Update verfügbar

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Ich habe mir eigene eigene Verschwörungstheorie zurechtgelegt. Das abgrundtief dämliche und beratungsresistente Verhalten vieler Computer-Nutzer und die Verschwörungstheorie, es gäbe so etwas wie eine gezielte „Online-Durchsuchung“, kann ich mir nur erklären, weil Windows-Nutzer lernen, den Ausnahmezustand als normal zu erachten.

Jeden Morgen, wenn ich einen meiner Windows-Rechner anstelle, werde ich überschüttet mit Meldungen wie „neue Updates“ verfügbar und so weiter. Nicht nur das, viel schlimmer: Ich habe natürlich mein System so eingestellt werden, dass ich gefragt werde, ob ich etwas zulassen will. Ich bin ja nicht bescheuert und lasse das Bill Gates entscheiden, oder?

Das aber wird von Windows als Computerproblem definiert, das überprüft werden müsse. Das wäre so, als würde ich ein Auto beim Fahrer darüber beschweren, dass nur er es mit dem Autoschlüssel öffnen kann, nicht aber jeder x-beliebige Tankwart, der Bundesinnenminister und noch zahllose weitere unbekannte Personen. Diesen Quatsch als normal anzusehen – dazu werden Windows-Nutzer tagtäglich trainiert.

„Normal“ finden viele Leute offenbar auch, dass irgendeine geheimnisvolle Person jeden Tag in ihren Rechner hineinschaut und feststellt, dass man „updaten“ müsse. Man fragt sich natürlich, wie doof Programmierer sein müssen, die ihr System – Windows – so gestalten, dass jeden Abend etwas kaputt geht, was dann am nächsten Morgen repariert werden muss. Das wäre so, als müsste ein Autobesitzer täglich zu einer viertelstündigen Inspektion in die Werkstatt. Kein Mensch würde sich noch ein Auto kaufen – nur Irre. Aber Irre gibt es bekanntlich genug.

Windows ist politisch reaktionär, weil es Leuten suggeriert, der Zugriff auf ihrer Privatsphäre – ihre Rechner – von außen sei normal und müsse per default gestattet werden. Das ist meine ganz private Verschwörungstheorie.

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Screenshot oben: Windows 7, Screenshot unten: Linux Ubuntu 10.04 Lucid Lynx