Kachelmann Final Release und Tron

„Lehrstunden in Sachen Rechtsmedizin“ titelte SpOff, und der Artikel ließ mich mir eine beinah endgültige Meinung zum Thema „Kachelmann“ bilden:
„Der von Kachelmanns Anwalt eingesetzte Kölner Rechtsmediziner Markus Rothschild zitierte vor Gericht aus dem „Handbuch für gerichtliche Medizin“ einen Zehn-Punkte-Katalog von Merkmalen, wie sie für Selbstverletzungen typisch seien. Verblüffend viele Merkmale trafen anscheinend auf die Nebenklägerin zu…“

Bei stern.de wird es genau so deutlich:
„Silvia May hat sich die Verletzung wahrscheinlich selber beigebracht. Diese Meinung vertreten jedenfalls die von der Verteidigung beauftragten Rechtsmediziner Markus Rothschild und Klaus Püschel. ‚Ich halte es für ausgesprochen unwahrscheinlich, dass durch den schmalen Messerrücken eine so flächige Wunde entsteht.‘ Gleicher Meinung sind Püschel und Rothschild auch bei der Bewertung der Kratzspuren an Mays Körper.“

Ich habe noch einen anderen Grund, dem Rechtsmediziner Markus Rothschild zu glauben – ich habe ihn vor mehr als zehn Jahren mehr als eine Stunde lang interviewt und mir ein Bild machen können. Aus meinem Buch „Tron – Tod eines Hackers“:
Bei der Obduktion des Toten waren anwesend „der obduzierende Arzt, Dr. Markus Rothschild, der Direktor des Instituts für forensische Medizin, Professor Dr. Dr. h.c. Volkmar Schneider, sowie Klaus Ruckschnat, Kriminalhauptkommissar und Leiter der 3. Mordkommission. Eine Obduktion dauert ungefähr drei Stunden. (…) Dr. Markus Rothschild ist ein Jahrzehnt jünger als der Autor, hat an einer Eliteschule in Berlin das Abitur gemacht und Famulaturen in Hongkong und Nord-Borneo vorzuweisen. Im Februar 1999 habilitierte er im Fach Rechtsmedizin. Im August 1998 untersuchte er im Auftrag des UN-Kriegsverbrechertribunals Massengräber in Bosnien-Herzegowina. Er darf der Presse keine Auskünfte über den konkreten Fall geben, aber Fragen allgemeiner Art beantwortet er bereitwillig.“

Der Mann weiß, wovon er spricht. Nicht jedoch die Verschwörungstheoretiker vom Chaos Computer Club, die immer noch glauben, ihr „Märtyrer“ sei ermordet worden – die müssten auch behaupten (und das tun sie), dass das damalige eindeutige Obduktionsergebnis falsch gewesen sein. Fragen Sie einfach Dr. Rothschild.

image_pdfimage_print

Pfaffen 2.0

Initiates

For Gorean Roleplayers in Second Life only: Initiates in Piedmont

image_pdfimage_print

Röchel, Hust

Mich hat’s erkältungsmäßig schwer erwischt, bin hoffentlich bald wieder fit…

image_pdfimage_print

Die Linke, Hagen Rether und Kultur


Das Video wird von YouTube eingebettet und erst beim Klick auf den Play-Button geladen. Es gelten die Datenschutzerklärungen von Google.

Rether hat in der jüngeren Vergangenheit zahlreiche Preise abgeräumt und gastiert mit seinem Programm ‚Liebe‘ am kommenden Mittwoch im Bühnenhaus. Auch die Linke im Gummersbacher Stadtrat überschlägt sich – aber vor Empörung. Geschäftsführer Reinhold Spisla protestiert in einem Schreiben an die Stadt gegen den Auftritt des Kabarettisten. Wo Kurt Tucholsky als Linker überzeugt war, dass Satire übertreiben muss und ihrem tiefsten Wesen nach ungerecht sei, wollen die Gummersbacher Linken Rether am liebsten schnellstens den Garaus machen. Die Verpflichtung von Rether für eine Sonderveranstaltung sei ‚ein Schlag in’s Gesicht aller antiklerikalen und der Aufklärung verpflichteten Demokraten‘, sind die Gummersbacher Linken überzeugt und sprechen von ‚linksgedrilltem‘ Stammtisch. Rether argumentiere antisemitisch und sei ‚in seiner Wirkung nicht weniger gefährlich als Agitatoren aus dem nationalistischen Lager‘.“

image_pdfimage_print

Kapitalismus revisited

N-TV: „Die neue Woche beginnt mit einem Paukenschlag: Der deutsche Leitindex Dax klettert ohne Probleme und getrieben von positiven Vorgaben aus den USA und Asien auf den höchsten Stand seit Januar 2008.“

Tagesschau.de: „10,5 Prozent der Leiharbeiter verdienten weniger als 1000 Euro und fast ein Drittel musste mit weniger als 1200 Euro auskommen. Die Betroffenen könnten von ihren Vollzeitjobs allein oft nicht leben, teilte der DGB mit. Armut trotz Arbeit sei hier an der Tagesordnung, erklärte der Gewerkschaftsbund.“

image_pdfimage_print

Die Küste der Miskito

miskito coastmiskito coastmiskito coastmiskito coastmiskito coastmiskito coastmiskito coastmiskito coastmiskito coast

Bei einem Blick in einen meiner uralten Reisepässe stellte ich fest, dass ich 1981 in Nicaragua war, nicht 1982, also ein knappes Jahr nach dem Sieg der Revolution (das ist das Stichwort). Im November und im Dezember 2003 habe ich hier schon etwa dazu gebloggt – die ältere Generation des Stammpublikums kann jetzt also wegzappen.

…Nach einer Woche Schiffsreise erreichen wir den winzigen Hafen von Puerto Lempira (Bild oben) im Nordosten von Honduras. Der Ort liegt sozusagen am Gesäß der Welt (das gilt immer noch). Auf dem Dach unserer Hospedaje („Herberge“, 2.Bild) versammeln sich die Aasgeier. Eine rostige Tonne schmückt den Vorhof. Wir treiben uns in den wenigen Spelunken des Ortes herum. Endlich gute Musik: Radio Cayman sendet beschwingte karibische Rhythmen. Wir knüpfen Kontakt mit einem Chinesen, der mit allem und jedem handelt. Er will in den nächsten Tagen mit seinem Jeep nach Leimus in Nicaragua, was zufälligerweise auch genau unser Ziel ist.

Wir starten mitten in der Nacht. Die Strasse führt durch endlose Kiefernwälder und würde in Deutschland als Waldweg der unteren Kategorie durchgehen. Am Nachmittag erreichen wir den Rio Coco, den Grenzfluss zwischen Honduras und Nicaragua. Die Situation ist brenzlig. Noch vor wenigen Monaten (1981) gab es hier bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen den Sandinistas, der Armee aus Honduras, Miskito-Milizen und irgendwelchen Banden, die auf eigene Rechnung morden und plündern. Ein Mann der honduranischen Geheimpolizei (steht auf seinem T-Shirt, und er hat eine Pistole) taucht auf und fragt, ob wir eine Erlaubnis der Immigracion in Puerto Lempira hätten. Haben wir nicht, aber ich erzähle ihm was vom Pferd, und er lässt sich zum Glück beeindrucken.

Eine halbe Stunde sitzen (3. Bild) wir im Gebüsch und spähen über den Fluss. Der Chinese ist verschwunden, und wir warten, ob sich auf der anderen Seite etwas regt. Dann steigen drüben zwei Mädchen in einen Einbaum und paddeln zu uns herüber.

Endlich – wir sind in Nicaragua, im Jahr zwei der Revolution. Überall bis an die Zähne bewaffnete Männer und Frauen im Che-Guevara-Look. Es gibt ein oficina de imigration. Dort ist man uns nicht wohlgesonnen. Offenbar sehen wir wie Spione der USA aus, und die würden die Sandinistas vermutlich gleich standrechtlich erschiessen. Erst das Visum des Konsulats von Nicaragua in Deutschland (vgl. Foto) hellt die Mienen auf. Unsere Rucksäcke werden bis auf die letzte Wäscheklammer auseinandergenommen. Die Karte von Nicaragua erregt wieder Argwohn, so eine haben sie selbst nicht. Der comandante will sie konfiszieren, ich bitte um eine Quittung. Dann muss der Vorgesetzte entscheiden. Und am Schluss kriege ich sie doch zurück und schenke dem comandante eine Zigarre, die ich noch in Mexico gekauft hatte und die ohnehin schon ramponiert ist. Das bricht das Eis völlig. Wir werden sofort eingeladen zu einem comida international („internationales Essen“), das sich als Spaghetti mit Tomatensoße entpuppt, und sitzen am Tisch der jungen revolutionären Garde Nicaraguas. Niemand trennt sich von seiner Waffe. Es ist wie im Western. Wir plaudern ein paar Stunden über die allgemeine und besondere Weltlage. Was dazu führt, dass der comandante von Leimus uns einen Militärjeep samt Fahrer und Soldaten zu unserem Schutz zur Verfügung stellt, der uns bis zur Küste nach Puerto Cabezas bringt. In den Miskito-Dörfern halten wir an, aber die Leute machen einen verschüchterten Eindruck. Eine Frau lädt uns dann doch zum Tee ein. (vgl. die beiden Kinder oben)

Am Abend treffen wir in Puerto Cabezas ein. Zum ersten Mal sehe ich revolutionäre Propaganda in der Sprache der Miskito (Bild links unten). „Taski lulkapra“ heisst auf spanisch „no botas basura“ und auf deutsch: Keinen Müll herumwerfen. map

Puerto Cabezas alias Bragmar Bluff [hehe, es gibt keinen Treffer bei Google zu „Bragmar Bluff“!], la Mosquitia (Mosquito Küste), Nicaragua, 29.11.1981.

Hotel Costena, very basic. Drei Mahlzeiten, alle bestehen aus Reis, Bohnen, Fleisch, papas fritas. Zum Frühstück gibt es Würstchen. Über uns ein Bild von Arafat, Sandino und der Jungfrau Maria. Eine merkwürdige Dreieinigkeit. Oder die Absicht, sich mit keiner Weltanschauung anzulegen und es allen recht machen zu wollen. Aber es ist das Jahr zwei der Revolution. Niemand weiß, wie alles enden wird. Revolution à la Sandinismus in Mittelamerika heisst, wie überall, mehr Bürokratie: zwei Stunden Warten im oficina de imigracion. Umständlicher Geldumtausch in Begleitung eines bewaffneten Soldaten.

Der erste Abend an der Atlantikküste seit langem ohne Stress. Das heisst für mich immer: Chinesisch essen gehen, ganz gleich wo. Also auch in Puerto Cabezas. Es gibt einen Chinesen, neun Mark das Menü, also sündhaft teuer. Aber das Etablissement ist es wert: rund vier Dutzend bis an die Zähne bewaffnete Männer und Frauen. Überall lehnen Gewehre an der Wand. Der Che-Guevara-Look ist hier mainstream. Alle schauen uns an wie Marsmenschen. Dos gringos, und die Frau ist auch noch blond.

Chop suey mit Gemüse, da kann nichts schief gehen. Aber die Frage nach palitos (Stäbchen) erregt Aufsehen, als hätten wir den Wunsch geäussert, mit den Füssen essen zu wollen. Die Küchenmann- und frauschaft glotzt komplett herein, ein eifriger alter Chinese wieselt an uns vorbei, gestikuliert unterwürfig mit den Händen, huscht hinaus und kehrt nach fünf Minuten mit zwei Paar Stäbchen zurück und überreicht sie uns mit breitem Grinsen. Alle starren auf unsere Hände, als würden wir uns gleich gegenseitig erstechen wollen. Ein kosmopolitischer Flair weht durch den Raum, und alle Gäste amüsieren sich köstlich.passportDie Stadt – oder sollte man besser „Dorf“ sagen, ist voller Kirchen, die meisten aus Holz. Hier haben die mährischen Brüder missioniert. Die Miskito sind evangelisch, sprechen eben miskito, suma oder englisch. Die Gottesdienst sind auch in miskito und englisch. Und wenn katholische Revolutionäre über die Berge kommen und erklären, jetzt seien sie befreit, wissen sie nicht, was das soll.

Die Stimmung ist „konterrevolutionär“, trotz der gut gemeinten Alfabetisierungs- und anderer Kampagnen der Sandinistas. Am Sonntag stellt sich die träge karibische Lebensart ein, mit einer Spur der Melancholie, wenn es regnet. Die alten Leute versammeln sich zum Glücksspiel auf offener Strasse in dem Wissen, dass das verboten ist.

Die Menschen auf dem schmuddeligen Markt (vgl. Foto) sprechen ausnahmlos englisch und sind sehr freundlich. Ein riesiger Schwarzer warnt uns ständig vor den „Spionen der Kommunisten“. Der Markt ist für Autos und Betrunkene verboten. Man verkauft Schildkröten, auch am Strand . Ich bin mir nicht sicher, ob das nicht auch verboten ist: die Miskito-Küste ist bis hinauf nach Honduras zwar reich an den Tieren, die stehen aber vor der Ausrottung, wenn sie nicht geschützt werden.

Der Hafen ist traurig: Holzbohlen, ein verrosteter Schienenstrang, ein paar Güterwagen. Ein Schiff, das ähnlich aussieht wie die Schienen. Fotografieren verboten, warum auch immer. Wer will das kontrollieren? Es soll angeblich ein Schiff kommen, das die Küste nach Süden entlang schippert, bis nach Bluefields, unserem nächsten Reiseziel. Das geschieht auch, drei Tage später. Wir reden mit dem capitan. Er weiß nicht genau, wann er ablegen wird. Wir knüpfen die Hängematten auf und schlafen in der Tropennacht auf dem sanft schaukelnden Schiff. Schwere Regenwolken ziehen von Norden heran, als wollten sie uns forttreiben.

image_pdfimage_print

Initiates

InitiateInitiateInitiate

For Gorean Roleplayers in Second Life only: Initiates – the so called „white caste“ – near the Sardar Mountains

image_pdfimage_print

Waffengebrauch in Ägypten nicht ordnungsgemäß

Ich wäre beinahe drauf reingefallen. Die Welt titelt: „Waffengebrauch in Ägypten nicht ordnungsgemäß – In Ägypten wird mit deutschen Waffen geschossen. Dabei ist das gar nicht erlaubt.“

image_pdfimage_print

Die SPD und der Extremismus

Die Fraktion „Die Linke“ im Thüringer Landtag reichte einen Entschließungsantrag „Thüringer Verzicht auf eine sogenannte Antiextremismuserklärung“ ein. Die SPD verweigerte sich:

„In der Landtagsdebatte meldete sich dann der SPD-Innenpolitiker Heiko Gentzel zu Wort. Die ‚Extremismusklausel‘ sei auch für ihn ’nicht nachvollziehbar‘, ließ er wissen. Doch Gentzel legte weiter nach: „Das ist für mich eine sehr grundsätzliche Frage, aber das heißt für mich auch, bei grundsätzlichen Fragen alles zu beachten und nicht Dinge, die in dieser Debatte dann laufen, für mich einfach auszublenden; da bin ich beim Antrag der Fraktion DIE LINKE. Weil die Frage für mich so grundsätzlich ist – ich kann über diese Hürde nicht springen -, kann ich einen Antrag nicht unterstützen, wo ich weiß, dass ein Abgeordneter Kuschel die Hand dran hatte, um das ganz klar und deutlich zu sagen. Ich kann über diesen Schatten nicht springen.'“

Sicher: Eine Partei, die die Berufsverbote und den „Radikalenerlass“ zu verantworten hat, ohne dass sie das jemals bereut hätte, kann jetzt nicht gegen den „Extremismus“ sein. Die Totalitarismus-Doktrin ist immerhin die offizielle Staatslehre in Deutschland.

image_pdfimage_print

Wie die Print-Lobby Kinder indoktriniert oder: Der Volkssturm der Holzmedien, revisited

Stefan Niggemeier [via Ulrich Fries und seine Eck.Dose] über den Volkssturm der Holzmedien: „Die Bayerische Staatskanzlei hat im Herbst mit einem Pilotprojekt begonnen, das Grundschülern Medienkompetenz beibringen soll: Sie machen einen Medienführerschein‚, den sie in Form einer Urkunde ausgehändigt bekommen. In der Unterrichtseinheit ‚Schau genau hin!‚ für die dritte und vierte Klasse sollen die Kinder lernen, Nachrichtenwege zu erkennen und zu bewerten.“

Herausgeber der Unterrichtseinheit ist der Verband Bayerischer Zeitungsverleger (VBZV). Was suggeriert also die Broschüre? Wer hätte das gedacht: Blogger sind doof und Zeitungen sind schlau.

Das hatten wir hier schon im Oktober 2009: „Blogger und Journalismus – das war noch nie ein Widerspruch. Ein Blogger muss sich mehr anstrengen, um so viele Leute für sich und seine Meinung zu interessieren, als jemand, der quasi-verbeamtet in einer (Medien-)Anstalt sitzt, sich auf seinen bezahlten Urlaub verlassen kann und das Usenet nicht von einem Telefonkabel unterscheiden kann.“

Aus dem Nachtrag zu Niggemeiers Posting: „Die Staatskanzlei hatte die Initiative für einen Medienführerschein wegen mehrerer Vorkommnisse gestartet. Dazu zählt auch der Amoklauf von Winnenden.“ Mehrere „Vorkommnisse“. Dann kann ja nichts mehr schief gehen. In Deutschland muss jemand Amok laufen, damit jemand auf die Idee kommt, die lieben Kleine zu erziehen, wie man mit Medien umzugehen hat- oder wie darf ich diese „Logik“ interpretieren?

By the way: Die Pappnasen von Spiegel Offline schreiben darüber einen linkfreien (!) Artikel. (Oh, eine Ausname – es wird per Link erklärt, was eine „Grundschule“ ist!) Ich wüsste schon, wenn ich Diktator Deutschlands wäre, wen ich nicht mehr ohne Medienführerschein das Internet vollschreiben ließe!

image_pdfimage_print

Deutscher „Online“-Journalismus at its best

Wirres.net: „in meinem vorherigen artikel habe ich ja behauptet, dass spiegel-online links verkauft und damit das suchmaschinen-ranking der verlinkten site erhöht. frank patalong, leiter des netzwelt-ressorts bei spiegel-online, stellte das in dem artikel den ix kritisierte lediglich als eine ‚weit verbreitete Praxis‘ in der ‚Blog-Szene‘ dar, und vergass zu erwähnen, dass es ebenfalls eine weit verbreitete praxis im gesamten internet und insbesondere auch auf webseiten grosser medienhäuser und eben spiegel-online ist. (…) tatsache ist: spiegel-online verkauft links und kennzeichnet diese nicht wie von suchmaschinen gefordert als bezahlte links.“

Das erklärt natürlich, warum sich die Mainstream- und Holzmedien – aka Spiegel „online“, Focus „online“ und wie sie sich alle nennen mögen – mit irrationaler Beratungsresistenz weigern, Links ausser auf sich selbst zu setzen. Sie würden das erst dann tun, wenn jemand sie dafür bezahlte! Ist schon klar: Wir leben im Kapitalismus und da gibt es eben nichts umsonst. Wo kämen wir denn da hin… Bruhahahaha.

image_pdfimage_print

Vergesst das nie!

mnri

Auf dem Plakat steht: „Volk, vergiss nicht: Zwischen dem 1. und 7. November 1979 wurden 400 unschuldige Bolivianer getötet!“ Der Aufruf stammt vom Movimiento Nacionalista Revolucionario de Izquierda (MNRI) (1984 in La Paz fotografiert). Erinnert mich irgendwie an das heutige Ägypten….

image_pdfimage_print

Abajo la Dictatura

HuancayoHuancayo

Tut mit leid, ich war noch nie in Ägypten und habe keine passenden Bilder zur gegenwärtigen Revolution. Vielleicht sind diese hier ein Ersatz: Auf dem obigen erkennt man das Sgraffito „Abajo la dictatura“ („nieder mit der Diktatur“) auf einer Mauer. Beide Fotos habe ich in 1979 Huancayo im Hochland von Peru gemacht.

image_pdfimage_print

Die Regierung sollte Angst vor ihrem Volk haben

[13.49 Uhr] „Ein BBC-Reporter kürt das beste Spruchband, das er bisher in Kairo gesehen hat. ‚Das Volk sollte keine Angst vor seiner Regierung haben, die Regierung sollte eher Angst vor ihrem Volk haben‘, steht darauf zu lesen.“

Ich schlage vor, diesen Satz vor den Berliner Reichstag zu hängen.

image_pdfimage_print

Von Ägypten lernen heisst das Internet abschalten lernen

Futurezone.at: „Im Bundeskanzleramt arbeitet man an einem Projekt, um bei Cyberattacken im EU-Raum Internet und Mobilfunk abschalten zu können.“ (vgl. auch Heise)

War ja klar. Österreich will den Kill-Switch aka „Resetknopf“ wie in Ägypten. Wäre ja noch schöner, wenn die Untertanen einfach kommunizieren könnten, ohne dass die Obrigkeit das erlaubt.

Was mich am meisten wundert, dass ausser dem Bund Deutscher Kriminalbeamter (der immer für den größtmöglichen Unsinn gut ist) das noch niemand in Deutschland gefordert hat. Bosbach, Uhl und Ziercke – übernehmen sie!

image_pdfimage_print

Kairo: Wie und zu welchem Ende male ich ein Transparent?

kairo

Richard Gutjahrs Fotostream aus Kairo.

image_pdfimage_print

Tweet of the day 34

Schicksalsbote: „Chemie heut morgen: ‚Weiß einer das Password für den Laptop?‘ – ‚Admin, 12345, weber, schule, chemie, physik…‘ – ‚Physik funktioniert, danke.'“

image_pdfimage_print

Und ewig grüsst der Standort

Heute steht bei Spiegel offline: „Mit Lästereien über die Polizei verriet er sich selbst: Ein 19-Jähriger hatte bei einem Banküberfall 2500 Euro erbeutet und sich dann über die Ermittler lustig gemacht. (…) ‚Das ist doch keine angemessene Polizeiarbeit‘, schrieb er unter anderem. Die Fahnder ermittelten den Standort des Computers und schnappten den Auszubildenden.“

Die Geschichte kam mir gleich bekannt vor. Bingo. Am 18.08.2010 hatten wir das Thema schon einmal.

Damals schrieb SpOff: „Eine Woche nach einem Banküberfall im Bayern hat die Polizei in Hamburg den mutmaßlichen Täter festgenommen. Zum Verhängnis wurde ihm eine E-Mail, in der er hämisch über die Fahnder hergezogen hatte. (…) Nun schrieb der 19-Jährige in Hamburg eine Mail an Zeitungen und Polizei und machte sich über die Fahnder lustig – wohl ohne zu wissen, dass der Standort jedes Computers ermittelt werden kann (…) „Das ist doch keine angemessene Polizeiarbeit“, soll es in der Mail vorwurfsvoll geheißen haben.“

Natürlich ist es derselbe Mann. Und ich frage mich immer noch, wo der „Standort“ einer IP-Adresse ist.

image_pdfimage_print

Skype abhören oder wie sich deutsche Richter das E-Mail-Schreiben vorstellen

akte

Beschluss des Landgerichts Landshut: „Zwar muss der Beschuldigte um eine E-Mail verfassen zu können, eine Verbindung zu einem Server aufbauen, der ihm die erforderliche Maske zur Verfügung stellt. Der Vorgang des Schreibens der E-Mail findet dann aber ohne Datenaustausch statt, da die einzelnen Buchstaben nicht sofort an den Server weiter übertragen werden. Die E-Mail wird erst dann zum Server und damit in die Außenwelt transportiert, wenn der Beschuldigte den IIVersenden-Button“ betätigt. Hält man sich diese technischen Vorgänge vor Augen, kann nach Auffassung der Kammer – auch im Lichte der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Unzulässigkeit der Online-Durchsuchung (NJW 2008, 822) – beim Schreiben einer E-Mail noch nicht von einern Vorgang der Telekommunikation gesprochen werden.“ (via law blog, mehr dazu bei ijure.org)

Bruhahahah. Das ist ja wieder ein gefundenes Fressen für unsere Verschwörungstheoretiker zum Thema „Online-Durchsuchung“. Hier geht es aber um Skype (vgl. auch den Beschluss des LG Landshut dazu.) Der Beschuldigte kommunizierte via Skype und benachrichtigte die Gesprächspartner vorher durch eine SMS.

Frage: Wie kam der so genannte „Trojaner“ (der keiner ist) auf den Rechner des beschuldigten? (Es ging übrigens um die pöhsen Drogen.) Was wäre gewesen, wenn der Beschuldigte nicht den Internet-Explorer für Windows, sondern Galeon für Linux benutzt hätte?

Zum Thema habe ich am 09.20.2010 ausführlich gebloggt – „Skype: Heimlich auf den Rechner spielen“:

Udo Vetter scheint vergessen zu haben, dass er zum Thema Skype schon am 17.8.2010 gebloggt hat. Er verwies damals auf den Wikipedia-Eintrag zu Skype, wo man lesen kann, worum es eigentlich geht. Natürlich kann man Skype anhören, aber nicht mit Methoden, die der real gar nicht existierenden „Online-Durchsuchung“ irgendwie ähneln. Man kann also mitnichten, wie Spiegel offline suggiert, einfach so „heimlich“ ein Programm auf fremde Computer „spielen.“ Nein, das kann man nur, wenn man den physikalischen Zugriff hat und Software installieren darf (der Besitzer des Rechner muss also ein DAU sein.)

skype_abhören

Eine ausführbare Datei, die per E-Mail-Anhang verschickt werden kann? Da lachen ja die Hühner!. Und die installiert das Zielobjekt nichtsahnend? Und der Verdächtige hat auch weder einen Mac noch Linux? Ich zitiere mich selbst vom 27.08.2009:

In der Heise-Meldung von gestern heisst es: „Ein Schweizer Software-Entwickler hat auf seinen Seiten den Quelltext zu einem Programm veröffentlicht, das verschlüsselte Kommunikation über Skype heimlich belauschen kann. Das Programm ist dazu vorgesehen, als Trojanisches Pferd auf einem PC eingeschmuggelt zu werden. Dort klinkt es sich nach Angaben des Autors in den laufenden Skype-Prozess ein, schneidet die Audio-Daten der Gespräche heimlich mit und lädt sie dann als MP3-Dateien auf einen externen Server.“

Das habe ich mir genauer angesehen. Das Trojanische Pferd ist mitnichten ein „Bundestrojaner“, den es bekanntlich nicht gibt, sondern das Programm Minipanzer: „Minipanzer is a trojan horse that disguises as any kind of file type and when executed on a victims system it collects all sensitive data like account information etc. and sends it to an email address owned by the attacker. It is a one-shot-trojan. It doesn’t install on a target system but only executes its payload and removes itself afterwards.“

Im dazugehörigen Blog heisst es: „The code is simple and straightforward. You have know malware development is no rocket science and if you expect big magic you are at the wrong place.“ Am besten hat mir der Kommentar „Giovannis“ gefallen: „Despite what some people say, Skype has never been secure. It is relatively easy to hack skype accounts, skype does not even check if the same user logs in simultaneusly on different machines and what is worst, the second user can get a copy of all the chats. Skype is good for housewifes that want to chat a bit with their kids, but for confidential conversations the use of strong voice encryption is required. In our company we tested many of them, we now keep with PhoneCrypt from securstar as it proved to be very good, stable, and with an excellent voice quality.“

Ich verweise auf mein hiesiges Posting „“Bayerntrojaner” zum Abhören von Internet-Telefonie?“ sowie auf meinen Artikel in der Netzeitung: „Wenn der Laptop zweimal klingelt“.

Auf law blog gab es einen interessanten Kommentar: „@mark: es geht um einen einfachen Audio-Capture-Client mit Streamingfunktion der sich fernwarten lässt. Der Programmieraufwand dafür beträgt ca. 20-30 h. Dazu kommt dann die Sonderfunktionalität für Skype die man noch mal mit der gleichen Zeit veranschlagen kann. Dazu noch Tests sowie der Server. Alles in allem ein Projekt, dass sich mit nur einem Mann-Monat stemmen lässt. Selbst bei einem Stundenpreis von vollkommen utopischen 500€ für den Entwickler reden wir hier von Entwicklungskosten im sehr niedrigen 5stelligen Bereich. Bei den Preisen muss die Software nur ein einziges Mal zum Einsatz kommen, damit sie sich für die entwickelnde Firma rechnet. Ich bleibe dabei: hier wird über den Tisch gezogen.“

Nach mal langsam zum Mitschreiben: Man kann nichts heimlich auf fremde Rechner spielen, wenn der Besitzer das nicht will. Kapiert?

image_pdfimage_print

Der Innenminister hat gelogen

SpOff: „US-Terrorfahnder haben im Rahmen des transatlantischen Bankdatenabkommen Swift auch Zugriff auf innereuropäische Kontodaten. (…) Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hatte bislang behauptet, innereuropäische Überweisungen würden vom Swift-Vertrag generell nicht erfasst.“

image_pdfimage_print
image_pdfimage_print

← Next entriesOlder entries