Salt und Angelina

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Heute war ich, um mich feuilletonistisch weiterzubilden und am Puls der Zeit zu bleiben, im Kino und habe mir Salt mit Angelina Jolie angesehen. Zuerst dachte ich, ich wäre der einzige Besucher im Karli, aber es kamen noch ein paar.

Fazit: Solide Hollywood-Unterhaltung, Spannung, ein intelligenter Plot (obwohl der Matrix-geschulte Rezipient genau weiß, dass nichts ist, wie es scheint), jede Menge Action (man sieht das Computerspiel durchschimmern) und eine überzeugende Hauptdarstellerin, die in jeder Verkleidung umwerfend gut und sexy aussieht, sogar dann, wenn jemand sie zusammenschlägt oder foltert und sie blutüberströmt in einer Ecke liegt. Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand die bescheuerte Idee gehabt haben könnte, einen Mann als Hauptdarsteller zu nehmen. Die Jolie passt wie keine andere in diese Rolle.

Früher hätte Bruce Willis die Welt gerettet, heute muss es eine Frau sein. Es ist wie bei den Rock-Gruppen, die heute ohne attraktive Lead-Sängerin gleich wieder einpacken könnten (Metal-Derivate ausgenommen). Eine hübsche Frau muss an die Front, auch im Kino.

Natürlich geht der Film nicht unter die Haut, und eine CIA-Agentin, die einen deutschen (!) Arachnologen (!) heiratet (Zitat: „Deutsche machen keine Scherze“), ist so realistisch wie eine deutsche Physikerin, die einen mormonischen Sektenprediger zum Ehemann nimmt. Auch fehlt dieser Massenware der doppelte Boden und der abgrundtiefe Zynismus der Mutter aller Agenten-Filme – „Der Spion, der aus der Kälte kam„.

Dennoch: Sehenswert! Das mehr oder wenig open end verspricht mehr Folgen.

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