Flasche halb voll oder: Gut, dass es noch Reiche gibt

Stoppschild für Raubkopierer

Da wollte die WELT wieder der FAZ ähneln: Wenn jeder Fünfte reich ist, dann ist jeder Wievielte arm? Und dass die Reichen reicher werden, liegt daran, dass die Armen ärmer werden? Da wäre ich jetzt nicht drauf gekommen. So dahingeschlampt kann deutscher „Online“-Journalismus sein. Am besten, wir verbieten dazu auch noch die Kommentare. Das Volk könnte auf dumme Gedanken kommen. Es reicht aus, wenn wir die selbst haben.

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Kommentare

4 Kommentare zu “Flasche halb voll oder: Gut, dass es noch Reiche gibt”

  1. So kann man es auch sagen… | Nics Bloghaus II am Juni 16th, 2010 8:32 am

    […] Eben bei Burk gefunden: Flasche halb voll oder: Gut, dass es noch Reiche gibt (1 Stimme/n, 4.00 von […]

  2. Georg Kraus am Juni 16th, 2010 6:27 pm

    RP-Online:
    „Im Krisenjahr 2009 stieg die Zahl der Millionärshaushalte in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent auf 430 000.“

    Quelle:
    http://nachrichten.rp-online.de/wirtschaft/430-nbsp000-millionaere-in-deutschland-1.78251

    Braucht es noch mehr? Eine französische Journalistin äußerte in irgendeiner Phoenix-Runde ihr äußerstes Erstaunen darüber, daß es in der BRD nicht längst zu sozialen Unruhen gekommen sei. In Frankreich würden nach Verkünden solcher Sparpläne die Banken brennen.

    Spengler hin, Spengler her — ich wünschte manchmal, die Deutschen hätten ein bißchen etwas von dieser aufbrausenden Wut des französischen Volks-Charakters.

  3. Carsten Thumulla am Juni 16th, 2010 9:11 pm

    Sowas braut sich langsam zusammen und zum Schluß ist es ein Funke, eine ganz dämliche Sache, die alles unkontrollierbar macht, wie die Züge durch die DDR zum Beispiel.
    Trotzsdem sollte man sich das nicht wünschen, denn das Zusammenkloppen ist nicht das Problem, wie die Geschichte zeigt. Das Aufbauen neuer Strukturen ist das Problem, was dann wieder in die Hose geht und das Spiel von neuem beginnen läßt.
    Folglich ist nur eines wichtig, die Frage, wie es vernünftig gehen kann.

    Carsten

    Umtausch Tiegerente
    http://www.toonpool.com/user/463/files/umtausch_875695.jpg

  4. Georg Kraus am Juni 17th, 2010 8:16 am

    Die Antworten auf die Frage, wie es vernünftig gehen kann, sind doch längst vorgegeben. Und wurden bzw. werden nicht befolgt. Ich erinnere mich an einen Auftritt des Großen Vorsitzenden Mao-Tse-Fischer im WDR bei Böttinger. U.a. hat er dort bereitwillig einen Tisch voll mit Müll sortiert. Und richtig erkannt, daß Zeitschriften, im Tiefdruck produziert, nicht in den Papiermüll gehören – eben wegen der giftigen Tiefdruckfarben. Schlüsselszene: Er diskutierte dann mit Böttinger 10 Minuten lang über die korrekte Mülltrennung bei einem gebrauchten Teebeutel. Bio (Tee), Metall (Klammer), Papier (Anhänger) und der Faden kam dann in den Restmüll und Joschka war sehr zufrieden mit sich, wie so oft.

    Mittlerweile sind wir so gut im Mülltrennen, daß wir den Abfall der halben westlichen Welt importieren. Oder um die immensen Überkapazitäten abzudecken, den der Bau subventionierter Müllverbrennungsanlagen uns beschert hat. Was für ein Widersinn.

    Nein, es ist gar nicht nötig, diesem System aktiv einen Schubs geben zu wollen. Das demontiert sich längst selbst, ob uns das paßt oder nicht. Es geht jetzt nur noch darum, vorbereitet zu sein. Eben solche Strukturen für die Zeit nach dem Zusammenbruch aufzubauen. Und das geschieht ja auch. Gut so.

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