Unter Beschuss

unter_beschussIch lese gerade das Buch „Unter Beschuss von Marc Lindemann, erschienen im Econ-Verlag.

Untertitel: „Warum Deutschland in Afghanistan scheitert“. Es muss eigentlich heißen: „scheitern wird“. Ich kann das Buch nur jedem empfehlen. Lindemann ist für den Krieg in Afghanistan, aber jede Zeile des Buch gibt einem Argumente in die Hand, dass das ganze Unternehmen ein einziger Irrsinn war, ist und immer sein wird.

So ganz nebenbei bekommt man auch eine gründliche Einführung in den Guerillakrieg des 21. Jahrhundert und wie dieser erfolgreich geführt werden kann. Über die berühmt-berüchtigen russischen BM-1-Raketen, die gegen die Bundeswehr zum Einsatz kommen und gegen die sich die Soldaten kaum wehren können, kann man sich auf diversen Website zusätzlich ein Bild machen.

„…die wahre Schwachstelle liegt bei uns zu Hause. Unsere Gesellschaft ist nicht bereit, Opfer in einer undifinierten Mission mit unsicherem Ausgang wie in Afghanistan zu akzeptieren. (…) Diese Schwäche, eine Art mangelnde Leidensfähigkeit unserer Bevölerung, nutzt der Feind in Afghanistan gezielt aus.“

Eine hübsche Dolchstoß-Legende – und zum Glück ist sie fast wahr: „Der Feind muss uns also gar nicht militärisch schalgen, um sein Ziel zu erreichen. Er muss lediglich dafür sorgen, dass die Mission aus innenpolitischen Gründen nicht mehr verlängert wird.“

Da aber unsere politische Klasse bis auf einen winzigen Prozentsatz autistisch und beratungsresistent ist, was das Thema angeht (wozu haben wir denn Bosbach und andere Plappermäuler!), wird es noch eine Weile dauern und vielen Soldaten das Leben kosten, ehe diesem Wahnsinn ein Ende gemacht wird.