Sie werden assimiliert [Update]

assimimiliertAus gegebenem Anlass und wegen einer internen Diskussion in der Mailingliste der Piraten weise ich hier auf meinen Beitrag „Sie werden assimiliert“ auf spiggel.de (26. Juli 2007) hin: Zitat:

„Das post-rot-grüne Deutschland hält sich Beauftragte für Migration, Flüchtlinge und Integration. Zu Multikulti-Zeiten hießen diese Sonderreferate „Landesbeauftragte für Ausländerfragen„. Ganz früher widmeten sich „Sachbearbeiter für Judenfragen“ denjenigen, die gefühlt anders als der vermeintliche Mainstream waren. Beauftragte für Negerfragen gibt es nicht, weil die Afrodeutschen nicht geflohen sind, im Volksmund ohnehin als Ausländer gelten und sich definitiv farblich nicht integrieren lassen wollen.

Was also ist und zu welchem Ende betreiben wir also Integration? Ulrich Herbert hat das in seinem klugen Buch über die „Geschichte der Ausländerpolitik in Deutschland“ (erschienen 2000) knapp formuliert: „Tatsächlich aber wird die Debatte um den Zuzug von Ausländern in Deutschland seit etwas 120 Jahren unter den im wesentliche gleichen Fragestellungen und mit den gleichen Frontlinien geführt.“ Wo also bitte geht’s zur Front?

Integration bedeutet: Die Ware Arbeitskraft sollte dem Markt potenziell uneingeschränkt zur Verfügung stehen. Die große Illusion ist: Einwanderung, also die Mobilität von Menschen, sei politisch, ökonomisch und juristisch steuerbar. Dieser Fiktion unterliegen beide „Parteien“: Völkische Lobbyisten wie Schäuble, die von einer Kulturnation unter dem Banner der Verehrung bestimmter höherer Wesen träumen, denken irrig, man könne durch Vorschriften das eherne Gesetz des Kapitalimus außer Kraft setzten – dass die Ware Arbeitskraft dorthin geht, wo es Arbeit gibt. Wer hingegen die Grenzen in Europa niederreißen will, argumentiert moralisch hochwertig, löst aber kein Problem und keinen Konflikt.