Offenbar linke Piratenpartei

Tagesspiegel: „Eine Veranstaltung mit Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) an der Freien Universität drohte am Montagabend im Tumult unterzugehen. In einer Ringvorlesung der Juristen über ‚Internationalen Terrorismus als Herausforderung des Rechts‘ sollte Schäuble über die Frage ‚Was ist Freiheit ohne Recht?‘ sprechen. In dem überfüllten Seminarraum an der Van’t-Hoff-Straße (Dahlem) kam Schäuble kaum zu Wort, immer wieder unterbrachen ihn Störer, berichtet Philip Kunig, Professor für Staatsrecht, der die Vorlesungsreihe organisiert. (…) …etwa 90 Störer drängte die inzwischen alarmierte Polizei vom Institutsgebäude ab und sprach Platzverweise aus. Nach Polizeiangaben bekannten sich etliche der Protestierenden zur ‚Piratenpartei‘.“

Die Berliner Morgenpost schreibt: „Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) konnte am Montag nur unter Schwierigkeiten seine Vorlesung an der Freien Universität Berlin halten. Schäuble sollte zum Thema ‚Was ist Freiheit ohne Sicherheit‘ sprechen. Dutzende Protestierer, die offenbar der linken Szene angehören, störten den Vortrag vor und im Gebäude.“

Ist klar. Wer gegen Schäuble protestiert, ist für die „Morgenpost“ automatisch links. Man muss auch nicht wirklich wissen, wer „gestört“ hat. Mit „offenbar“ hat man das Maximalniveau der Recherche offenbar schon erreicht. (Das Wort „Störer“ ist übrigens ein juristischer Begriff und Polizeijargon und hat in journalistischen Artikeln nichts zu suchen.)

Es ist gut, dass Schäuble nicht ungestört seine Wahnidee vom Überwachungsstaat hat darlegen können. Nur um das mal auszusprechen.

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Kommentare

One Kommentar zu “Offenbar linke Piratenpartei”

  1. Quintil am Oktober 20th, 2009 8:41 pm

    Wenn Herr Schäuble die Messgöße für politisches Linkssein ist, dann ist vermutlich sogar diese ganze Republik ganz schön links.

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