Keine Beugehaft gegen ehemalige RAF-Mitglieder

Ich weiß nicht, wieso deutsche Medien – wie z.B. Zeit online, die Netzeitung oder das ZDF – nicht in der Lage sind, die aktuelle Entscheidung des BGH zu verlinken. Ist das intellektuell zu anspruchsvoll? Traut man den Rezipienten das Lesen längerer Texte nicht zu? Gefährdet die Entscheidung das Publikum vielleicht sittlich? Ceterum censeo: Geht sterben, Holzmedien! Ich weine ihnen keine Träne nach, allein schon wegen der dummstolzen Belehrungsresistenz.




Bravo, Frau XY!

Aus der Distanz des Urlaubs amüsiere ich mich über die zynische und machtbewusste Frau Ypsilanti. In Berlin regiert Rot-Rot. Warum soll sich die SPD in Hessen nicht von den Linken wählen lassen? Wegen der Bedenkenträger? Ach was. Außerdem müssen Politiker lügen, das ist ihr Beruf, weil die Mehrheit der Wähler belogen werden will (warum sonst wäre der brutalstmöglichste Koch noch an der Macht?). Es geht auch nicht um Inhalte, sondern wer welchen Posten bekommt.

Laut Spiegel online steht im Strategiepapier Ypsilantis: „Die hessische SPD steht vor der Herausforderung – nachdem es für die rot-grüne Wunschkoalition nicht reicht und die FDP weiterhin eine Ampel-Koalition brüsk ablehnt -, sich entweder auf eine Große Koalition einzulassen oder eine Koalition mit den Grünen anzustreben, die durch die Linkspartei toleriert wird.“

Was soll man dazu noch sagen? Beck steht für die Sozialdemokraten, die keine Möglichkeit auch nicht nutzen. Wer gegen Koch antritt, muss wissen, dass auf einen groben Klotz ein grober Keil gehört. Ypsilanti hat gelogen, um so viele Wählerstimmen zu bekommen, dass es für einen Sturz Kochs reichen würde. Das hat nicht ganz geklappt. Was sollte sie ihre Geschwätz von gestern kümmern, wenn Koch abgewählt würde und ihre Getreuen einen bezahlten Polit-Job bekämen?




Sonne, reloaded

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Das Wetter bessert sich. Die Sonne schien den ganzen Nachmittag. Ich bin mit Tölchen bis zum Damm/Deich in Langerhuse gelaufen, während die beiden Frauen in Harboere (wie geht das durchgestrichene o?) shoppen waren. Unten übrigens unser Haus (im linken Flügel der Swimming Pool).




Es ist voller Sterne

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„Mein Gott, es ist voller Sterne!“ Ich bin sicher, die wohlwollenden Leserinnen und geneigten Leser können dieses berühmte Filmzitat sofort einordnen. Heute Nacht habe ich endlich wieder die Sterne gesehen. Das ist erfreulich, denn das Wetter gestern hätte nicht schlechter sein können: Peitschender Regen und ein Wind, der in Böen Stärke 10-11 erreichte. Dennoch war ich zwei Mal ausgiebig mit Tölchen aka Ajax vom Teufelslauch am Strand. Der Hund schaute verwundert auf das tobende Meer und stemmte sich mutig gegen den orkanartigen Wind, der parallel zum Strand den Sand vor sich her trieb. Kurz vor zehn Uhr am Abend habe ich das Stativ aufgebaut, um eine Nachtaufnahme vom Meer zu machen. Das gestaltete sich schwierig, weil ich mich kaum auf den Beinen halten konnte, die Kamera im Windschatten postieren musste, den aber auch das Tölchen aufsuchte, wobei es mir ständig im Bild herumwackelte. Passend zur Überschrift lese ich übrigens gerade zum zweiten Mal Herta von Dechends „Die Mühle des Hamlet, neben „Die Weiße Göttin“ von Robert von Ranke-Graves eines der fünf wichtigsten und interessantesten Bücher, das ich jemals gelesen habe.

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Melden, durchführen, verbieten, revisited

Spiegel online – die sattsam bekannten Textbausteine: Der Staat muss härter durchgreifen. „Warum setzt der Staat dem Spuk nicht einfach ein Ende und verbietet die HDJ?“ Wann endlich setzen die Medien dem Spuk nicht einfach ein Ende und verbieten die deutschen Lieblingsverben „melden, durchführen und verbieten?“ Ich kann es einfach nicht mehr hören.




Steife Brise und Waschbrettbäuche

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Wir haben hier eine steife Brise aus Südwest, die sich am Strand zu einem veritablen Sandsturm auswächst. Zwischendurch scheint wieder die Sonne. Das Wetter ist eine Mischung aus April und November. Aber es gibt bekanntlich kein schlechtes Wetter, sondern nur unangemessene Kleidung. Man kann sogar surfen. Das ist aber nur etwas für Männer mit Waschbrettbäuchen, zu denen ich definitiv nicht gehöre.




Atlantikwall

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An die geschichtsunkundige nachgeborene Generation: „Der Atlantikwall war eine 2.685 km lange Linie von befestigten Stellungen entlang der Küsten des Atlantiks, Ärmelkanals und der Nordsee. Sie wurden im Zweiten Weltkrieg von den deutschen Besatzern in den Ländern Frankreich, Belgien, Niederlande, Deutschland, Dänemark und Norwegen sowie auf den britischen Kanalinseln im Zeitraum 1942 bis 1944 geplant und teilweise erbaut. Der Atlantikwall sollte diese Gebiete vor einer britischen Invasion schützen.“

Geholfen hat das bekanntlich zum Glück nichts. Hier habe ich noch ein Foto der Radarstellung 1954 gefunden: „This radarsite is situated in Thyborøn. It was called ‚Lama‘ and had 18 large bunkers and the following radars: 1 Wassermann M / 2 Freya / 2 WR / 1 y-Radiopejler“.

Gestern hatten wir übrigens keinen Internet-Zugang mehr. Nach dem heutigen Resetten des Routers geht wieder alles. Außerdem gibt es aus unserem Urlaubsort zu berichten: a) Das Wetter ist bescheiden, kalt und regnerisch, was aber nichts macht, weil es hier trotzdem klasse ist und b) Tölchen hat heute Geburtstag und wird ein Jahr alt.




Google-Illiteraten und seriöse Journalisten

Peter Glaser (Blog Stuttgarter Zeitung): „Marco Dettweiler, ’seriöser Journalist'“ – „Kein Klischeeblogger, von denen ja bekanntlich alle hobbymäßig gegen richtige Journalisten anzustinken versuchen, könnte sich eine solche Mischung aus Arroganz, Ahnungslosigkeit und Gönnerhaftigkeit treffender ausdenken. Dettweiler ernennt sich sicherheitshalber selbst zum ’seriösen Journalisten‘, da er wohl ahnt, dass seine Darbietungen für einen Verdacht in diese Richtung nicht ausreichen – etwa die lustige Idee, die Anzahl der Treffer einer Google-Anfrage schon für eine Recherche oder ein Argument zu halten. (…) Ich nehme deshalb an, dass Marco Dettweiler bei FAZ.NET zum Üben noch eine eingeschränkte Google-Version mit Stützrädern benutzt.“ [via Telepolis]

Zum bei „seriösen“ Journalisten beliebten Textbaustein „Google wirft zu xy xy Treffer aus“ auch Jochen Wegner schon 2005: „Bauer Poppe und die Googleisierung“:

„Bleibt zu klären (…), wie viele Journalisten überhaupt in der Lage sind, die korrekte Zahl der Google-Treffer zu ermitteln. Wem der Unterschied zwischen der Sucheingabe
to be or not to be (1,6 Milliarden Treffer) und “to be or not to be” (400.000 Treffer)
nicht recht klar ist, der gehört zur großen Gruppe der Google-Illiteraten, die Jonathan Dube, Online-Kolumnist des Poynter Institute, bereits 2003 überall in den amerikanischen Medien enttarnte.“

Nachtrag: Vgl. Telepolis: „Die FAZ und das „Geistige Eigentum“




Urlaub

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Nach zehn Stunden Fahrt sind wir heute am Nachmittag wohlbehalten im dänischen Vrist angekommen. (Das erste kleine Foto zeigt Tölchen im Nordostseekanal bei Rendsburg). Alles ist wunderbar, steiler Wind gegen die Küste, hohe Wellen, Sandstrand und alles, was man sich wünscht – vor allem keine Jägerzäune und allzu aufdringliche deutsche Nachbarn. In Kürze mehr – ich bin froh, dass ich hier mit Linux WLAN hinbekommen habe.




Olympische Illusion: TV-Bilder der Eröffnungsfeier waren teilweise manipuliert

China

Heise.de: „Ein kurzer Abschnitt der Fernsehübertragung von der Eröffnungsfeier war technisch manipuliert, wie sich jetzt herausstellte. Spektakuläre Bilder von mit Feuerwerksraketen erzeugten „Fußabdrücken“ über der Stadt waren nicht live aufgenommen, sondern über ein Jahr mit Computeranimationen vorbereitet worden.“ [Das könnte die Beijing Shibao sein, die heise.de leider nicht verlinkt. Aber ich kann kein Mandarin]

Super. Ich habe mich kaputtgelacht. Die Chinesen sind wirklich gut – sie treiben es so auf die Spitze, dass es schon wieder lustig ist. Recht so. Hoffentlich bekommen die Rezipienten dadurch mehr Misstrauen und Medienkompetenz. [Leider habe ich jetzt keine Zeit für Screenhsot, weil auf dem Weg zu einer Party – meine Schwester Judith hat auch Geburtstag.]

Nachtrag: Die Fotos beweisen, wie die westliche Presse lügt. Das linke Bild zeigt das NOK der VR China, wie es (vielleicht) in US-Zeitungen abgedruckt wurde. Das Foto rechts zeigt, wie es wirklich war und wie es in chinesischen Zeitungen publiziert werden würde.




10. August

birthday

Hallo Burks,
das Team von linuxforen.de wünscht Ihnen alles Gute zum Geburtstag!
Mit freundlichen Grüßen
linuxforen.de – User helfen Usern

Hello Burks,
We at Ubuntu Forums would like to wish you a happy birthday today!

Wir fahren übrigens morgen in aller Frühe für eine Woche nach Dänemark, zusammen mit Freunden in ein Ferienhaus. Dort gibt es auch Internet, und ich kann vermutlich Strandfotos bei hohem Wellengang bloggen.




Was, bitte, ist die Wirklichkeit?

Jürgen Zacharias schreibt: „Balkan-Korrespondent Prömpers wähnt sich inzwischen schon bei der ‚Bild‘-Zeitung des Fernsehens‘ und verweist auf darauf, schon Anweisungen wie diese erhalten zu haben: ‚Mach mal was über die Wahl in Bulgarien – aber ohne die Politiker. Die kennt ja sowieso kein Mensch.‘ ARD-Sonderkorrespondent Thomas Marowski sagte, er müsse inzwischen häufig mit Redakteuren diskutieren, wie die Wirklichkeit sei. Die Redaktion würden ihm dann anderslautende Meldungen entgegenhalten. Das nehme inzwischen ‚erschreckende Ausmaße‘ an.“ [Zacharias‘ Quelle]




Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki

victim

Am 9. August 1945 warfen die US-Amerikaner eine Atombombe auf die japanische Stadt Nagasaki. Rund 80000 Menschen starben.




Olympia

ROGROG

Da ich Mitglied bei Reporter ohne Grenzen bin, muss ich auch in Second Life zum Anlass der Spiele adäquat gekleidet sein (Screenshots in meinem virtuellen Büro). Ich bin vermutlich aber das einzige Mitglied der deutschen Sektion von ROG, das sich in 3D-Welten tummelt; für die anderen ist so etwas eher Teufelswerk.




Die Angst deutscher Medien vor dem Leser

Kommentar

Hier die Süddeutsche. So kann man Zensur auch begründen. Ich empfehle eine bessere Formulierung: „Wir wollen die Qualität des Internet stärken. Wir bitten Sie deshalb um Ihr Verständnis, dass wir alle noch von Deutschland aus erreichbaren Websites ab 19 Uhr bis 8 Uhr des Folgetages durch die regierungsamtlichen Zwangsproxies einfrieren. In dieser Zeit kann das Internet von Ihnen nicht genutzt werden. Dieser Freeze gilt auch für das Wochenende. Sie werden sicher verstehen, dass unsere Internet- und Jugendschutzwarte genau so ein Recht auf einen geregelten Feierabend und ein freies Wochenende haben wie die hauptamtlichen Zensoren bei der Online-Ausgabe von sueddeutsche.de.“ Ich habe diesen Vorschlag dort hingeschickt, werde vermutlich aber keine Antwort bekommen.




„Gefühlt jugendgefährdende Inhalte“

Readers Edition: „Sachsen-Anhalt zum Beispiel würde, wenn es könnte, Seiten von Wettanbietern sperren. Muss sich Herr Vesper, der es gewagt hatte, öffentlich zu sagen, dass Deutschland gar nicht wenige Webseiten zensiert, dennoch entschuldigen? Oder muss jugendschutz.net, nach Ansicht von Schröder treibende Kraft hinter vielen, vielen gesperrten Seiten, sich künftig öffentlicher Diskussion und Konrolle stellen? Wahscheinlich ist Variante 3: Heute Olympia-Eröffnung. Morgen das erste Gold. Menschenrechte, Zensur, China – spätestens ab Sonntag kein Thema mehr.“ Readers Edition hat den Text übernommen von Politplatschquatsch.




Reality-TV und die Folgen | Toto und Harry

MIR: „Der Sender hatte in seinem Programm im Juni 2007 über die Arbeit einer Münchner Gerichtsvollzieherin berichtet. Im Fernsehen war zu sehen, wie die Gerichtsvollzieherin mit Hilfe eines Schlossers in Begleitung von zwei Polizeibeamten und einem Kamerateam die Wohnung eines gesuchten Schuldners betritt. Dort trifft die Gerichtsvollzieherin den nur mit einer Unterhose bekleideten Kläger, der bei der Kontrolle seines Ausweises brav seinen Namen nennt. Problem bei der Sache: Der aus der Slowakei stammende Kläger war – wie sich noch während des Drehs herausstellte – nicht der gesuchte Schuldner. Gesendet wurde trotzdem. (…) Entscheidung des Gerichts: Das von dem Betroffenen in Ausnutzung der Überrumpelungssituation abgerungene Einverständnis in Filmaufnahmen ist sittenwidrig erworben, damit nichtig und die gleichwohl erfolgende Ausstrahlung der Filmaufnahmen rechtswidrig – Schmerzensgeld in Höhe von EUR 5.000 EUR.“ Richtig so. [via law blog]




No Advertising, ja bitte!

Start

Oho, das hört sich ja interessant an im offiziellen Second-Life-Blog: „…we plan to create different areas with different covenants in place that are actively enforced by Linden Lab; basically this means Zoning. This may include commercial areas, or residential only, or areas with no advertising. We hope to be talking more about how this will happen towards the end of the quarter.“ Das glaube ich erst, wenn ich es sehe. Aber Planwirtschaft und Bebauungspläne sind auch blöd.




Bekopftuchte Frauen

Neukölln

Gesehen in der Mareschstrasse in Berlin-Neukölln.




Die Kunst des Zensur-Vergleichs

Ein Artikel von mir in Telepolis: „Michael Vesper, Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes, hat es getan und wird jetzt öffentlich abgewatscht. Zu Recht?“