Ursula von der Leyen Plakat-Remix-Wettbewerb




US-Airforce befiehlt Luftangriff auf Japan

Die US-Airforce hat einen Luftangriff auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki begonnen. Das sei notwendig, so betonte ein Sprecher, um einem Harakiri-Angriff (aka „Selbstmordattentat“) zuvorzukommen.




Trojaner-Sensor

Einen lustigen Hoax bzw. eine Falschmeldung verbreitet Spiegel Online: Aus einem „internen Bericht des Landesverfassungsschutzes“ Baden.Württemberg gehe hervor, dass dort ein „Trojaner-Sensor“ installiert werden soll. „Die Software soll Attacken fremdgesteuerter Spitzelprogramme auf den Behördenrechnern entdecken und abwehren.“

An dem kleinen Text des größten Offline-Nachrichtenmagains Deutschland ist außer dem Datum, wenn man es genau nimmt, alles falsch bzw. grober Unfug. Die Schlapphüte nutzen also Windows (Trojaner for Apple-Computer oder Linux? Das möchte ich sehen…). Und weil die Anwender keine Ahnung haben, muss noch gesondert Software eingekauft werden, damit man das Geld so richtig zum Schornstein hinauspusten kann.

Aber das ist ncht alles. „Die deutschen Verwaltungen kämpfen bereits seit Jahren gegen elektronische Spionageangriffe, häufig aus Fernost.“ Jetzt verhalten wir uns so, wie sich ein Journalist verhalten würde. Ist diese Meldung wahr: Gibt es mehrere unabhängige Quellen? ich darf auf zwei Artikell hinweisen., spiggel.de vom 26.08.2007: „Die China-Hacker kommen nicht“ sowie spiggel.de vom 04.09.2007: „Chinesen greifen das Pentagon an!“. Spiegel Online hatte am 26.08.2007 gemeldet: „Der SPIEGEL berichtet in seiner neuen Ausgabe, dass zahlreiche Computer der Bundesregierung mit Spionageprogrammen aus China infiziert sind. Eine Überprüfung, die der Verfassungsschutz und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik vorgenommen haben, kam zu diesem Ergebnis.“ Ich soltte es einfach hier noch einmal posten, weil es so schön ist:

„Jeder, der sich auch nur annähernd mit Computern auskennt, sollte jetzt eigentlich in brüllendes Gelächter ausbrechen. So einen Bären will man uns aufbinden? „Er tarnte sich als Word-Datei oder als Powerpoint-Vortrag“? Wofür soll denn das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gut sein? Man öffnet auf Windows-Rechnern E-Mails aus Südkorea oder China, mit unbekannten (?) Absendern und – man höre und staune – mit Word-Attachments? Sind die denn total bekloppt? Und so etwas lässt die EVD-Abteilung unnnötig geschehen? Und was soll eine „Umleitung“ sein – können die jetzt sogar IP-Adressen zuordnen? Wer hätte das gedacht!

Das schreibt das BSI über G 5.43 Makro-Viren: „Mit dem Austausch von Dateien (z. B. per Datenträger oder E-Mail) besteht die Gefahr, dass neben der eigentlichen Datei (Textdatei, Tabelle etc.) weitere, mit dem Dokument verbundene Makros bzw. eingebettete Editorkommandos übersandt werden. Diese Makros laufen erst mit dem jeweiligen Anwendungsprogramm (Winword, Excel etc.) bei der Bearbeitung des Dokuments ab, indem der Benutzer das Makro aktiviert bzw. das Makro automatisch gestartet wird. Wird ein Dokument über einen WWW-Browser empfangen, der das Dokument automatisch öffnet, kann hierdurch ein (Auto-) Makro aktiviert werden.“

Klicken, klicken, klicken, und nicht an die Sicherheit denken? Oder gar Powerpoint? Ceterum censeo: Ich glaube keine Wort. Der Spiegel verletzt zudem alle Grundsätze des journalistischen Handwerks, indem er keine, in Worten: keine zwei oder drei unabhängigen Quellen befragt hat, sondern sich ausschließlich auf die Propaganda der Dauerskandalbehörde Verfassungsschutz verlässt. Der baden-württembergische VS-Chef Johannes Schmalzl darf sich dafür in einem Interview weitschweifig verbreiten. Hackerin Bei Heise steht die Mellung auch. Quelle: „der Verfassungsschutz in einem vertraulichen Bericht .“ Weitere Risiko-Faktoren sieht der Verfassungsschutz in der Zunahme der Internet-Telefonie und der Beschäftigung von Praktikanten.“ Bruhaha.

Diese Räuberpistole wurde schon im Februar diesen Jahres in die Welt gesetzt – auch von Heise: „Verfassungsschutz: Spionage aus dem Reich der Mitte bedroht deutschen Mittelstand“. „Dies berichtet die Financial Times Deutschland (FTD) in ihrer heutigen Ausgabe. „In letzter Zeit haben wir verstärkt chinesische Hackerangriffe festgestellt“, zitiert das Blatt den Vizepräsidenten des Bundesamts für Verfassungsschutz, Hans Elmar Remberg. „Hacker in China sind sehr gut ausgebildet. Sie verfügen über gute mathematische und kryptografische Kenntnisse.“

Sehr hübsch ist radio-utopie.de zum Thema: Mir scheint, dass der Spiegel schlicht auf eine PR-Offensive der Result-Group hereingefallen ist:

„Der Vizepräsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Hans Elmar Remberg, bestätigt, dass es einen Anstieg von Wirtschaftsspionage vor allem aus China und Russland gibt. Bereits vor 20 Jahren stellte China mit dem Programm 863 (Ji Hua) die Weichen um die internationale Wettbewerbsfähigkeit in Forschung und Entwicklung von Hochtechnologie zu fördern. Teil des Programms ist die Verpflichtung chinesischer Studenten, die ins Ausland gelassen werden, sich nach ihrer Rückkehr bei der Partei zu revanchieren. Die aktuelle Studie der Result Group zum Thema Informationsabfluss belegt, dass dieses Programm noch heute aktuell ist und in der jüngeren Vergangenheit mehrfach chinesische Studenten, Diplomanden und Praktikanten im Verdacht standen, deutsches Know-how auszuspionieren. Nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes hat sich China zudem auf den Einsatz von Hackern spezialisiert.“

Man braucht nur auf der Website der Result Group GmbH nachzusehen [Die Links funktionieren nicht mehr, die Sätze wurden gelöscht – warum wohl?): „Unser Erfolg basiert auf einem Netzwerk hoch qualifizierter Spezialisten: Ehemalige Kriminalisten und Sicherheitsbeamte mit weitreichendem Erfahrungspotenzial aus den Spezialeinheiten des Bundes (GSG 9, KSK) und der Länder Spezialeinsatzkommandos (SEK), Mobile Einsatzkommandos (MEK), von BKA, LKA, sowie Verfassungsschutz und BND .“ Auch bei den Kooperationspartnern ist man nicht mehr überrascht – u.a. der Verband für Sicherheit in der Wirtschaft Baden Würtemberg.

Die Result Group schreibt in einer Pressemitteilung vom 04.07 über Afghanistan (!): „Wirksamer Schutz gegen Entführungen im In- und Ausland bietet nur ein professionelles Risiko- und Krisenmanagement. (…) Wirksamer Schutz gegen Entführungen im In- und Ausland bietet nur ein professionelles Risiko- und Krisenmanagement. (…) Besonders kleine- und mittelgroße Firmen sind auf diese Art der Risiken nicht vorbereitet. Das Know-how zum Schutz von Personal und Einrichtungen im gefährdeten Ausland ist meist nicht vorhanden. Diese Lücken schließen dann Beratungsunternehmen wie die Result Group, die seit Jahren erfolgreich nationale und internationale Unternehmen berät. „Man beachte auch einen online [nicxht mehr] verfügbaren Vortrag der Result Group (28.02.2007): „Vortrag beim Verband der bayerischen Wirtschaft –Hackerin Informationsschutz auf Auslandsreisen (Schwerpunkt China)“.

In einer Studie der Result Group („Wirtschaftskriminalität durch Informationsabflüsse“) finden sich die vorformulierten Zitate, die die Verfassungsschützer von sich geben, fast wortwörtlich wieder: „Ein ebenfalls unterschätztes Risiko stellen Diplomanden, Praktikanten und Leiharbeiter dar. Der Chef eines mittel ständischen Maschinenbau- Unternehmens berichtet: ‚Mir war gar nicht bewußt, dass aus der Beschäftigung des Praktikanten eine Gefahr für mein Unternehmen entstehen könnte.“Jetzt wissen wir auch, warum der Verfassungsschutz Praktikanten als Sicherheitsrisikio einstuft.

Noch Fragen? Die Schleichwerbung eines Unternehmens als Titelstory des Spiegel – das hat was.“

Ja, das hat soviel, dass man den gleichen Quatsch zwei Jahre später wieder in die Welt setzt. Merkt eh keiner.




Wahl-O-Mat

Die Linke werde ich trotzdem nicht wählen…und die Grünen auch nicht und die MLPD schon gar nicht




COW – The film that will stop you txting and driving

Deutsche paternalistische Journaille at its best. Spiegel online: „Anmerkung der Redaktion: Wir zeigen Ihnen das Video an dieser Stelle nicht, da es verstörende Szenen enthält. Eine Zusammenfassung der Handlung sehen Sie in der Fotostrecke oben. Wenn Sie sich den Clip anschauen wollen, finden Sie ihn auf der zweiten Seite dieses Artikels. Die drastische Darstellung des Unfalls ist schockierend.“

Wir zeigen es nicht hier, sondern woanders. Damit Sie sich zunächst zum stillen Gebet zurückziehen oder den Jugendschutzwart Ihres Vertrauens anrufen können. By the way: Wer hätte das gedacht? Ein Film, der zur Abschreckung gedacht ist, wirkt schockierend. Darauf wäre ich jetzt nicht gekommen.

Die englische Polizei hat das Video drehen lassen. Deutsche sind zu zartfühlend, um so etwas ohne zahllose Warnungen ansehen zu können. Das hat man schon im zweiten Weltkrieg gemerkt. Deshalb: Deutsche Journalisten, insbesondere die von Spiegel Online, sind hartgesotten, charakterlich gefestigt und haben zur Not einen Redaktionspfaffen als psychologischen Betreuer zur Hand. Die dürfen solche Videos sehen. Wir aber nicht. Wir sind nur die Leser, minderes Volk, sittllich gefährdet.

Bitte hier nicht drauf klicken! Das Polizeivideo könnte sie verstören wie ein Freddy-Krüger-Film! Jugendliche bitte fernhalten oder eine Internet-Schutzbrille aufsetzen! Und nur ganz vorsichtig ansehen und ein paar Pausen einlegen (zwischendurch, weil Spiegel Online vor seinen Filmchen immer Werbung zeigt. Man kann nie wissen, ob nicht das Logo des ADAC auftaucht).




Technisches Problem [Update]

Die Permalinks des Blogs sind irgendwie zerhauen. I am working on it.

Update: Hier ist die Lösung.




Konquistadoren wiedergefunden

Jetzt habe ich den Umzug innerhalb meiner Wohnung so gut wie abgeschlossen, mal abgesehen davon, dass die Rechner immer noch in meinem früheren Arbeitsraum stehen, weil ich noch keinen blassen Schimmer habe, wie ich das Telefonkabel durch die Wand nach drüben gezogen bekomme.

Beim Ausräumen meines Tresors fielen mir drei Disketten (ja, diese viereckigen Dinger von gaaaanz früher!) in die Finger. Und siehe, ich hatte das lange vergeblich gesuchte Backup meines historischen Romans „Die Konquistadoren“ in den Fingern.

Ich hatte schon vor ein paar Jahren die Rechte am Werk zurückbekommen. Das Buch scheint noch immer begehrt zu sein, weil es kaum antiquarische Ausgaben gibt. Vielleicht setze ich mich in einer stillen Stunde hin und bereite die gut 500 Seiten als pdf auf (Original: Word, September 1998). Aber wer liest ein 500 Seiten langes pdf auf dem Monitor oder druckt es gar aus? Oder sollte ich mich mit E-Books beschäftigen?




Good news: Kinderporno-Bekämpfer tritt zurück

Vogt

Heise berichtet: „Oberstaatsanwalt Peter Vogt aus Halle gilt als Vorreiter im strafrechtlichen Kampf gegen Kinderpornographie im Internet. Am gestrigen Mittwoch nun hat der prominente Ermittler das Handtuch geworfen. Er bat den Generalstaatsanwalt um seine Entbindung von der Funktion als Leiter der Zentralstelle im Kampf gegen Kinderpornografie in Sachsen-Anhalt zum 1. Januar 2010. (…) Der streitbare Staatsanwalt gilt als international anerkannter Experte auf dem Gebiet Kinderpornographie. Er leitete beispielsweise die Operation ‚Marcy‘, bei der im September 2003 angeblich rund 26.500 tatverdächtige Internet-Nutzer in 166 Ländern aufgespürt worden waren.“

Er gilt also als „Experte“. Wer ist Peter Vogt? Ich habe in meinem Artikel „Operation Heiße Luft“ für Telepolis geschrieben: „Auch die reißerischen Überschriften haben sich allesamt als falsch erwiesen. Vom „größtem Skandal“ kann man ohnehin schon deshalb nicht sprechen, weil bei der Operation Marcy im Jahr 2003 sogar von 23.000 Verdächtigen die Rede war. Auch hier spielen einige Medien bei der Berichterstattung eine fragwürdige Rolle, da – laut der Zeitschrift Gigi – einige der sichergestellten und im Fernsehen gezeigten „Tatmittel“ in Bibliotheken öffentlich zugängliche und legale Bücher waren.“ Heise schreibt: „Der überzeugte Verfechter von Internet-Sperren machte darüber hinaus mit zweifelhaften Ermittlungsmethoden auf sich aufmerksam“. Er machte also mit rechtswidrigen und zweifelhaften Ermittlungsmethoden auf sich aufmerksam und wird deshalb in den Medien als Experte bezeichnet.

„So habe er Strafverfahren einstellen müssen, weil die Beweismittel wegen Personalmangels bei der Polizei nicht fristgerecht ausgewertet werden konnten.“ Ja, weil die Beweismittel vermutlich gar keine waren, sondern man erst einmal sämtlich Rechner, derer man habhaft werden konnte, beschlagnahmt hat. (ja, ich bin befangen). Wäre doch blöd, wenn die Polizei zeitnah nach den Beschlagnahmungen die Rechner wieder zurückgeben müsste, weil sich der Verdacht als haltlos erwiesen hat – wie bei den meisten Fällen der so genannten „Operation Himmel“.

Das Seeblog: „Vogt wies nämlich darauf hin, dass sich Internetnutzer bei Kinderpornografie sehr schnell strafbar machten. Vogt: ‚Schon wenn zielgerichtet mit bestimmten Begriffen nach Kinderpornografie gesucht werde, macht man sich strafbar.’” Das ist juristisch ohnehin totaler Blödsinn und wenn es ein Oberstaatsanwalt sagt, der es wissen müsste, Volksverdummung und bewusste Irreführung (vgl. auch den Screenshot: Dass es KiPo in Second Life – nach US-amerikanischem Recht – gegeben habe, ist glatt gelogen.).

MOGIS: „Im selben Artikel kommt noch der Hallenser Oberstaatsanwalt Peter Vogt zu Wort: „“Das Datenvolumen, um das es bei den Kinderpornos im Internet geht, ist enorm: Allein in Sachsen-Anhalt warten 41 Terabyte mit 364.000.000 Bildern auf eine Auswertung.“ Eigentlich ist es überhaupt eine Frechheit, dass diese Leute mit Ihrer Armut Presse machen können. Dass die überhaupt soviele unausgewertete Rechner mit Daten da stehen haben. Die stehen dort teilweise über 2 Jahre! Und naja was sind 41 Terabyte heute? So circa 80 Rechner, oder? Sie wissen gar nicht, was da d’rauf ist. Sie vermuten nur!“

Man muss sich nur das kritiklose Gefasel der Mainstream-Medien zu Gemüte führen: Hamburger Abendblatt: „Kinderpornografie-Ermittler gibt entnervt auf“. Frankfurter Rundschau: „Kämpfer gegen Kinderpornos gibt auf“. Die angeblich seriösen Medien üben sich in suggestiver Moraltheologie, während die Blogosphäre oft kritisch und journalistisch die Fakten untersucht. Der Staatsanwalt, der jetzt zurückgetrten ist, ist weder ein Experte noch sind seine dubiosen Ansichten und Methoden geeignet, um irgendetwas gegen Kinderpornografie zu bewirken. Gut, dass er endlich weg ist.




Männersache: Lieber Pelz als nackt und der Hang zum Schwachsinn

Megan Fox

Sex sells und ist gut für die Klickraten. Und ein bisschen Schwachsinn unter den Bildchen schadet nicht, weil man eben die Bildchen anguckt und mitnichten die „Inhalte“ liest. Da wir – mal ganz anthropoligisch-noraltheologisch gesprochen – im 21. Jahrhundert die 68er ganz vergessen haben und wieder in der verlogenen Prüderie der 50er angekommen sind, kombiniert mit der gewohnten Feigheit der deutschen Journaille, nur ja im Mainstream nicht aufzufallen oder gar einen Jugendschutzwart aus einem intellektuellen Dämmerschlaf aufzuwecken, gibt es in Halb-Offline-Magazinen wie Spiegel Online keine nackten Brüste zu sehen. Wo kämen wir denn da hin. Was sollen die Werbekunden sagen.

Ganz besonders erbärmlich wird es dann, wenn statt der Titten, die den gewöhnlichen lechzenden Hetero-Leser anlocken sollen, Bildchen von schönen bekleideten Frauen gezeigt werden in der Hoffnung, das würde dennoch zum Klicken Klicken Klicken und nur nicht an das Eine denken verführen, wenn man nur irgendeinen Unfug drumherumstammelt. Gleich zwei Beispiele, die ich gestern dozierendeweise auszubildenden Journalisten als Beispiel dafür, wie man es nicht machen sollte, vorgeführt habe.

Unter den scheinheiligen Überschrift „Megan Fox und ihr Hang zur Dominanz“ bietet Spiegel Online einen schlampig aufbereitenen Artikel über die schnuckelige Megan Fox an. (Ja, ich mache es wie Spiegel Online – ich verlinke nur auf mich selbst, ganz im Sinne des Luhmannschen selbstreferenziellen Systems, welchselbiges Spiegel-Redakteure immer noch mit Online-Journalismus verwechseln). „Megan Fox ist kein Fan von inhaltslosen Worten, sondern bevorzugt gern Klartext: In einem Interview mit „Cosmopolitan“ sagte die „Transformers„-Aktrice [Die Links stammen natürlichausnahmslos von mir! Und „Actice“ bedeutet: Schauspielerin.] daher auch ohne Umschweife, wer in ihren Beziehungen die Hosen anhabe, wie die Zeitung „The Sun“ berichtete“, heißt es da ganz investigativ.

Wenn Wolf Schneider das läse, wendete er sich mit Grausen ab. Wer hat hier vom wem abgeschrieben? Die „Sun“ von der „Cosmopolitan“ und „Spiegel Online“ wiederum von der „Sun“. weil man zu blöd war, die Website der „Cosmopolitan“ zu finden? Das kommt davon, wenn ein „Online“-Magazin keine Links zu den Quellen setzt. Hier also das Original mit der viel prägnanteren Überschrift: „Der Teufel in Megan Fox“. Fox sieht nicht nur verdammt gut aus, sie ist auch clever: „But as we begin to bust Megan on the ridiculousness of her statement, she interrupts us with a laugh.“ Alles nur PR und erstunken und erlogen und gute PR für sich selbst.

„Ihr ideales Date wäre ein Dreier mit Andy Samberg und Jonah Hill, gab Fox noch zu Protokoll.“ Oh mein Gott, Spiegel Online – wie faul und abgestumpft seid ihr eigentlich? Mit wem will Megan Fox angeblich gern einen flotten Dreier im Bett hinlegen? Das interessiert mich brennend und ich kenne die Herren nicht! Könnt Ihr nicht mal einen einzigen Link auf ein Bildchen setzen, verdammt noch mal?

By the way, deutsche Journaille, lest mal die Mutter aller Investigativ-Zeitungen, die Sun: Nicht nur die heißesten Fotos der Fox, sondern auch Sätze wie: „The brutally honest star is convinced she’s mentally ill, but is still awaiting the diagnosis of her condition.“ Das finde ich interessant. Ach so, man müsste dazu recherchieren? Entschuldigung, damit wollte ich niemanden behelligen. Aber schon, dass wir darüber geredet haben.

Naomi

Naomi bei Spiegel Offline können wir kurz machen, nur als Service für die wohlwollenden Leserinnen und geneigten Leser. „15 Jahre nach ihrer Anti-Pelz-Kampagne für die Tierschutzorganisation Peta räkelt sich das 39-jährige Supermodel für die Kampagne eines New Yorker Designers und Luxus-Pelzhändlers im Tierfell, wie die „Daily Mail“ berichtet.“ Link zur Naomis Website? Fehlanzeige? Link zu Peta? Fehlanzeige. Welcher New Yorker Designer? Wollt ihr mich dumm sterben klassen? Und ihr habt das von der „Daily Mail“ ohne schöpferische Eigenhöhe abgeschrieben und seid zu feige, das Original zu verlinken – die Leser könnnten das womöglich merken? Wisst ihr was, Spiegel-Offline-Redakteur für die Rubrik Trash, die sich bei euch als „Wissen“ kostümiert: Lasst das mit dem Internet einfach. Beschränkt Euch auf das gute alte Papier. Ihr kapiert es einfach nicht. Geht sterben, Holzmedien!




WLAN in Summer

Ich sitze hier in Berlin-Mitte in einen Café, weil ich die Hausnummer eines Gebäudes suchte, die ich vergessen hatte. Schön, dass es in manchen Cafés gratis WLAN gibt. Neben mir sitzt eine wunderschöne Frau und surft auch, sie guckt aber nicht rüber.

Übrigens denke ich gerade an Schäuble. Wie will der meinen Rechner gerade finden und „online-durchsuchen“? Und was wäre, wenn ich nicht ein friedlicher Bürger, sondern ein gar pöhser Islamist wäre? Also dann: Freies WLAN in allen Cafés melden, durchführen und verbieten!




Lechts und rinks

Schöner Kommentar von Claus Christian Malzahn: „Die rechnerisch stabilste Mehrheit in Thüringen bestünde übrigens aus CDU und Linken – absurd? Warum sollen die beiden großen konservativen Parteien im Osten nicht endlich mal öffentlich kooperieren?




Vetternwirtschaft beim NDR [Update]

Sueddeutsche.de: „Ein Dreh zuviel“ – ein hübscher Artikel über die Vetternwirtschaft beim NDR: „Doch der Fall geht weit über die Begünstigung des eigenen Ehemanns durch eine Fernsehredakteurin hinaus. Unterlagen, die der SZ vorliegen, deuten auf ein ausgedehntes System der Vetternwirtschaft hin, das in mehreren Fällen Straftatbestände wie Betrug oder Untreue erfüllen könnte. Die Staatsanwaltschaft Hamburg prüft den Fall bereits. So zahlte die Münchner Agentur AllMedia Pictures, mit der Heinze oft zusammenarbeitete, mehrmals hohe Beträge für wahrscheinlich fiktive Leistungen.“

Update 31.08. Spiegel Online: „Die suspendierte NDR-Fernsehfilmchefin Doris Heinze hat nicht nur ihrem Ehemann verdeckt Aufträge verschafft, sondern auch eigene Drehbücher eingeschleust. Nach Informationen des SPIEGEL legte sie sich dafür das Pseudonym Marie Funder-Donoghue zu und erfand wiederum eine Biografie.“

Man lese zum Thema auch die völlig unkritische Jubelorgie der Zeit (DIE ZEIT 1999) über Heinze. Das eben ist das übliche Rechercheniveau hierzulande. „Doris Heinzes Kalender strotzt vor Terminen. Dennoch findet sie die Muße, eigene Drehbücher zu Papier zu bringen.“ Eben.




Wahlen

Forschungsgruppe Wahlen für Thüringen: „Die CDU hat in allen Altergruppen starke Verluste und liegt bei den 45- bis 59-Jährigen mit 30 Prozent (minus 14 Punkte) mit der Linke mit 29 Prozent (plus eins) praktisch gleichauf. Auch bei Wählern mit höherer Bildung liegen CDU und Linke auf einem Niveau, nur bei Hauptschulabsolventen ist die CDU mit 36 Prozent klar stärker als die Linke mit 28 Prozent. Bei Arbeitslosen ist die Linke mit 42 Prozent (plus fünf) mehr als doppelt so stark wie die CDU mit 20 Prozent (minus 13), wobei die CDU ihre stärksten Verluste mit minus 15 Punkten bei berufstätigen Wählern hat.“

[Analyse Sachsen][Analyse Saarland]




RefControl, ja bitte!

Zensur




Das Wort zum Sonntag über Hypathia

Spiegel Online über die Bibliotkek von Alexandria: „Diese Arche hellenistischer Gelehrsamkeit ging keineswegs von einem auf den anderen Tag unter, es war vielmehr ein langsamer Verfall. Ein Faktor, der den Prozess beschleunigte, war das Christentum. Überfälle christlicher Fanatiker auf die Bibliothek gelten heute unter Forschern als gesichert, nur um die genaue Datierung der Anschläge streiten Ägyptologen noch. Als bekanntes Datum in der Geschichte des Kampfes der Christen gegen spätantike Intellektuelle gilt das Jahr 415, in dem Mönche die Mathematikerin und Philosophin Hypatia gefangen nahmen und zu Tode folterten. Das Schicksal der Denkerin steht symbolisch für das der Bibliothek: Beide gehörten zur Antike und ihrer Götterwelt und passten daher nicht in das Weltbild der neuen Religion.“




Wer verschlüsselt, macht sich verdächtig

Beim Lesen des Artikels auf Spigel Online „Persönliche Notizen führten zur Verhaftung von Ex-Terroristin Becker“ hat es mir schier die Sprache verschlagen: „Die sichergestellten Computer sind noch nicht ausgewertet. Sie waren ein Grund für die Durchsuchungsaktion gewesen. In einem überwachten Telefongespräch hatte sich Becker nach Verschlüsselungstechnik erkundigt. Dieser Verschlüsselung wollten die Behörden zuvorkommen.“ Nur gut, das ich dazu niemanden mehr anrufen muss. Und meine Recher sind ja ohnehin immer noch beschlagnahmt.




Schäubles Abhörzentrale bei der taz [Update]

Leider kam ich für diesen hübschen Anlass zu spät, hatte das Thema schlicht überlesen, weil die taz bei allen Themen, das Internet betreffend, nicht mehr ernst nehme. Nicht nur ein Blogger hat das Thema dokumentiert: „Am 23.08.2009 veröffentlichte die taz den Artikel Schäubles Abhörzentrale von Meike Naber, mit pikanten Details über die neugeschaffene Bundesabhörzentrale in Köln. Bereits am Nachmittag ließ sich der Artikel nicht mehr abrufen, zunächst mit dem Hinweis auf rechtliche Gründe.“ Der taz-Artikel enthielt totaken Blödsinn wie „Bei E-Mails und SMS werden die Inhalte erfasst, beim Mobilfunk kommt die Funkposition hinzu.“ Typisch taz, die schreiben dort nur elektronscihe Postkartne, niemand, aber auch niemand verschlüsselt seine E-Mails und zum Thema Sicherheit im Internet hat die Redaktion ein Verhältnis wie Klaus Störtebeker zum Handelsrecht. (Auf Wikileaks ist eine Kopie des Original-Artikels und auch anderswo)

Der Blooger schreibt weiter: „Bereits am Abend des 23.08. verschwindet der Hinweis auf die “rechtlichen Gründe” von der taz-Webseite. Nunmehr ist davon die Rede, dass der Artikel von der “Redaktion aktualisiert” wird.“

Auch sonst glänzt der Artikel durch unjournalistische Propaganda: „Kriminelle und Terroristen tarnen sich, indem sie ausländische Telefon- und Internetanbieter benutzen, ihre IP-Adressen durch Anonymisierung unkenntlich machen und den Internetverkehr verschlüsseln. Das Bundesinnenministerium resümiert in dem Dokument, das der taz vorliegt: die Sicherheitsdienste verfügen über zu wenig neue Technik und Fachleute, um diesen Herausforderungen gerecht werden zu können.“ Das ist erstens nicht richtig, weil Anonymisierungsdienste genau dsa tun, was ihr Namen sagt und das legal ist und Schäuble auch dann ncihts mitbekäme, wenn er eine Million Bemate einstellte. Und zweitens sind Formulierungen sie „um diesen neuen Gefahren zu begegnen“ schlicht PR, weil sie suggestiv die Begriffe übernehmen, die die Schäuble-Lobby gern hätte. Die angeblichen Gefahren sind so „neu“ wie das Internet selbst. Man merkt, dass sich kein Redakteursgehirn selbständig in Bewegung gesetzt hatte. Netzpolik.org dokumentiert weitere Fehler.

Ich kann mich der Meinung des Bloggers nur anschließen: „Es stellt sich nicht nur die Frage, warum gegen den Artikel rechtliche Schritte eingeleitet oder angedroht wurden, sondern auch, warum die taz sich derart verschlossen zeigt. Wäre der Text in einem Blog statt einer Tageszeitung erschienen, hätte die Autorin ihre Leser auf die Sperrung aus rechtlichen Gründen hinweisen können und damit zu seiner Verbreitung (Streisand-Effekt) beigetragen. Dies hätte sicherlich zu heftigen Gegenreaktionen geführt und das BMI (oder wer auch immer hinter dieser Aktion steckt) zum Umdenken gezwungen oder der Lächerlichkeit preisgegeben.“

Nachtrag 30.09.: Der Artikel erschien jetzt in der Print-Ausgabe, hat sich aber nicht verbessert: „Kriminelle und Terroristen tarnen sich, indem sie ausländische Telefon- und Internetanbieter benutzen, ihre IP-Adressen durch Anonymisierung unkenntlich machen und den Internetverkehr verschlüsseln.“




Minipanzer und Skype

In der Heise-Meldung von gestern heisst es: „Ein Schweizer Software-Entwickler hat auf seinen Seiten den Quelltext zu einem Programm veröffentlicht, das verschlüsselte Kommunikation über Skype heimlich belauschen kann. Das Programm ist dazu vorgesehen, als Trojanisches Pferd auf einem PC eingeschmuggelt zu werden. Dort klinkt es sich nach Angaben des Autors in den laufenden Skype-Prozess ein, schneidet die Audio-Daten der Gespräche heimlich mit und lädt sie dann als MP3-Dateien auf einen externen Server.“

Ds habe ich mir genauer angesehen. Das Trojanische Pferd ist mitnichten ein „Bundestrojaner“, den es bekanntlich nicht gibt, sondern das Programm Minipanzer: „Minipanzer is a trojan horse that disguises as any kind of file type and when executed on a victims system it collects all sensitive data like account information etc. and sends it to an email address owned by the attacker. It is a one-shot-trojan. It doesn’t install on a target system but only executes its payload and removes itself afterwards.“

Im dazugehörigen Blog heisst es: „The code is simple and straightforward. You have know malware development is no rocket science and if you expect big magic you are at the wrong place.“ Am besten hat mir der Kommentar „Giovannis“ gefallen: „Despite what some people say, Skype has never been secure. It is relatively easy to hack skype accounts, skype does not even check if the same user logs in simultaneusly on different machines and what is worst, the second user can get a copy of all the chats .
Skype is good for housewifes that want to chat a bit with their kids, but for confidential conversations the use of strong voice encryption is required. In our company we tested many of them, we now keep with PhoneCrypt from securstar as it proved to be very good, stable, and with an excellent voice quality.“

Ich verweise auf mein hiesiges Posting „“Bayerntrojaner” zum Abhören von Internet-Telefonie?“ sowie auf meinen Artikel in der Netzeitung: „Wenn der Laptop zweimal klingelt“.




Argumente gegen Windows

Heise: „Die Free Software Foundation (FSF) hat eine Kampagne gegen Windows 7 gestartet. Auf der Seite windows7sins.org weist die Organisation auf die Gefahren von proprietärer Software und von Windows im speziellen hin.“

„Sieben Kritikpunkte führen die Aktivisten auf: Microsoft investiere viel Geld, um die eigenen Produkte im Erziehungswesen zu verankern; Schüler und Studenten würden nicht lernen, mit Computern umzugehen, sondern mit den Produkten eines Unternehmens. Microsoft dringe in die Privatsphäre der Anwender ein, wenn im Rahmen des Programms „Windows Genuine Advantage“ die Systeme der Windows-Nutzer inspiziert würden. Das Unternehmen nutze sein Monopol aus, zwinge seine Kunden zu ungewollten Upgrades und blockiere offene Standards. Windows enthalte Mechanismen zum Digital Rights Management und sei ein Sicherheitsrisiko.“




Liste der „Top 100 Dirtiest Web sites“ veröffentlicht

Norton Safe Web; „Symantec’s Web site ratings service Norton Safe Web presents the Dirtiest Web Sites of Summer 2009 – the top 100 infected sites based on number of threats detected by Norton Safe Web as of August 2009“
Da ein Leser im Heise-Forum ganz richtig (Original-Schreibweise): „skandal! mit der veröffentlichung dieser liste hat man in unverantwortlicher und mit dem deutschen rechtsstaat unvereinbarer art und weise dem mißbrauch vorschub geleistet! da gehört ein stoppschild davor und die liste sollte „jederzeit überprüfbar“ von „erfahrenen Sachbearbeitern nach dem 4-Augen-Prinzip“ verwaltet werden. aber niemals hätte diese liste öffentlich werden dürfen! die verantwortlichen müssen natürlich mit der vollen härte des deutschen gesetzes verfolgt und bestraft werden!!!“