Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen sie ihren (christlichen) Entwicklungshelfer

Ich habe mir ein paar Medienberichte über die Menschen angesehen, die in Afghanistan ermordet wurden. Bild online schreibt: „Im Norden Afghanistans, in der Provinz Badachschan, wurden acht ausländische Mediziner und zwei Begleiter erschossen aufgefunden (…) Die Mordopfer waren Mitglieder der Hilfsorganisation ‚International Assistance Mission‚ (IAM). (…) Die Gruppe wurde (..) von dem amerikanischen Optiker Tom Little geleitet. (…) Der Optiker sei im August 2001 (…) von der damaligen Taliban-Regierung verhaftet worden. Ihnen wurde der Versuch vorgeworfen, Afghanen zum Christentum zu bekehren. Sie wurden schließlich ausgewiesen. Little sei nach der US-Invasion im November 2001 nach Afghanistan zurückgekehrt.“

In den deutschen Medien erfährt man so gut wie nichts über die Hintergründe, auch nicht über Tom Little. Man muss sich alles mühsam selbst zusammensuchen – ein informativer Link würde doch reichen. Zur IAM schreibt Wikipedia: „Die IAM wurde im Februar 1966 in Kabul zunächst unter dem Namen International Afghan Mission (IAM) gegründet – von Lehrern und Ärzten, die in Afghanistan Entwicklungshilfe leisten wollten.“

Christliche Entwicklungshilfe in Afghanistan? Das Risiko wird den Opfern bewusst gewesen sein. Das gut Gemeinte und das Helfen ist eben nicht immer gut und allein weder eine glaubwürdige noch eine ehrenhafte Motivation. Was wollen die denn in Afghanistan? Die haben da rein gar nichts zu suchen.

Ich lehne Entwicklung“hilfe“ grundsätzlich ab – wohin „entwickeln“? Zum Kapitalismus, damit die lokalen Mohnbauern an die internationalen Märkte angeschlossen werden? Das sind sie schon. „Viele linke Kritiker bemängeln, dass westliche Entwicklungshilfe sich an kapitalistischer Produktionsweise orientiere und die Souveränität der Empfängerländer durch politische Vorgaben der Geberländer und internationaler Organisationen untergraben werde.“ Und dann auch noch kombiniert mit der Verehrung höherer Wesen der christlichen Art – im Gefolge der US-Invasion? Vergesst es. Derartige Morde kann man nicht verhindern; sie werden wieder passieren. Und hört auf zu „entwickeln“.