Caught in the oil

Bilder von der Ölpest in den USA gibt es auf boston.com (via Fefe)

Ich habe mich gerade mal umgeschaut, was es zum Thema BP-Boykott gibt.

Meinung A dafür: „Auch die BP-Konkurrenten haben keine reine Weste. Shell hatte die „Brent Spar“ und Exxon Mobil die „Exxon Valdez“. Aber beide Konzerne haben daraus gelernt. Shell hat nach dem Boykott der Verbraucher darauf verzichtet, die „Brent Spar“ in der Nordsee zu entsorgen und Exxon Mobil hat seit dem Unglück der „Exxon Valdez“ nach einhelliger Expertenmeinung die höchsten Sicherheitsstandards der Branche.“

Meinung B dagegen: „Vor drei Jahren etwa wäre eine gute Gelegenheit gewesen. 2007 kaufte sich der Konzern in den USA mit rund 373 Millionen US-Dollar mehr oder weniger frei, nachdem er wegen der mangelhaften Wartung einer Pipeline für ein Öl-Leck in Alaska verantwortlich gemacht werden konnte. (…) Shell macht längst wieder astronomische Milliardengewinne, der Kurz-Boykott im Jahr 1995 ist bestenfalls noch eine Fußnote in der Geschichte des Unternehmens. Nachhaltig war er nicht. Shell würde sich über zusätzliche Kunden freuen, die mit erleichtertem Gewissen und dem triumphalen „Denen-habe-ich´s-jetzt-aber-gegeben“-Gefühl die Zapfsäulen mit der gelben Muschel ansteuern würden. Sie sollten dabei aber nicht vergessen, welche umstrittene und nach Expertenmeinung größtenteils unrühmliche Rolle das Unternehmen zum Beispiel seit Jahrzehnten bei der Ölförderung in Nigeria spielt. Ähnliche Gründe lassen sich für andere Mineralölkonzerne finden, deren jeweiliges Handeln ebenfalls einen Boykott rechtfertigen würde.“

Eine Lösung gibt es, aber nur in Südamerika. „Verstaatlichung schockiert Ölkonzerne“ (Spiegel offline) „Ölkonzerne beugen sich Chavez. Fast alle in Venezuela tätigen Ölkonzerne aus dem Ausland haben die milliardenschwere Verstaatlichung ihrer Schwerölprojekte in der Orinoco-Region akzeptiert.“ (Tagesschau) „Reform des Ölkonzerns Pemex in Mexiko. ‚Es lebe die Verstaatlichung des Erdöls'“ Tagesschau)

Forderte unsere „Linke“ etwas in der Art? Gute Frage. Die wollen immer nur das „Finanzkapital“ verstaatlichen wie Gysi – oder Energie, Stom und Wasser. Was aber ist mit Öl? Das Programm gäbe es her.

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