Einstweilige Verfügung gegen den DJV

Recherchegruppe.tk: „Das Landgericht Berlin hat am 26.08.2006 eine Einstweilige Verfügung (AZ 36 O 203/08, Verfahrenswert: 10.000 Euro) gegen den DJV (Bundesverband) erlassen. Dem DJV wird untersagt, Marc Ecker (DJV Baden-Württemberg) als Mitglied der Tarifkommission an den Tarifverhandlungen mit den Arbeitgebern teilnehmen zu lassen. (…) Die Ausführungen des Landgerichts bescheinigen dem Gesamtvorstand des DJV, sich um die Vorschriften seiner Satzung nicht zu scheren und sich offenbar auch in Zukunft so verhalten zu wollen. Es dürfte in der deutschen Rechtsprechung einmalig sein, dass ein Gericht einem Journalistenverband ein gehöriges Maß an ‚krimineller Energie‘ testiert.“ [mehr…]

image_pdfimage_print

Selene Cloud Hugger

Second Life

Ja, Kueperpunk ist schuld, dass ich mir das neue Steampunk Luftschiff – die Selene Cloud Hugger – gekauft habe. Ganz entzückend – mit unzähligen überraschenden Features und außerordentlichem Design. Nicht die die Selene fliegt, sondern auch das Beiboot „Phoebe“. Zum Cockpit führt eine geheime Treppe, die man erst finden muss. Auch die bekannten Standards sind vorhanden – das Multifunktionsbett, Radio, TV, dazu eine Hängematte und zahlreiche Sitzgelegenheiten. Ich habe gleich zwei installiert – in Chokki (vgl. gewohnt anklickbare Screenshots), leicht zu finden in der Nähe meines virtuellen Büros, und in Cymric – an der Nordspitze am Ozean, hoch über meinem Strand (zu erkennen an den zwei dort vertäuten Rennbooten). die „Selene“ kann noch viel mehr. Sie hat zum Beispiel einen „Warp„-Modus und kann unvermitteln an vorher definierten virtuellen Orten auftauchen. Dazu muss ich aber erst das fucking manual studieren.

Second LifeSecond LifeSecond LifeSecond LifeSecond LifeSecond LifeSecond LifeSecond Life

image_pdfimage_print

Job Offer

Marienkirche

Job offer – Jobangebot
Thursday/Donnerstag 2008-08-28, 10.30 PDT (US), 19.30 MEZ (Europe)
I need about a dozen avatars posing as visitors of a church.
Wir treffen uns ein paar Minuten vorher vor der Marienkirche.
BERLIN in 3D Marienkirche RL / S, BERLINin3D004 (226, 97, 28)
Church-compatible outfit, please, no bikinis! – Kirchen-kompatibles Outfit, bitte!
Every avatar will get 150 LD for 10 minutes – 150 LD für nur 10 Minuten.
Greetz Burkhard Schroeder

image_pdfimage_print

Killerspiele, reloaded

rawgamer

Unkritischer „Journalismus“ bei der taz: Statt mindestens zwei unabhängige Quellen zu nennen, werden einfach die Ergebnisse einer Studie wiedergekäut, die ich für überaus fragwürdig halte. Laut taz: „Die Kinder werden durch die Gewalt quasi konditioniert. Virtuelle Aggression bewirkt auch reale Aggression“.

Sachliche Artikel hingegen findet man auf heise.de: „Die Diskussion über „Killerspiele“, zum Beispiel am 04.07.2007: „Auch Mädchen lieben brutale Computerspiele“. „‚Wenn Gewaltspiele so verbreitet sind und die Jugendkriminalität gesunken ist‘, meint Cheryl Olson, federführende Autorin der Studie, ’so sind die meisten Kinder, die solche Spiele gelegentlich spielen, offenbar ganz in Ordnung. Wir hoffen, dass diese Studie ein erster Schritt dahingehend ist, die Diskussion von der Behauptung, ‚Gewaltspiele sind schrecklich und zerstören die Gesellschaft‘, zu der Frage zu überführen, ‚Welche Spielinhalte können für welche Kinder in welchen Situationen schädlich sein?'“

Aber so weit denkt man bei der taz nicht, sondern verbreitet gewohnt kulturpessimistische und sinnfreie Textbausteine. Die Jugendschutzwarte lassen grüßen: „Killerspiele“ melden, durchführen, verbieten! [Screenshot: rawgamer]

image_pdfimage_print

Der Hacker von Ansbach

Ansbach

Die Meldung ist zwar schon ein paar Tage alt, aber immer noch diskussionswürdig: „Internetauftritt der Stadt Ansbach zerstört – Tatverdächtiger ermittelt“, schreibt das Polizeipräsidium Mittelfranken in einer Pressemitteilung. Da deutsche Medien kaum recherchieren, werden Meldungen wie diese, die moraltheologisch einherkommen („Du sollst nicht hacken!“), gern unkritisch eins zu eins übernommen.

„Ende Juli 2008 wurde von Beschäftigten der Stadtverwaltung bemerkt, dass sich die Webseiten nicht mehr öffnen ließen.“ „Nicht mehr öffnen ließen“ – eine skurrile Formulierung. Es war nichts mehr zu sehen auf der Website, oder stand etwas Unerwartetes dort – wie dieses oder jenes? „Nachfragen bei der für die Gestaltung der Seiten zuständigen Firma ergaben, dass die Daten größtenteils vom Server gelöscht worden waren.“ Die haben also nicht von sich aus dem Kunden Bescheid gesagt, sondern erst auf Anfrage. Man glaubt es kaum, aber es steht so im Polizeibericht.

Wieso merken Angestellte der Stadtverwaltung, dass die Website gelöscht ist und nicht derjenige, der sie verwaltet? Ich verrate hier etwas, das ich in Artikeln auch erwartet hätte: Verantwortlich für die schlamperte Konfiguration des Webservers der Stadt Ansbach ist derjenige, der sie hostet. Die Firma Hetzner Online AG in Gunzenhausen stellt laut traceroute die Server der Stadt Ansbach bereit. Ob noch ein Unternehmen dazwischengeschaltet wurde, um in der Konfiguration herumzufummeln, habe ich nicht recherchiert.

Meiner Meinung nach sollte man den jugendlichen Hacker nicht bestrafen, sondern belobigen. Zu kritisieren ist, dass er fahrlässig Spuren hinterlassen hat. Es handelt sich vermutlich eher um ein Scriptkiddie, das eine unprofessionelle Online-Durchsuchung der Stadt Ansbach vorgenommen hat. Wenn es noch nicht einmal ein externes Backup der Website gibt, müsste man den Provider der bayerischen Stadt zudem öffentlich auspeitschen. Aber die hat sich laut archive.org bei ihrem Internet-Auftritt auch in der Vergangenheit nicht mit Ruhm bekleckert. Auf keinen Fall wird der junge Mann aber die „entstandenen Kosten für die Neugestaltung des Internetauftritts“ zahlen müssen, wenn er einen guten Anwalt findet.

image_pdfimage_print

Eine Vielzahl von Männern in unriskanten Situationen

Avatarin"

Ja, ich lese eine Boulevard-Zeitung, nur eine zwar, aber die ist richtig Boulevard – „The Avastar“ – in deutsch. Heute schüttelte es mich wieder vor Lachen. „Sind Online-Beziehungen schlecht?“ fragt ja jemand, so ähnlich wie beim legendären Dr. Sommer in der Bravo, nur dass es sich hier um Erwachsene handelt oder handeln soll. Ich traue den abgebrühten Boulevard-Zynikern bei „The Avastar“ („unterstützt von dem Berliner Redaktionsteam“ der BILD-Zeitung) natürlich zu, dass sie ihre Leserbriefe und -anfragen erfinden bzw. selbst schreiben. Ich kann aber aus reichhaltiger Erfahrung in Second Life bestätigen, dass das folgende Zitat aus „The Avastar“ realistisch ist (die Dame auf dem Screenshot hat nichts damit zu tun):

„Ich bin seit einem Jahr in SL. Ich kam hierher nachdem ich eine bittere RL-Scheidung hinter mich gebracht hatte und entdeckte die Möglichkeit eine Vielzahl von Männern in unriskanten Situationen kennenzulernen für mich. Einige meiner RL-Freunde wissen, dass ich täglich zwischen vier und fünf Stunden pro Tag in-world verbringe und warnten mich vor Beziehungen im Internet. Vor kurzem fand ich eine Gruppe von mehreren ehemaligen Studenten meiner RL-Universität und trat dieser sofort bei. Seltsamerweise traf ich einen früheren Klassenkameraden wieder, der mit einer meiner Verbindungsschwestern etwas hatte. Ich war früher total in ihn verknallt, aber habe es ihm nie gesagt. Wir haben inzwischen eine Beziehung aufgebaut, aber wir sind uns noch nicht wirklich näher gekommen, obwohl ich das gerne möchte. Er sagt, er sei seit zehn Jahren geschieden. Soll ich ihm sagen, dass ich auf ihn stand oder den Rat meiner Freunde über Online-Beziehungen befolgen?“

Überschrift also: Wie bescheuert sind „Online-Beziehungen?“ Gute Frage. Besser wäre: Wie bescheuert sind Leute, die meinen, sie hätten eine „Online-Beziehung“? Sind virtuelle Beziehungsdiskussionen so banal wie reale? Oder können Männer virtuell Frauen einfach nicht verstehen? Bruhahahaha. [Vgl. auch Frau versuchte virtuellen Ex-Freund zu kidnappen.]

image_pdfimage_print

Wasserratte

Ajax"

Tölchen aka Ajax vom Teufelslauch apportiert einen Tennisball aus der Krummen Lanke – und kriegt gar nicht genug davon.

image_pdfimage_print

Wurm in Raumstation

Ein Virus auf den Laptops der Raumstation – diskutiert wurde das auf SpaceRef.com. [Via Heise.de (engl.)] Slashdot zum Thema: „BBC News is reporting that laptops taken to the International Space Station by NASA astronauts are infected with the Gammima.AG worm. The laptops have no net connection; officials suspect the worm may have been transferred via a USB flash drive owned by an astronaut. NASA have said this isn’t the first time computer viruses had travelled into space.“ Ich schließe mich einem Kommentar dort an: „Honestly though, Why the hell dont the laptops have Linux? … There is no reason for a email/nutritional PC to not run linux.“

image_pdfimage_print

Neuer Beruf: „Sitzer“

Aus dem Berliner Polizeibericht: „Mit gestohlenen Kreditkarten auf Einkaufstour “ – „Bislang wissen die Fahnder, dass die Bande hauptsächlich mit Daten von gestohlenen Kreditkarten im Internet Waren bestellte. Nach dem Diebstahl einer Karte wurde sofort bestellt. Als Lieferadresse wurden Daten von sogenannten Sitzern übermittelt. Das seien Arbeitslose, Hausfrauen oder Hartz-IV-Empfänger, die tagsüber zu Hause sind, so die Polizei. Sie wurden überredet, ihre Wohnungen als Lieferort zur Verfügung zu stellen. Um nicht schnell aufzufallen und Spuren zu verwischen, änderten die Vietnamesen die Namen dieser Helfer. So wurde aus Müller Miller und aus Schulze Rulze, sagen Fahnder. Der Sitzer musste dann dementsprechend sein Tür-, sein Briefkasten-und sein Klingelschild ändern, damit der Bote nicht stutzig wurde. In einigen Fällen wurden auch leere Wohnungen angemietet, in denen am Liefertag ein Helfer die Geräte der Bestellung entgegennahm. Als Belohnung erhielt der Sitzer rund 30 Euro fürs Entgegennehmen der Ware und ein bisschen Trinkgeld für den Paketboten.“

image_pdfimage_print

„Datenschutz contra Opferschutz“

Tendenziöse Meinungsmache bei report München: „Datenschutz contra Opferschutz“. Dazu netzpolitik.org: „report München mit Falschinformationen gegen Datenschutz“ – „Fazit: Schlecht recherchierte, plumpe Meinungsmache.“ Heise: „Datenschützer werfen Report München Meinungsmache für Vorratsdatenspeicherung vor“.
By the way: Der Autor des Beitrags, Oliver Bendixen, ist Polizeireporter beim bayerischen Rundfunk. Vermutlich ist er vorher „einschlägig“ gebrieft worden – wie schon in anderen Fällen. Wozu braucht die Polizei noch eine Pressestelle, wenn es solche Journalisten gibt?

image_pdfimage_print

gpg4usb

Ich empfehle allen Windows- und Linux-Usern ein kleines Programm: gpg4usb. „gpg4usb ist ein neues, portables Programm zur Verschlüsselung von Texten. Die Vorteile dieser noch sehr jungen Software liegen auf der Hand: gpg4usb ist schnell und einfach auf einem usb-Stick zu installieren, und noch dazu lauffähig unter Windows und Linux (…). Es handelt sich dabei um einen einfachen Texteditor, verbunden mit einem GnuPG-Frontend zur Verschlüsselung. Mit diesem Tool sollte es nun ein Leichtes sein, bei Freunden, auf der Arbeit oder in Internet-Cafes Nachrichten sicher zu versenden. Auf dem jeweiligen Rechner wird nichts installiert, und es werden keine installierten Programme vorausgesetzt.“ [via cpunk – the cypherblog.de]

gpg4usbgpg4usb

Kann ich bestätigen, obwohl ich zunächst die Linux-Version nicht gefunden habe. Die Lösung: Beide Versionen – Linux und Windows – sind in demselben zip-File enthalten. Nach dem Entpacken kopiert man das Verzeichnis irgendwohin und startet mit start_linux (oder klickt auf die Windows-exe). Dann die Schlüssel importieren, die man gerade benutzen muss. Der Rest ist selbsterklärend. Das war’s schon. Sehr praktisch.

image_pdfimage_print

NPD in der Torgauer Zeitung – danke!

Torgauer Zeitung

Alle regen sich jetzt wieder auf. Die Torgauer Zeitung (hier-leben.de – wenn ich das schon lese…) hat eine Pressemitteilung der kackbraunen Kameraden aka NPD im Wortlaut und kommentarlos abgedruckt. „Wenn der Durchblick Urlaub hat“ schreibt die Frankfurter Rundschau. Auch die taz bringt eine kleine und wenig aussagekräftige Meldung. Thomas Stöber (Foto), der Chefredakteur der Torgauer Zeitung, laut taz: „Doch dass es grundsätzlich richtig sei, auch ausführlich über die NPD und ihre „Machenschaften“ zu berichten, an dieser Einsicht hält Stöber fest. ‚Wir räumen allen demokratisch legitimierten Parteien Platz ein, egal welcher Couleur‘, so Stöber“.

Ganz so war es nicht. Vernünftige Artikel inklusive Links gibt es wieder mal nicht bei den klassischen Printmedien, sondern nur in Blogs. Stefan Niggemeier beginnt mit: „Der Axel-Springer-Verlag hat bekanntlich vor der letzten Bundestagswahl beschlossen, dass keine seiner Zeitungen oder Zeitschriften Anzeigen der ‚Linken‘ abdruckt. Es gebe Zweifel an der ‚Verfassungskonformität‘, begründete der Verlag seinen Boykott, der ‚ein sachlicher Vorgang und nicht politisch motiviert‘ sei. (…) Am vergangenen Mittwoch gab der NPD-Landesverband Sachsen eine Pressemitteilung heraus, in dem der Kreisverband Nordsachsen die ‚Selbstbedienung‘ der von der NPD so genannten ‚Systemparteien” kritisierte‘.“ Der Zusammenhang ist doch sehr hübsch hergestellt. Es ist mitnichten Aufgabe eines Mediums aus dem Hause Springer, moraltheologische Abhandlungen über Verfassungskonformitäten anzustellen oder die Anzeigenkunden einer Gesinnungsüberprüfung zu unterziehen, sondern journalistisch zu berichten. Der „Skandal“ bei der Torgauer Zeitung ist mitnichten, als Sprachrohr der NPD gedient zu haben. Das könnte man auch indirekt, indem man antisemitische und rassistische Vorurteile verbriete, was bei der völkisch verfassten Idee der deutschen Nation in den Medien oft auch geschieht.

Niggemeier zum Thema zum Zweiten: „Gegenüber dem „Störungsmelder“ der ‚Zeit‘ schloss Stöber aus, die Pressemitteilung von der Internetseite seiner Zeitung zu entfernen: Schließlich würden auch die Pressemitteilungen anderer Parteien mitunter kommentarlos veröffentlicht. Das ist die beste Begründung von allen. Im Klartext lautet sie: Wir arbeiten doch sonst auch nicht journalistisch, warum sollten wir es bei Neonazis tun?!“ So ist es. Gelogen ist aber auch, dass die inkriminierten Passagen nicht gelöscht würden (wie die Klick auf den Screenshot beweist). Feiglinge. Lächerlich finde ich, dass weder die taz noch die FR den Original-Text verlinken. (Liebe Holzmedien, ich bin sittlich gefestigt und will wissen, worüber ihr redet!)

Die Pointe kommt erst noch. „Die ‚Torgauer Zeitung‘ ist eine Lokalausgabe der ‚Leipziger Volkszeitung‘, die je zur Hälfte der Axel-Springer-AG und der Verlagsgesellschaft Madsack gehört. Madsack wiederum gehört zu gut einem Fünftel der SPD. Da sind ja alle staatstragenden Garanten für guten Journalismus zusammen.“ Bruhaha. Liebe Holzmedien, das ist die Information, die hier fehlt. Jedoch steht im Störungsmelder: „Die Torgauer Zeitung ist unabhängig, erscheint aber zusammen mit der Leipziger Volkszeitung, die zum Axel-Springer-Verlag gehört.“ Ist es also doch anders als Niggemeier behauptet? Alles muss man selbst machen und recherchieren. „Heading eastwards“, heißt es bei Springer im Original. Gen Ostland woll’n wir reiten: „1990: Acquisition of a holding in the local papers LEIPZIGER VOLKSZEITUNG and the OSTSEE-ZEITUNG in Rostock.“ Die Torgauer Zeitung gehört der Torgauer Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Sitz: Torgau, Registergericht: Leipzig HRA 306. Die LVZ: „Die Leipziger Volkszeitung erscheint jeden Tag mit 9 regionalisierten Ausgaben“. Darunter der Torgauer Zeitung. Bei der Verlagsgruppe Madsack wiederum wird die Torgauer Zeitung nicht erwähnt.

Die Torgauer Zeitung ist also nichts anderes als eine Lokalausgabe der LVZ – aber mit überregionalem Mantel. Der Störungsmelder irrt, Niggemeier hat Recht. „Unabhängig“ ist nur die GmbH, von journalistischer Unabhängigkeit kann man bei einem solchen Konstrukt wohl ohnehin nicht reden. Deutsche Zeitungen sind es gewohnt, Pressemeldungen einfach so abzudrucken und sich keine Gedanken darüber zu machen. Ist eh egal. Man muss der Torgauer Zeitung dankbar sein, dass sie das wieder einmal demonstriert hat. Der Journalismus in Deutschland ist in einem lausigen Zustand. Ceterum censeo: Gut, dass es Blogs gibt.

image_pdfimage_print

Pornos und Trojaner

Was Pornos und Trojaner miteinander zu tun haben, erklärt ausführlich Dancho Danchev in „Fake Porn Sites Serving Malware“.

image_pdfimage_print

Nördliches Mitteljütland/Nordsee

Jura, Jagen, jederzeit – meine Gattin hat auch über unseren Jütland-Kurzurlaub gebloggt.

image_pdfimage_print

Boatrider fürs Kopfkino

Second Life

Die Schlagzeilen sind wieder extrem lustig. „Second life ist out„, schreibt N-TV. Nach einer Studie der Uni Leipzig (die selbstredend nicht verlinkt ist, weil das im deutschen „Online“-Journalismus verpönt), die auf Burks‘ Blog schon durchgehechelt wurde, könnten jugendliche Online-Spieler mit Second Life nicht viel anfangen. Ja, das würde mich auch sehr wundern. „Die wenigen Befürworter unter den Befragten waren in der Mehrzahl Mädchen, die „Second Life“ vor allem für die Möglichkeit schätzen, einen nach eigenen Vorstellungen gestalteten Avatar zu steuern.“ – Also eine sehr interessante Zielgruppe!

Internet World Business hingegen schreibt unter der Überschrift „US-Handelsriesen experimentieren in 3D-Welten“ genau das Gegenteil: „Virtuelle Welten werden wieder modern – es muss ja nicht immer „Second Life“ sein. Gerade Klamotten für Jugendliche lassen sich auf diese Weise prima vermarkten.“ Zum Beleg winfuture.de: „Online-Spieler meist sehr gesellig. (…) In der Studie hätte man zudem festgestellt, dass häufig nicht das Spielen an sich im Vordergrund steht, sondern das Reden mit den Mitspielern. Auch der Gefahren, die von Spielen ausgehen können, sind sich die Jugendlichen durchaus bewusst.“

Second LifeSecond LifeSecond LifeSecond LifeSecond LifeSecond LifeSecond LifeSecond LifeSecond LifeSecond LifeSecond LifeSecond Life

Und nun zu etwas ganz Anderem. Ich habe vor ein paar Tagen zwei „Meergrundstücke“ in Second Life verkauft und mir im Gegenzug an der „nördlichsten“ Spitze der 3D-Welt zwei Parzellen gesichert, die direkt an den so genannten „protected ocean“ grenzen, also an das Meer, das weder durch neue Inseln ersetzt werden noch bebaut wird. Diese Grundstücke sind in der Regel überteuert, weil man den garantierten virtuellen „Meerblick“ mit bezahlen muss – und also eine gute Investition für die Zukunft im Bonsai-Format. „Bonsai“ deshalb, weil eines dieser Grundstücke umgerechnet 13000 Lindendollar kosten.

Für Eingeweihte: Nachdem ich zwei kleine Parzellen gekauft und zusammengelegt hatte, erhöhte sich der Preis der Nachbargrundstücke sofort – die Sim Cymric steht zu großen Teilen noch zum Verkauf. Cymric ist also (noch) ein echter Geheimtipp. Ich hoffe, dass ich nette virtuelle Nachbarn bekomme – vielleicht unter den hiesigen Second-Life-affinen wohlwollenden Leserinnen und geneigten Lesern? Und nicht solche Idioten, die alles mit riesigen Werbetafeln vollstellen, was in Second Life eine richtige Landplage ist.

Erfreulicherweise kann ich mit meinem beiden Rennbooten (inklusive Sound) jetzt auf dem virtuellen Meer herumjagen, ohne die Gefahr, badende Avatare mit der Schiffsschraube in Stücke zu hauen – was in der Realität für die Opfer lukrativ sein kann. Das Bootfahren macht richtig Spaß, weil das visuelle Gefühl, mit Bugwelle hart am Strand vorbeizujagen, schon ziemlich echt ist. Den Rest ersetzen die Fantasie und das Kopfkino. Auch ist meine Lodge am Stand romantisch bei virtuellem Sonnenuntergang. Witzig fand ich die Möglichkeit der Unterwasserfotografie in Second Life, bei der einem sogar Walbabys begegnen können, die virtuell exakt die Geräusche von sich geben, wie man sie aus Tierfilmen kennt.

Manchmal logge ich mich nur für eine Viertelstunde ein, lasse meinen Avatar auf dem Liegestuhl die Seele baumeln und aufs virtuelle Meer blicken und höre dabei Internet-Radio – einen der 15 Sender, die ich auf meinen Grundstücken installiert habe. Ceterum censeo- Second Life – find ick jut.

image_pdfimage_print

Schon wieder ein Zensurvergleich

Via Spiegel online: Heute in den Feuilletons“: „Sabine Pamperrien und Jan-Philipp Hein zitieren die chinesische Redakteurin der Deutschen Welle Danhong Zhang, die sich in einer Rundfunkdiskussion im Prinzip gegen Internetzensur aussprach: ‚Aber Free Tibet oder die Seite von Falun Gong: Ich denke, hier in Deutschland kann man auch nicht jede Seite aufrufen, zum Beispiel Kinderpornografie.'“ Tja. Da werden die politisch Überkorrekten mal wieder die Häupter wiegen. Da hat jemand eine (zugegeben: bekloppte) Meinung. Muss man da nicht ein Berufsverbot aussprechen? Aber klar. Wir sind in Deutschland. Falsche Meinungen melden, durchführen, verbieten. „Deutsche Welle nimmt Redakteurin vom Sender“, titelt die Berliner Zeitung.

image_pdfimage_print

Emily is not real

So sieht ein Avatar der Zukunft aus. Via Kueperpunk: „Chats die so erschreckend real sein werden, dass manche sie nicht mehr verlassen werden wollen…“ Yeah. Wir können später sagen, dass wir an der Revolution teilgenommen haben.

Nachtrag 26.08.: Hat sich Spiegel online von Burks‘ Blog inspirieren lassen?

image_pdfimage_print

Schlesischer Kartoffelsalat mit Maultaschen

Salatsalatsalat

Meine holde Gattin hat gestern wieder gezaubert. Obwohl wir jeden Cent umdrehen müssen, schuf sie aus dem Nichts etwas, woran Sarrazin gar nicht dächte – einen schlesischen Kartoffelsalat mit Maultaschen. Sehr lecker! Übrigens kosten zwei Kilo Tomaten auf dem Markt am Karl-Marx-Platz einen (!) Euro, desgleichen ein Kilo Pflaumen. Neukölln ist sehr preiswert im Vergleich zu Kreuzberg.

image_pdfimage_print

I don’t like you in that way

Lima

Die perfekte Website für Voyeure: IDontLikeYouInThatWay.com.

image_pdfimage_print

Ajax vom Teufelslauch

Tölchen

image_pdfimage_print
image_pdfimage_print

← Next entriesOlder entries