BKA: Bislang noch keinen PC online durchsucht

Natürlich musste ich beim Lesen der netten Heise-Meldung schmunzeln.“Das Bundeskriminalamt (BKA) hat seit der Erweiterung des BKA-Gesetzes zu Jahresbeginn noch keinen Computer online durchsucht. „Ich setze die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichtes, diese Durchsuchungen nur als ultima ratio, also als letztes Mittel einzusetzen, konsequent um“, sagte BKA-Präsident Jörg Ziercke laut dpa dem Westfalen-Blatt. “ (Das kann man besser verlinken, Heise!)

„Hat das BKA inzwischen die Software, um das zu tun?
Jörg Ziercke: Ja. Wir waren zum 1. Januar, als das geänderte BKA-Gesetz in Kraft trat, startklar.
Hat Ihre Behörde seitdem Computer online durchsucht?
Jörg Ziercke: Nein.“

Natürlich lügt Ziercke. Aber das fällt niemandem auf, weil dem Westfalenkäseblatt niemand nachfragt, wie man etwa meinen Linux-Rechner hinter meinem Router mal so eben online durchsuchen könnte. Das BKA hat diese Software nicht, weil es sie nicht gibt (vorausgesetzt, sie brechen nicht unbemerkt in meine Wohnung ein, und das gleich mehrfach.) Der Verschwörungsthereoretiker, die sich bei diesem Thema durch einen starken Mitteilungsdrang auszeichnen, glauben das nicht. SIE können gar nicht so dämlich sein. SIE sind natürlich schon drin. Nein, SIE sind nicht drin, SIE sind einfach nur dämlich.

Mai 26, 2009 | abgelegt unter Die Online-Durchsuchung, Internet and Computer, Politics, Privacy

Kommentare

3 Kommentare zu “BKA: Bislang noch keinen PC online durchsucht”

Sven am Mai 26th, 2009 9:33 pm

Wenn man alle Meldungen zusammen betrachtet, die dieses Thema betreffen, ist das BKA nicht in der Lage bei jedem Rechner eine Online-Durchsuchung durchzuführen.
Es sollen ja auch noch Windows 98 Rechner laufen. Wieso auch nicht den ein Rechner soll eine bestimmte Aufgabe erfüllen, tut er dieses bleibt alles beim alten.
Jetzt kommen noch die vielen Linux Versionen und der Mac dazu.
Das BKA müsste eine Software haben für mindesten 20 bis 50 verschiedene Betriebssysteme!
Dazu brauchen sie noch die Informationen über die Sicherheitssoftware auf dem Zielrechner und schließlich muss noch alles getestet werden. Wer soll das alles können?

Wie viele Mitarbeiter hat eine Firma die Antiviren Software herstellt und wievielte Jahre Erfahrung haben sie? Wobei diese Aufgabe wahrscheinlich leichter ist.

Man muss den Ursprung der Trojaner kennen um zu Wissen das sie Opfer suchen die geeignet sind und nicht gezielt benutzt werden wie das BKA es will.

Aus all diesen Gründen muss ich Burks Recht geben wobei man es nicht generell ausschließen kann das sie es auf Testrechner nicht doch können.

Wer aber mit einem Trojaner vom BKA zu rechnen hat wird wohl erst gar keinen eigenen Rechner und DSL Anschluss haben. Er wird auch nicht fremde Mails beachten.

Diese ganze Scheiße ist doch nicht gegen Terroristen gerichtet sondern gegen dumme Eierdiebe.
admin am Mai 27th, 2009 10:04 am

Ich hatte den Link vertauscht. sorry. Ist repariert.
MH am Mai 28th, 2009 8:54 am

Na also es wird doch wieder. Das lässt zumindest hoffen. Kannst du nicht mal wieder nen Artikel über den so hochgelobten Karneval der Kulturen schreiben? Das Hamsterrad muss doch gepflegt werden … du weißt schon.