Are you talking to me?!




De-Mail versus E-Post

„De-Mail verklagt E-Post“, berichtet Heise. Dazu der passende Leserkommentar: „Zwei blinde Dinosaurier streiten sich darüber, welche Farbe der Meteorit hat.“




Pharmakonzern Pfizer, die Moral und der Profit

Heise: „Frische Wikileaks-Enthüllungen werfen unterdessen unter anderem ein schlechtes Licht auf den Pharmariesen Pfizer. So wollte der US-Konzern laut einer Diplomaten-Depesche den nigerianischen Staatsanwalt unter Druck setzen, um hohen Strafzahlungen nach dem Tod von Kindern bei einem Medikamenten-Test zu entgehen.“

Dazu pass auch eine Melung des Ärzteblatts vom 30.12.2009: „Lungenkrebs: Pfizer bricht Studie nach Todesfällen ab.“




Seven Steps to Legal Revenge

Meet Anna Ardin: „7 Steps to Legal Revenge – Anna Ardin was the center of headlines once again since she alleged rape allegations of Wikileaks founder Assange. Anna Ardin is the political secretary and press officer of the Swedish „Brotherhood Movement,“ a group of Christians from the Social Democratic Party controversial for inviting anti-Semitic speakers to the country.“

Dazu schreibt die FAZ: „Schwedische Zeitungen haben über die Vorgeschichte der Vorwürfe gegen den umstrittenen Wikileaks-Gründer Julian Assange berichtet. Demnach wirkten eine Feministin, eine Staatsanwältin und ein weiblicher Fan zusammen, um Assange zu belasten, obwohl nichts gegen ihn vorliegt. (…) Es ging dann nur noch um den Verdacht der Belästigung. Obwohl Assange sich danach über mehrere Wochen in Schweden aufhielt, wurde er nicht vernommen. Einen neuen Haftbefehl, wieder einschließlich Vergewaltigungsverdachts, erwirkte eine neue Staatsanwältin: Marianne Ny aus Göteborg. (…) Von der Sozialdemokratin ist bekannt, dass sie am 12. Januar 2010 eine Übersetzung von ‚7 Steps to Legal Revenge‘ – einem Ratgeber, wie man es schafft, dass gegen einen Mann Anklage erhoben wird – in ihren Blog einstellte. Dieser Text wurde aber, wie der ganze Blog, am 21. August gelöscht.“




Wikileaks Mirrors

terrorism




Limited access to the internet

free_assange

Der britische Guardian berichtet, dass Assange in Einzelhaft verlegt worden ist und dass er „begrenzten Zugang“ zum Internet („Limited access to the internet“) bekommt.

Das ist ja wieder zum Totlachen. Zuerst werden sie natürlich Keylogger installieren, damit sie notfalls alle Passworte abgreifen, die er eingibt. Sie werden ihm verbieten, die Browser-Einstellungen zu verändern, dass er die History (auf welche Website er wann war) speichern muss. Sie werden ihm E-Mail verbieten (er wäre ja schön blöd, wenn er vertrauliche Postkarten aus dem Knast schreiben würde).

Einen „begrenzten“ Zugang zum Internet gibt es nicht. Man kann alle Filter mit wenigen Mausklicks umgehen; das wissen DAUs eben nicht. (Deswegen wird das bei Spiegel Offline wie gewohnt unkritisch einfach wiederholt, ohne – was eine journalistische Pflicht wäre – das angemsssen zu kommentieren. Und natürlich erwähnen sie ihre Quelle, den Guardian, aber verlinken sie nicht – die Leser könnten ja auf die Idee kommen, dass das Original besser ist als das Abgeschriebene bei Spiegel Offline – und abwandern- wie ich.)

Ceterum censeo: Free Assange!




Kriegsgerät Serverplatz und Wikileaks

Kriegsgerät Serverplatz – lesenswertes Posting von Udo Vetter (lawblog) über Wikileaks und die Pressefreiheit.




Wikileaks erschiessen, erhängen, vergasen

Mike Huckabee, ehemaliger US-Präsidentschaftskandidat, hat bereits die Todesstrafe gegen Wikileaks-Gründer Assange gefordert.“ (Quelle: Heise) By the way: Was fordert eigentlich der Bund Deutscher Kriminalbeamter?




Wer hat uns verraten: Linke und Sozialdemokraten

Berliner Zeitung: „Rot-Rot stimmt für Altersgrenzen im Internet (…) Kritiker in der Koalition halten die Novelle für sinnlos bis abstrus, aber dennoch wird die rot-rote Mehrheit am Donnerstag im Abgeordnetenhaus wohl geschlossen für den neuen Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) stimmen. Mit dem Vertrag werden Alterskennzeichnungen für Internetseiten auf deutschen Servern faktisch verpflichtend.“




Die Wahrheit wird euch frei machen

Der Vizepräsident von Bolivien spiegelt Wikileaks:

La Vicepresidencia del Estado Plurinacional de Bolivia, Presidencia de la Asamblea Legislativa Plurinacional, en busca de democratizar el acceso a la información, pone a disposición del público los documentos del Departamento de Estado de los Estados Unidos, publicados por Wikileaks, que hacen referencia a Bolivia. Todos ellos se encuentra disponibles en su idioma original (inglés) y aquellos que contengan información relevante respecto al país, más allá de simples referencias, están traducidos al castellano o en su defecto en proceso, situación frente a la cual les pedimos paciencia.“ (via Fefe)

Sehr hübsch ist, dass die Wikileaks-Dokumente mit einem Satz aus der Bibel unterlegt sind, aus dem Johannes-Evangelium, Kapitel 8, Vers 32: „…und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“




Zwei Hähne, die um die gleiche Henne kämpfen

Von den Interviews im Print-Spiegel halte ich für gewöhnlich nicht sehr viel, zumal die alle „autorisiert“ sind, also nichts enthalten, was dem Gesprächsteilnehmer missfallen könnte. Das sind also keine journalistischen Interviews, sondern Pressemitteilungen, die sich als Interview kostümieren.

Heute habe ich das Interview mit dem ehemaligen Geheimdienstchef von Saudi-Arabien gelesen. Dieser Turki Bin Faisal ist offenbar cool und clever und natürlich viel weltläufiger als unsere einheimische Schlapphut-Mischpoke. „Heute finde ich im Internet Dinge, für die ich früher hundert Agenten hätte aussenden müssen.“ Wie wahr.

Wahr ist auch sein Statement: „Premier Netanjahu zieht Gewinn aus dem Iran-Konflikt. Unter dem Banner der Bedrohung durch Teheran steuert er nicht nur in Israel die öffentliche Meinung, sondern auch weit über Israel hinaus. Irans Präsident Mahmud Ahmadineschad macht es übrigens genauso. Der erzielt in seinem Land mit keinem Thema so hohe Zustimmungsraten wie mit dem Nuklearprogramm. Das sind zwei Hähne, die um die gleiche Henne kämpfen.“




Vergewaltigung in Schweden [Update]

Alles Schall und Rauch: „Auch in Schweden ist der Gesetzesparagraf der Vergewaltigung weltfremd und widerspricht jedem normalen Verständnis. Dort ist einvernehmlicher Sex auch dann eine Vergewaltigung scheinbar, wenn ein Kondom wärend des Akts verrutscht, eine strafbare Handlung des Mannes, die mit einem Minimum von zwei Jahren bestraft wird. Klingt völlig lächerlich, aber diesem Vorwurf ist Julian Assange ausgesetzt(…). In Schweden ist die Rechtslage so absurd, eine Frau kann nicht wirklich sagen ob sie vergewaltigt wurde, sondern das bestimmt der Staatsanwalt.“

Die Welt schreibt in einem etwas wirren Artikel: „Schweden liegt bei der Zahl der angezeigten Vergewaltigungen in Europa an der Spitze. (…) Die größere Bereitschaft schwedischer Frauen, eine Vergewaltigung zur Anzeige zu bringen, heißt aber nicht, dass es auch mehr Verurteilungen gibt. In nur 13 Prozent der Fälle kommt es überhaupt zu einer Anklage.“

Focus: „Die britische Polizei hatte zudem bereits Ende November einen Haftbefehl für Assange aus Schweden erhalten. Damals hatte sie ihn aber nicht festgenommen, weil das Dokument ebenfalls formale Fehler enthielt. Nach Angaben von Anwalt Stephens war den Behörden stets die aktuelle Adresse von Assange bekannt.“

Zeit Online: „Keine internationale Verschwörung, sondern eine übereifrige schwedische Staatsanwältin hat zur Verhaftung von Wikileaks-Chef Assange geführt.“

Telepolis: „Assange, die angebliche Vergewaltigung und der Europäische Haftbefehl“




Browser-„Lücken“ – Experte ist nicht alarmiert

add-ons

Ich musste bei der Lektüre des Spiegel „Online“-Artikels heftig schmunzeln (Immerhin ein externer Link, o Wunder – aber es ist auch bald Weihnachten). Ich bin ja „Experte“, bin aber im Gegensatz zur These des Spiegel-Autors nicht „alarmiert“ über die pöhsen Kriminellen, die uns ausspionieren.

Es gibt nur ein Computerproblem – das hat zwei Ohren und sitzt vor dem Monitor. Des Extremistenforum burks.de rät: Installieren Sie diese Add-ons! Machen Sie nicht? Quod erat demonstrandum.




Weihnachtsmarkt in Rixdorf

RixdorfRixdorfRixdorfRixdorf

Zum Weihnachtsmarkt auf dem Richardplatz im Böhmischen Dorf in Rixdorf (aka Kern von Berlin-Neukölln) gehören Erbsensuppe mit Bockwurst, gefühlte zehntausend Stände mit Glühwein, Kartoffelpuffer, Grünkohl mit Pinkel und der Rixdorfer Galgen, ein Kräuterlikör mit 35 Prozent Alkohol, der einem fast die Schuhe unter den Socken weghaut, wenn man ihn nicht vorsichtig zu sich nimmt. Das alles habe ich in den letzten zwei Stunden erkundet, gegessen und getrunken.




Warum die Grünen unwählbar sind, revisited

„Wikileaks habe mit der Veröffentlichung geheimer diplomatischer Dokumente ‚eine Grenze überschritten, die unserer Demokratie insgesamt nicht gut tut‘, sagte Özdemir.“ (taz)




Hört auf zu spenden!

Spiegel „Online“-Gespräch mit Linda Polman („Die Mitleidsindustrie“)

Frage: Eine wichtige Rolle spielen die Medien. Erst wenn Journalisten in ein Gebiet reisen und über den Krieg oder die Katastrophe berichten, wird die Öffentlichkeit mobilisiert und spendet. Wann ist eine Krise für die Medien interessant?
Polman: Wenn sie mehr Opfer hervorbringt als die letzte. Dann muss sie in einer Region liegen, die für Journalisten gut erreichbar und nicht zu gefährlich ist. In Afghanistan etwa ist das Risiko zu groß, deswegen ist es schwierig, für das Land Hilfe zu bekommen. Und: Die Opfer müssen gut zu fotografieren oder zu filmen sein.
Frage: Bekamen die Amputierten in Sierra Leone deshalb so viel Aufmerksamkeit? Die Rebellen hackten ihnen die Gliedmaßen ab.
Polman: Ja. Ich bezweifle, dass sich die Kamerateams und Fotografen für sie interessiert hätten, wenn sie nicht so dramatisch ausgesehen hätten. Über andere, die infolge des Krieges an Krankheiten litten oder schlicht zu wenig Essen hatten, wurde kaum berichtet.

Hört auf zu spenden! Und gegen Entwicklungs“hilfe“ bin ich sowieso. Alles Lüge. Spender wollen nur ein gutes Gewissen haben. Das Motiv zu spenden ist ein niedriges.




Wikileaks Redactions Are Cowardly

Cryptome: „Wikileaks should stop the redactions of names in the diplomatic cables and war files and release untampered documents. (…) Never redact. No vital secrets. No deals with cheating dealers.“




How to get Wikileaks

Special service for visitors of the Library of Congress to get Wikileaks:

http://213.251.145.96
Wikileaks via Piratenpartei
Anonymous Surfing – use IP-Adress above!
Wikileaks via Anonymouse

Anonym im Internet mit Anon-Plattformen – ausführliche Anleitung von Kai Raven




Die Grünen und der Jugendmedienschutz

Die Nachricht ist schon älter (u.a. via Pottblog): „Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) – die Grünen in Nordrhein-Westfalen entschließen sich zur Zustimmung“.

Dazu gibt es jetzt eine Website: „Wir sind weiterhin gegen die Sperrung von Wikileaks, die Fraktion hat sich aufgrund parlamentarischer Zwänge anders entschlossen. (…) Wir sind weiterhin gegen Internetzensur, die Fraktion hat sich aufgrund parlamentarischer Zwänge anders entschlossen. (…) Wir sind weiterhin gegen parlamentarische Zwänge, die Fraktion hat sich aufgrund parlamentarischer Zwänge anders entschlossen.“

Wer grün wählt, ist selbst schuld. Es gibt nur eine Partei, für die das Internet kein Teufelswerk ist.




Linke Stilfragen

Spiegel Vorabmeldung: „Beim Kongress der Europäischen Linken in der französischen Hauptstadt wurden für den Ex-Vorsitzenden Oskar Lafontaine und den amtierenden Bundeschef Klaus Ernst zwei verschiedene Vier-Sterne-Hotels gebucht. Für die zwölfköpfige Delegation waren Doppel zimmer in einem Zwei-Sterne-Haus reserviert. Während die Delegierten sowie Ernst nahe dem Tagungsort nächtigten, lag Lafontaines Quartier mit Spa-Bereich beim Louvre. Ursprünglich geplant war auch, dass ein Dienstwagen aus Berlin nach Paris nachkommen sollte, die Fahrt wurde wegen des Winterwetters abgesagt. Verärgert waren Mitglieder der Delegation nicht nur über den teuren Klassenunterschied bei den Klassenkämpfern: Der Vorsitzende Ernst reiste als Gast, nicht als gewählter Delegierter an, beanspruchte aber Redezeit aus dem geringen Zeitpool, der den Deutschen zugeteilt worden war.“