Migrationshintergrund

Deutsch des Grauens bei der Süddeutschen und auch anderswo : Migrationshintergrund.

Wenn ich demnächst innerhalb von Berlin umziehen sollte, dann habe ich einen Umzugshintergrund. Gespräch zwischen Urlaubern: Haben Sie auch einen Reisehintergrund? Gespräch zwischen Pfaffen: Es ist schade, dass so wenige Menschen einen Religionshintergrund haben. Zwei Kinder im Kindergarten: Hast du auch einen Erziehungshintergrund?

Die Vorfahren sind nach Deutschland eingewandert. Das will man sagen. Warum sagt man es dann nicht so?

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Kommentare

One Kommentar zu “Migrationshintergrund”

  1. der Trittbrettschreiber am Mai 3rd, 2011 3:39 pm

    Ach, das sind ganz klar die Auswirkungen der Gescihtsfeld-Einschränkungen, die die PC-Arbeit mit sich gebracht hat. Frührer gab es das Wort „Hintergrund“ nur in der musealen Analyse von Gemälden. Heute ist es der Screen, der die Birne eindeutig aufweicht. Es ist aber auch wirklich schwer. Alles hat ein Layout. Zu einer Web-Site gehört nun mal ein Hintergrund. Dazu passt eine gut übersichtliche Navigations-Leiste, individuell mal rechts und mal links. Da kann man dann die Unter-Diskriminanten anklicken und neue Hinter- und Abgründe aufrufen. Wenn man dann so acht Stunden pro Tag aus seinem ergonomisch wippenden Büro-Muff-Hintergrund aufsteht und sich in die nächste Straßenbahn klickt, dauert’s natürlich, bis die Realität anklopft. So Mancher ist dann im Laufe der Zeit so weit gekommen, dass er/sie ;-) in der Sprach-Normierungs-Riege unserer „Gesellschaft“ angekommen ist. Durch viele viele Hintergrund-Aktionen, versteht sich.
    Ja und dann übernimmt, schließlich ist Mensch ein Gewohnheitswesen, die screen-konditionierte Perspektive mit dem besagten Hintergrund den ‚point of view‘.
    Auf diese Weise muss das berühmte Sprichwort entstanden sein:
    „Die haben doch einen ‚Screen vorm Kopf'“

    …okay, okay ich kümmere mich jetzt mal um meinen Background und kontaktiere meinen persönlichen Ich-Designer – für den optimierten Vordergrund.

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