Erbitterter Kampf bis zum letzten Zug

Schacharena

Heute habe ich mir mit den schwarzen Steinen eine wunderschöne Partie mit einem gleichstarken Gegner geliefert, die erst in der letzten Sekunde und mit dem letzten Zug entschieden wurde. Schön, weil beide kaum Fehler gemacht haben – außer meinem Lapsus im 50 Zug, den ich aber ausbügeln konnte. Ich spiele mit Schwarz oft Königsindisch auf d2-d4; wenn der Weiße sich damit nicht auskennt, kann man oft unverhoffte und erfolgreiche Ausfälle aus dem anfänglich defensiven Steine-Verhau machen. Zum Glück hat er nicht den „Vierbauernangriff“ gewählt, mit dem habe ich immer meine liebe Not. Mit meinem 18. Zug habe ich den starken Angriff des Weißen endgültig abgeblockt. In den fünfziger bis siebziger Jahren war Königsindisch eine der bevorzugten Spielweisen in der Weltelite. Meine Elo-Zahl ist jetzt übrigens kurzzeitig auf 1683.

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Wer aufsteigen will, verlässt den Kiez

Neukölln

Wieder neuer Neukölln-Schrott von Spiegel online: „Der Hinterhof der Hauptstadt“. [Ich müsste hier eine neue Link-Kategorie einführen: „Links, I do not like.“] Eine derartige Summe von Stammtischparolen und Gerüchten ist nur noch peinlich. Ich frage mich, ob die Schreiberlinge wirklich schon einmal in Berlin-Neukölln waren oder ob sie nur per Google Earth recherchiert haben. „Wer aufsteigen will, verlässt den Kiez“. Ich bin gerade dort hingezogen, was zur Zeit recht viele – vor allem jüngere – Leute tun. „Die Filme basieren auf dem zweiteiligen SPIEGEL-TV-Special ‚Leben im Brennpunkt: Berlin Neukölln‘.“ Ach so. Spiegel online wirbt nur für Spiegel TV. Der Artikel ist gar nicht journalistisch gemeint. Die Sendung geht jedoch nicht über Berlin-Neukölln, sondern über „soziale Brennpunkte“ in Berlin-Neukölln. Wer unseriös verallgemeinern will, liest also Spiegel online.

Foto: Straßenszene mit Kutsche in Berlin-Neukölln (wurde von Tölchen aka Ajax vom Teufelslauch vom Balkon aus kurz angebellt, weil merkwürdig erscheinend.)

Nachtrag, 17.30 Uhr: Auch der Schockwellenreiter (Neuköllner) schreibt was dazu.

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Wo, bitte, geht es zur Oase?

Wüste

Nur gut, dass Avatare nicht durstig werden…

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Angriff der Killertomaten

Fotostrecke in der Berliner Zeitung über die traditionelle Gemüseschlacht zwischen Kreuzberg und Friedrichshain. Leider habe ich sie schon wieder verpasst…

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Erregte Aufmerksamkeit

DWDL.de: „Das Internet-Portal „Netz gegen Nazis“ wird wegen des bisherigen Erfolg vorerst weiter geführt.“ [Vgl. burkblog.de: „Nutzlos gegen Nazis] Neinnein, das ist eine Pressemeldung, also kein seriöser Journalismus, und der „Erfolg“ ist weder evaluiert worden noch überprüft, sondern eine bloße Behauptung der Verantwortlichen:

„Hundertausende engagierte Bürger haben unser Angebot in den ersten Wochen genutzt, haben diskutiert und ihre Erfahrungen im Kampf gegen Rechtsextremismus ausgetauscht. Das hat uns und unseren Partnern Mut gemacht, das Projekt fortzuführen“, begründet ‚Zeit‘-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo die Entscheidung. Zudem habe das Portal eine große öffentliche Aufmerksamkeit erregt, innerhalb seines Angebots seien viele Debatten geführt worden und es seien zahlreiche Anfragen nach Informationen eingegangen.“

Engagiert. Mut machen, Gefühle zeigen, Flagge zeigen. Moralisch hyperventilierend debattieren. Kampf gegen das Böse. Und nun alle zusammen: Hoch die Lichterketten! [Weitere sinnfreie Textbausteine bitte selbst zusammenstellen.]

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Internet-Zensur in China, revisited

Wie hier schon ausgeführt, halte ich die Diskussion über die Internet-Zensur in China für heuchlerisch. Die Tagesschau hat jetzt nachgelegt: „Der frühere Grünen-Politiker und ehemalige NRW-Sportminister Vesper hatte am Sonntag im Weltspiegel gesagt, dass in allen Ländern der Welt Webseiten blockiert würden. ‚Bei uns sind es rechtsradikale Seiten, die gesperrt werden. Und es ist natürlich auch in China so, dass einzelne Seiten gesperrt werden.'“

Man diskutiert nicht über den Inhalt des Gesagten, wie hierzulande üblich, wenn es um Moraltheologie geht, sondern darüber, ob dieser oder jener dieses oder jenes hat sagen und vergleichen dürfen. Natürlich kann die Zesnur des Internet in China und in Deutschland nicht vergleichen werden, weil das sinnfrei wäre und ungefähr so aussagekräftig wie der Satz „In Brasilien und in Deutschland wachsen viele Bäume“. Dennoch sollte man vergleichen, zumal die unstrittige Tatsache, dass auch in Deutschland das Internet zensiert wird, endlich einmal in den Medien auftaucht. Zur Erinnerung: In Nordrhein-Westfalen werden vermutlich bis zu 6000 Websites gesperrt.

Tagesschau.de käut leider ohne jegliche Recherche die üblichen Lügen wieder: „In Deutschland werden rechtsextreme Internet-Seiten des Weiteren nicht gesperrt, solange keine strafrechtlich relevanten Inhalte verbreitet werden. So betreibt beispielsweise die rechtsextreme NPD nach Angaben von Jugendschutz.net mehr als 200 Seiten.“ Daran ist so ziemlich jedes Wort einfach falsch. „In Deutschland“ nicht, sondern in Nordrhein-Westfalen. Bei (in Deutschland) strafrechtlich relevanten Inhalten werden in andern Bundesländern keine Websites – nur deutsche – gesperrt (wer sollte das im Ausland tun?). Die NPD betreibt keine 200 Seiten. Man merkt, wo sich tagesschau.de informiert hat – bei einer abhängigen Quelle, die sich selbst für Zensur stark macht, und nicht bei mindestens zwei unabhängigen. Das ist kein seriöser Journalismus, sondern PR für die Jugendschutzwarte und damit ein Schmarrn.

„Der Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses, Peter Danckert, nannte die Äußerung merkwürdig. Vespers Vergleich verbiete sich, sagte er laut „Kölner Stadt-Anzeiger„. ‚Wir sprechen hier doch nicht über Internetseiten mit strafrechtlich relevanten Inhalten. Wir sprechen über Amnesty International.'“ Der Vergleich ist mitnichten absurd, sondern nur blöd. Die Regierung Chinas hält eben etwas Anderes für „strafrechtlich relevant“ als die deutsche. Das kann man sehr wohl vergleichen. Vesper hat also Recht. Mit der Zensur ist es wie mit der Schwangerschaft: Ein bisschen geht nicht. Richtig ist daher der Satz: „In China und in Deutschland und in Saudi-Arabien werden jeweils tausende Websites zensiert“. Wir befinden uns in passender und „guter“ Gesellschaft.

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Scharfe Cyberbraut

CyberbrautCyberbraut

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Britzer Verbindungskanal

Tölchen

Tölchen aka Ajax vom Teufelslauch schwimmt hier herum (Blick nach Süden) – im Britzer Verbindungskanal.

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B-Lage, revisited

b-lage

Gestern waren wir mit Freunden noch bis kurz vor drei in der B-Lage (vgl. B-Lage). Es gibt nur Flaschenbier, das aber ist gut. Leider war der gestrige DJ Gitte Verführt gar nicht mein Geschmack (Techno, igitt). Die „Musik“ hörte sich an wie eine Mischung aus Luftschutzalarm, Autowerkstatt und einer Horde Metronome auf Speed. Dafür war die „Musik“ aber nicht so laut, dass man es nicht hätte aushalten können. (Ja, die Jugend hat einen schlechten Musik-Geschmack!) Sogar unser Tölchen aka Ajax vom Teufelslauch hat friedlich unter meinem Barhocker geschlummert. Vielleicht ist er aber auch nur so hartgesotten, wie man es dem Deutsch-Drahthaar nachsagt.

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Gericht stärkt Meinungsfreiheit von Blogs

Kanzlei Kremer: „Mit Urteil vom 16.07.208 hat das AG Frankfurt/Main sich mit bemerkenswert deutlichen Worten dazu geäußert, dass der Betrieb eines Internetforums oder Blogs dem Schutz der Presse- und Meinungsäußerungsfreiheit unterliegt und deshalb generelle “Vorab-Zensur-Pflichten” (so das AG Frankfurt/Main wörtlich) abzulehnen seien, was insbesondere auch bei Blogs mit “kritischen Inhalten und Diskussionen” gelten müsse.“ Das Gericht wörtlich:

Soweit die Klägerseite dagegen einwendet, dass gerade bei Blogs mit kritischen Inhalt und Diskussionen mit provozierenden Inhalt eine generell Prüfpflicht besteht, ist dies abzulehnen. Dabei ist zu beachten, dass das Betreiben eines lnternetforums unter dem Schutz der Presse und Meinungsäußerungsfreiheit steht, und dass die Existenz eines derartigen Forums bei Überspannung der Überwachungspflichten gefährdet wäre. (…) Bei der Annahme einer generellen Vorab-Zensur-Pflicht bei der Einstellung von Artikeln mit kritischen Stellungnahmen oder brisanten Inhalt, würden zwangsläufig auch zulässige Meinungsäußerungen erfasst und das Modell des lnternetforums/blogs insgesamt in Frage stellen.“

Vgl. heise.de: „Gericht stärkt Meinungsfreiheit von Blogs“.

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Virtual Sunset

Sunset

Mein Avatar schaut sich den postkartenreifen Sonnenuntergang auf einer einsamen Insel im virtuellen Ozean an.

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Von Albrechts Teerofen nach Potsdam

BrückeAjaxDreilindenHubschrauberdenkmalApothekePotsdamTölchen

Gestern waren wir in Potsdam zu einer Hochzeit eingeladen und haben das zum Anlass genommen, exotischen Orten in Berlin einen Kurzbesuch abzustatten. Die Eisenbahnbrücke, in der der Gedenkstein eingelassen ist, findet man in Berlin-Zehlendorf in Kohlhasenbrück. Der Ortsteil hat der berühmten Novelle Michael Kohlhaas Heinrich von Kleists als literarische Vorlage gedient. Albrechts Teerofen isteine idyllische Siedlung aus nur wenigen Häusern am Teltowkanal ebendort. Zu Mauerzeiten kannte man das als Taxifahrer – am Ende der Welt war ein Campingplatz, und wer noch ins Berliner Nachtleben wollte, kam nur per Taxe wieder zurück. Ein Ortsfremder hätte Albrechts Teerofen nie und nimmer ohne navigatorische Hilfsmittel gefunden. Auch heute ist es noch nicht so einfach. Eine weitere Station war das auf spiggel.de und hier im Blog schon erwähnte Hubschrauberdenkmal in der ehemaligen Exklave Steinstücken. Potsdam finde ich langweilig, im Gegensatz zu meiner Gattin. Aber das ist Geschmackssache.

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We kehr for you

Käfer

Von Biologie habe ich spontan nicht viel Ahnung. Diese Käfer haben einen kleinen Tierkadaver schon so weit aufgefressen (oder ihre Vorgänger), dass er nur noch als dunkler Schatten auf dem Weg zu sehen ist. Das nennt man komplettes ökologisches Recycling. Die Tierchen sehen übrigens nicht eklig, sondern richtig prächtig aus mit ihrem schwarzglänzenden Panzer.

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Ekaterina Ivanova beim Nackttanz mit Kamelspinnen

Logfiles

Aus den Logfiles von burks.de Juli 2008: Mit diesen Suchbegriffen kamen die Leute auf meine Website. Der Betreff dieses Postings wird die Zugriffe auch wieder in die Höhe schnellen lassen…

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Wolfgang Clement | Parteiausschluss

Richardstraße

Geht sterben, Holzmedien. Auch in diesem Fall. Die SPD wird Wolfgang Clement nicht hinauswerfen können, falls sich der rechtlich wehrte. Ich weiß, wovon ich rede: Ich bin schon vier Mal aus dem Deutschen Journalisten-Verband ausgeschlossen worden. Alle Ausschlüsse wurden von Gerichten für nichtig erklärt. Vereine sind zwar keine Parteien, es gibt aber auch beim Fall Clement eine Grundlage, die kein einziges deutschen Medium (meines Wissens) zitiert – das Parteiengesetz. Dort heißt es klipp und klar: „Ein Mitglied kann nur dann aus der Partei ausgeschlossen werden, wenn es vorsätzlich gegen die Satzung oder erheblich gegen Grundsätze oder Ordnung der Partei verstößt und ihr damit schweren Schaden zufügt“. Da wie im DJV auch in der SPD oft intellektuell minderbemittelte Apparatschiks willkürlich und selbstherrlich bestimmen, wo es langgeht und diese keine Ahnung von Recht und Gesetz haben, werden die sich hier spätestens beim Landgericht blutige Nasen holen. Vorsatz ist Clement nicht nachzuweisen, und auch einen „schweren Schaden“ wird niemand beweisen können. Gerichte können für eine Festellungsklage aber erst eingeschaltet werden, wenn der interne Weg der Beschwerde – hier: das Bundesschiedsgericht – beschritten worden ist.

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Zensur in Second Life

The Avastar: „Lab verscheucht Karikaturisten“

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Internet-Zensur in China

Wie gewohnt, reiht sich eine Falschmeldung an die andere oder ein Blödsinn an den anderen. „Internetzensur wird aufgehoben“ (sport1.de). „Internetzensur komplett aufgehoben“ (Überschrift, RP online): „Andere Seiten wie die chinesische Homepage der britischen Rundfunkgesellschaft BBC und Websites chinesischer Dissidenten blieben aber weiter gesperrt.“ (Text) „Olympia: China hebt Internetzensur nach IOC-Druck auf“ (Focus online). „Zensur: ‚Verbindung unterbrochen'“ (Süddeutsche). Ja was denn nun?
Auch das Interview im Deutschlandfunk mit Constanze Kurz ist nicht sehr erhellend. „Also, wir müssen da jetzt erst gerade noch testen, das heißt, wir haben uns jetzt die ersten Journalisten, die bereits in China sind und Vorberichterstattung machen, da haben wir Kontakte und wir werden testen müssen, welche technischen Möglichkeiten tatsächlich gehen und das werden wir dann auch öffentlich machen, wenn wir es rausbekommen haben.“ Aha.
Die Süddeutsche faselt beim Thema Internet dummes Zeug und beweist wiederholt ihre Inkompetenz. „Wer auch immer dieser Tage im olympischen Medienzentrum in Peking versucht, auf seinem Computer verbotene Webseiten aufzurufen, scheitert an dieser Hürde.“ Nein. Nur wer doof ist. „‚Internet Explorer cannot display the webpage‘, wird englischsprachigen Nutzern mitgeteilt.“ Dann muss man eben den Tor-Button von Firefox versuchen (wenn es der eigene Rechner ist). Oder JonDonym. Oder oder oder. Sogar Reporter ohne Grenzen (nur die internationale Sektion) empfiehlt: „Before going to China, you should install Tor, Psiphon or Proxify). The international version of Skype is recommended, rather than the one available in China, which is not secure. It is also advisable to encrypt emails with PGP. More information is available in the Reporters Without Borders Handbook for Bloggers and Cyber-Dissidents„. Alles klar, Süddeutsche? Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.

Nachtrag:
www.samair.ru/proxy
www.antiproxy.com
www.publicproxyservers.com
www.multiproxy.org
tools.rosinstrument.com/proxy
proxytools.sourceforge.net/
www.privoxy.org

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Mit’m Radl da

Richardstraße

Richard- Ecke Uthmannstraße in Richtung Richardplatz in Berlin-Neukölln.

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Salve et pax tecum!

…lieber (unbekannter) Stammleser dieses Blogs, der mir heute (gestern) vor der Kreuzberger Markthalle am Marheinekeplatz zurief, ob ich der „Burks“ sei und dass er mein Blog täglich lese. Ich war im Auftrag meiner Gattin auf der Suche nach Bio-Eiern, weil es das in Neukölln nicht gibt. Man freut sich doch, wenn man den Lesern live begegnet. Zu einer empirischen Aussage, wer eigentlich dieses Blog liest, reicht’s aber nicht.

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Hansetrojaner

Mit Schmunzeln habe ich bei Heise „Hamburgs Innensenator plant den Hansetrojaner“ gelesen. Die hübsche Story geht auf die taz zurück. „Online-Razzien seien heute ein ‚unverzichtbares Instrument‘ der Strafverfolger“, sagt Hamburgs Innensenator Christoph Ahlhaus. Ahlhaus ist ein Lügner, denn ein Instrument ist dann nicht „unverzichtbar“, wenn es gar nicht funktioniert und wenn es noch nie erfolgreich angewendet wurde. Der gute Mann ist gelernter Bankkaufmann und Jurist und hat vom Internet und von Computern so viel Ahnung wie ein Zeuge Jehovas vom Atheismus. Ich überlege, ob wir ihm Ende des Monats mal ein Büchlein schicken. Aber solche Leute sind meist so eingebildet, dass sie aufs Lesen und Erwägen rationaler Argumente gern verzichten. „Weitere Einzelheiten zu dem Vorhaben sind bislang nicht bekannt“, schreibt Krempl bei heise.de. Quod erat demonstrandum. Wie auch. Es gibt keine.

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