma“, die in Second Life Schiffe baut. Die virtuellen Boote weden ausschließlich von Leuten gekauft die Gor spielen, weil nur dort Avatare „verwundbar“ sind und sich dort Ballerspiele oder Egoshooter imitieren lassen.

Wenn man weiß, wie schwer es ist, Avatare einigermaßen realistisch zu bewegen und das zu demonstrieren, kann den Machern dieses Videos nur Respekt aussprechen.

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Kommentare

One Kommentar zu “Seeschlacht 2.0”

  1. der Trittbrettschreiber am Mai 24th, 2011 2:48 pm

    Avatare, ob künstlich, ob als Alter Ego des Krishna, sind immer schwer zu bewegen und zu lenken. Dies gilt sicher auch für das Web 2.
    Ich meide es wo ich nur kann. Schon in dieser Welt komme ich mir vor, wie der Lenker oder besser Bediener meines eigenen Avatars oder auch hier besser meinens eigenen Alter Egos, das sich von dem meiner Jugend in mancherlei Hinsicht unterscheidet. Das beginnt schon morgens beim Aufstehen. Bis mein bis dahin schlaftrunkener Nervus Fascialis, der für meinen nächtlich entgleisten Gesichtsausdruck verantwortlich ist, meinen cerebralen Befehlen gehorcht, dereinstige Anmut von vormals, ehedem wieder herzustellen, schnarcht längst die Kaffeemaschine in der Einbauküche so heftig und entsetzt, als hätte sie nach wiederholter Lektüre von Albert Camus „`Der Fremde“‚ endlich begriffen, bald recycelt zu werden. Ich höre sie dann nur hin und wieder röcheln und kotzen und genau dann, in diesen Momenten wird mir klar: Ich bediene ein Alter Ego. Alternativ sein heißt anders sein. Anders als bis jetzt gerade eben. Mancher versucht es immer und immer wieder. Es ist wie ein Sog, hat es mal jemand geschafft, anders zu sein oder zumindest zu scheinen, eifern die ihn aus ihren alternd begrenzeten Gesichtsfeldern Beäugenden jeder seiner Bewegungen und Verhaltensweisen nach. „`Einige sind dabei ganz grün geworden vor Neid“‚, scherzte mein Nachbar im Bus neulich in Baden Württemberg. Ach ja, wie sich die Welt verändert. Und dabei bleibt beim Altern Alles beim Alten. Man kauft sich Dinge, die ablenken. Bloß nicht hinsehen. Schon der Gedanke, im Flur, im Bad, in der Fußgängerzone den Kopf nach rechts oder links zur Wand wenden zu wollen, treibt alle Glückshormone zurück in die Nebennierenrinde. Spiegel, Schaufenster ja Wasseroberflächen im Park sind das absolute Tabu für das Alter(Ego).
    Was könnte Heute schon wieder anders aussehen, alternativ zu Gestern.
    Die Nase, das Doppelkinn, die erst kürzlich beschnittenen Augenlider, schon wieder unten, wie die entkräfteten Rolläden meines in den End-Sechzigern in langen Wochenend-Therapie-Workshops entstandenen, heute schäbigen Abriss-Hauses? All die nach Lebens-Alternativen Suchenden hatten ihre subalterne Arbeitskraft gegeben, um alternative Selbst-Erkenntnis-Methoden beim Bau dieses Alternativ-Hauses mit Bio-Klo zu erlernen. Futsch das Alles, Alles spröde, Alles off.
    Altern, das ist das Bedienen von immer schwerer zu lenkenden Schwermaschinen. Alte Egos – aus dem Web verbannte Avatare. Ihnen bleibt nur ein einziger Trost: Ihre Tränen sind noch echt, schnief. Schnupf, pruust, schluchz – was kostet eigentlich so ein grafischer Stellvertreter einer echten Person? Ich meine … man könnte ja …vielleicht sollte ich Alter mal …die Reife wär‘ schon vorhanden.
    Oder soll ich mir lieber eine Harley mieten, und eine Lederjacke, auf der hinten drauf in großen feurigen Lettern steht: FOR EVER JUNK!
    Gilt eigentlich im Web 2 die StVOnline?

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