Im Land der Internet-Blockwarte
Gießener Allgemeine: Die Stadtbibliothek spioniert die Internet-Nutzer aus. „Die Datenspeicherung ist Bestandteil der Änderungssatzung zur Benutzungsordnung der Bibliothek.“ Ung, ung, ung, da ahnt man schon, dass es sich um eine teutsche „Durchführungsverordnung“ handelt. Bitte halten Sie Ihre Reisedokumente unaufgefordert bereit.
„Die Stadt Gießen behält sich vor, folgende Daten der Internetnutzung zu protokollieren: Anmeldekennung, Adresse des Rechners, Datum und Uhrzeit, aufgerufene Internetseiten, heruntergeladene Dateien und Volumen des Datentransfers. Diese Protokolldateien werden für einen Zeitraum von 180 Tagen gespeichert.“
Darf ich also den Cache und die History des Browsers nicht löschen? Darf ich WWW-Interfaces für Anonymizer benutzen? Womöglich einen mitgebrachten Browser mit eigenen Lesezeichen auf USB-Stick? Nein? Vermutlich alles verboten, verboten, verboten.
Wetten, dass burks.de in Gießen auch verboten ist? Boykottiert also die Stadtbibliothek Gießen!
[via netzpolitik.org]
Kommentare
4 Kommentare zu “Im Land der Internet-Blockwarte”
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Ton Steine Scherben texteten schon 1983:
„Es ist verboten,
was wir da machen ist verboten.
Es ist tabu, huh
Was wir da machen ist tabu, huh
Aber’s ist wunderbar … „
Burks, kannst Du etwa Deinen eigenen Browser per USB-stick in irgend eine Berliner Bibliothek mitnehmen? Bei uns in den Bibliotheken steht nur ein Tisch, darauf steht ein älterer Röhrenbildschirm mit einer Tastatur. Die Kabel kommen irgendwo aus der Wand. Auf dem Tisch klebt ein in einer Klarsichthülle gepackter DINA4 Zettel mit dem Hinweis, dass an diesem Tisch nicht gegessen oder getrunken werden darf und das rechtsradikale Seiten verboten sind. Bei Zuwiderhandlungen droht Hausverbot.
Sind denn USB-Ports vorhanden ode nur serielle Schnittstellen? Und woran erkenne ich rechtsradikale Seiten? Gibt es dort eine Liste? [x] send pix
Hm, USB-Ports oder serielle Schnittstellen an Röhrenmonitor oder Tastatur wäre mal was ganz neues … ;-)