Telnet- und IRC-Sperren sind auch Augenwischerei

Heise: „‚Es ist Augenwischerei zu meinen, mit Sperren würden wir Kinder besser schützen‘, sagte die Ministerin am Mittwoch bei einem Besuch auf dem CeBIT-Stand des Heise Zeitschriften Verlags (…) Es gebe ‚gute Argumente‘ gegen diese Maßnahmen, ‚die letztendlich zu absoluter Verunsicherung im Netz führen, ohne einen Mehrwert an Sicherheit und Erfolge bei Kinderpornografie zu haben‘.“

Seit wann geht es bei diesem Thema um Argumente? Das exorzistische Ritual „Websperren“ (was ist mit Usenet-Sperren oder IRC-Sperren? Oder gar E-Mail- oder Telnet-Sperren?) ist so rational wie ein Regenzauber, Hexenverbrennnungen, die Prohibition oder das Verbot von Cannabis. Sperren errichtet man gegen die Flut des Bösen; das Böse ist das, wovor man Angst hat; und Angst hat man vor dem, was man nicht kennt.

Warum sollte ich überhaupt mit Leuten diskutieren, die den Unterschied zwischen „Web“ (gemeint ist das World Wide Web, dessen Akronym WWW ist und nicht „Web“) und „Internet“ nicht kennen? Die also den Unterschied zwischen einer Lokomotive und einem Auto für irrelevant erklären, weil sich beides doch bewege – und die glauben, dieses „Wissen“ qualifiziere sie als „Verkehrsexperte“?

Und FDP wähle auch nicht – trotz Sabine Leutheusser-Schnarrenberger.