SMeet und andere – alles, was zählt

sMeet

Da kaum ein Journalist kontinuierlich etwas Substanzielles über virtuelle Welten berichtet, bekomme ich mittlerweile zahlreiche (leider unverschlüsselte) E-Mails von Werbeagenturen und Unternehmen, die mich auf die jeweils Ihre aufmerksam machen. Mein Posting über ExitReality ließ eine Nachricht eintrudeln, die mir Smeet zum Testen empfahl. Gern geschehen, ich möchte Marktführer im Online-Journalismus über 3D-Chats sein. Risiko und Nebenwirkung: Ich bin kritisch und lasse mich vom Gesäusel von Werbefuzzies nicht einlullen, sondern versuche hinter die virtuellen Kulissen zu schauen und den praktischen Nutzen abzuwägen.

sMeet

Smeet funktioniert ohne Download einer Software, sondern, wie ExitReality, direkt über den Browser. Der Avatar läuft dorthin, wo man mit der Maus klickt. Das ist einfach und niedlich, aber technisch nur ein wenig anspruchsvoller als Larry auf einem Atari. Was tun, sprach der Avatar? Gemeinsam Musik hören, virtuell shoppen und Chatten in 3D. Smeet bietet als Schmankerl zusätzlich Telefonieren an, eine Art 3D-Skype. Das kennen wir schon aus Second Life – Voice-Chat, leider nur für Windows. Das 3D-Chat-Forum wendet sich vor allem an Schüler und Jugendliche, ist „jugendfrei“, also nach deutscher Sitte klostertauglich. Man wird unerbittlich geduzt wie in Second Life, nur dass dort der Altersdurchschnitt zwei Jahrzehnte höher liegen dürfte.

Alles, was wirklich zählt, steht in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen und wird in dem einen Satz im obersten Screenshot perfekt zusammengefasst. Hony soit qui mal y pense. Je mehr du die Hosen runterlässt, um so interessanter bist du als werberelevante Zielgruppe oder: Früh übt sich, wer ins Schäuble-Zeitalter passen will. Ich bin also definitiv nicht die Zielgruppe von Smeet, zumal meine Browsereinstellungen mindestens die Hälfte der Features verboten haben.

sMeetsMeet

Mich regen die dämlichen Artikel in deutschen Medien über 3D-Welten leider noch zu sehr auf. Vermutlich müssen immer nur die Praktikanten ran, die das Handwerk des Journalismus für so relevant halten wie Klaus Störtebeker das Handelsrecht. Nehmen wir computerzeitung.de: „Virtuelle Büros dürfen direkten Kontakt nicht verdrängen“. Ja, lustiges Thema, daraus könnte man etwas machen. Sogar einen originellen Screenshot bekammt man zu sehen: Zwei grottenmäßig gestylte Avatare bei Sun, wo sich die Mitarbeiter virtuell austauschen. Aber was lehrt uns das? „Die Technik darf jedoch nicht überhand nehmen oder gar die menschliche Kommunikation komplett ersetzen.“ Wer hätte das gedacht. Wäre ja auch komisch, wenn in einem deutschsprachigen Bericht keine moraltheologische Warnung vor den pöhsen 3D-Welten und deren Gefahren auftauchte. Ich will keine unreflektierten Halleluja-Orgien wie während des Second-Life-Hypes im letzten Jahr, aber wenn schon berichten, dann bitte auch fragen, warum die Deutschen so etwa wie Sun oder SAP gar nicht tun und warum sie sich vor virtuellen Welten so fürchten. Ich ahne es: In der männlich geprägten Kultur deutscher Firmen, wo Herrschaftswissen und „Dienstanweisungen“ zentrale Machtfaktoren sind, ebneten Avatare die Hierarchien ein, wenn der Chef seine Sektetärin darum bitten müsste, seinen Avatar ordentlich anzuziehen, er denselben aber mit seiner Maus nicht über die nächstbeste virtuelle Treppe bewegt bekäme.

sMeetsMeet

Auch die Netzeitung bekleckert sich nicht mit Ruhm (ja, Beiträge freier Mitarbeiter werden nicht mehr genommen – so sieht das auch aus.) „Avatar-Mörderin in Japan verhaftet“. Eine geile Schlagzeile. Es geht aber nicht um Second Life, sondern den einen primitiven Manga-Chat Maple Story. Jemand hat den Account eines anderen gelöscht. Vermutlich kleben Nutzernamen und Passwort am Monitor. Die Story ist ohnehin nicht selbst recherchiert, sondern von CNN abgeschrieben. CNN bebildert Maple Story mit einem Screenshot aus Second Life – als benutzte man bei einem Bericht über das LKW-Aufkommen am Kamener Kreuz ein Foto aus einem Bahnhof der Bundesbahn als Illustration. Man fasst es nicht – für wie geistig beschränkt halten die eigentlich die LeserInnen?

Die Moral von der Geschicht‘ kommt bei der Netzeitung wie der legendäre Monthy-Python-Satz: „Wir begrüßen sie in der Mitte des Films“: „Aber es gibt auch positive Meldungen aus der Welt der Online-Spiele.“ Wer hätte das wiederum gedacht – und das in einem deutschen Medium! (By the way: Second Life ist kein „Online-Spiel“ – aber das kapieren die ohnehin nie.) Die Meldung: „In den letzten 12 Monaten ist unser Umsatz um 67 Prozent gestiegen‘, sagte Kingdon der britischen Zeitung ‚Times'“. Ach ja. Schon wieder abgeschrieben, ohne die Quelle zu verlinken. (Ja, eine abhängige Quelle, nicht mindestens zwei unabhängige, wie es wäre, wenn man seriös recherchierte. Das Portrait Mark Kingdons in der Times ist übrigens hervorragend und interessant geschrieben und besteht nicht nur aus Textbausteinen wie der Artikel der Netzeitung.) Der seichte Stumpfsinn lässt sich noch steigern: „‚Second Life‘ war in den letzten Monaten immer mehr in Vergessenheit geraten. Bei dem Spiel sind 15 Millionen User registriert, diese sind aber längst nicht alle aktive Spieler.“ In Vergessenheit geraten? Bei wem? Ist das ein Kriterium? Was will uns der Schreibkünstler damit sagen?

„Beim DJV sind gut 30.000 Menschen Mitglied, diese sind aber längst nicht alle aktive Journalisten.“ Das wäre immerhin eine korrekte Tatsachenbehauptung. Am liebsten würde ich bei manchen Journalisten das tun, was man jetzt in sMeet virtuell kann (Kommafehler im Original): „Neben der Tanz- und Winkfunktion, kannst du jetzt auch mit Kissen auf Andere schmeißen! Probier‘s mal aus…“

image_pdfimage_print

Segeltörn 2.0

SegeltoernSegeltoernSegeltoernSegeltoernSegeltoern

Mein virtueller Nachbar in Cymric lud mich neulich zu einem ebenso virtuellen Segeltörn ein. Der Vorteil gegenüber der Realität ist, dass man, flaut die Brise 2.0 digital ab, sich seinen eigenen Wind programmieren kann. Der Nachteil: Das fucking manual für das Segelboot der virtuellen Art und das Segeln im digitalen Wind sind so kompliziert wie auf einem richtigen Binnenmeer. Ich habe mir natürlich sofort auch ein Boot gekauft, kriege aber noch nicht mal die die digitalen Segel gerefft, geschweige denn das Gerät aus meinem Hafen manövriert.

image_pdfimage_print

Deutschland im Krieg

Gefallene

Wer sagte: „Ich verneige mich in Dankbarkeit und Anerkennung vor den Toten, die für unser Land im Einsatz für den Frieden gefallen sind“? Kaiser Wilhelm, Erwin Rommel oder Franz Josef Jung?

image_pdfimage_print

Buddelei am Gleisdreieck

AjsxrAjaxGleisdreieck

Heute war ich mit Tölchen aka Ajax vom Teufelslauch wieder einmal am Gleisdreieck. Dort türmen sich mittlerweile die Sandberge. Tölchen jagte sie hinauf und hinunter und buddelte, dass der Sand nur so flog. Obwohl alle Türen in unser Wäldchen mit Vorhängeschlössern verrammelt waren, haben wir einen Weg hineingefunden. Mir gelang es auch, Tölchen in vollem Galopp mit der Kamera zu erwischen (s. Bild 2).

image_pdfimage_print

Der kürzeste Betriebssystem-Witz

lautet: „Microsoft schließt kritische Sicherheitslücke in Windows“.

image_pdfimage_print

Shit and kursiv happen

Spiegel Online war für kurze Zeit ganz kursiv. Tja, wenn das CMS nicht so will wie man selbst will. Sie haben es schnell gemerkt, aber ich war beim Dokumentieren schneller. Vielleicht sollte ich den Screenshot bei ebay versteigern. Mindestgebot: 7000 Lindendollar.

image_pdfimage_print

Weltweites Flirt- und Erotikverhalten

Avatar

Stellenanzeige bei newsroom.de: „Es ist der absolute Traumjob….für den Playboy auf Weltreise gehen…um schöne Frauen kennenzulernen. Wir suchen einen freien Journalisten, der für eine große Playboy-Serie weltweit über das Flirt- und Erotikverhalten berichtet.“

Dazu hätte ich einige Fragen: 1. Wie hoch ist das Spesenkonto? Viele Frauen würden bei unmoralischen Angeboten sicher nicht nein sagen, wenn sie nur hoch genug sind. Das verfälschte die „embedded Recherche“ ganz gewaltig. 2. Was ist „Erotikverhalten“? Muss ich mir das Ergebnis so vorstellen: Thailänderinnen sind kuschelig im Bett, poppen gut, neigen aber zur Dominanz im Haushalt, bei Isländerinnen ist es umgekehrt? (Getestet mit 500 Probandinnen in fünf Tagen) 3. Gilt „Weltreise“ auch für virtuelle Welten? Ab 300000 Lindendollar lasse ich mit mir reden. 4. Ihr habt also niemanden, der „erfahrener Reporter“ ist, der über eine „ausgezeichnete Magazinschreibe“ verfügt, der „gern flirtet und reist“ und mehrere Sprachen spricht? Das dachte ich mir. ? 5. Seid Ihr jetzt total verblödet beim Playboy? [Via Shrip’s Inn]

image_pdfimage_print

McCain will win

Ich gehe immer noch davon aus, dass McCain die Wahlen in den USA gewinnen wird. Die Argumente liegen klar auf der Hand, wie Spiegel online sie z.B. aufführt: „…gewann McCain unter Weißen, Menschen mit einem Jahreseinkommen von weniger als 50.000 Dollar und Wählern ohne Hochschulabschluss an Zustimmung.“ Die Armen und die Doofen tun ohnehin immer das Falsche, aber sie sind die Mehrheit. Immer und überall, im Kleinen wie im Großen.

Da die USA ein zutiefst religiöses, rassistisches und bigottes Land sind (New York verhält sich zum Rest des Landes wie Kreuzberg zu Rostock-Lichtenhagen), fällt die „Linke“ immer wieder auf Erweckungsprediger herein, die sie besoffen reden. „Welchen wirklichen Wert diese telegenen Events aber haben, über das Anfeuern der lokalen Anhänger hinaus, bleibt dabei unklar“, kommentiert SpOn korrekt. Aber nicht die Hoffnung oder die Berichte in den Medien entscheiden eine Wahl oder Argumente, sondern Ressentiments, Vorurteile und Emotionen. Ich glaube nicht, dass ein „Farbiger“ Präsident der USA werden wird. Never in this century.

Sarah Palin wurde nicht gekürt, um Demokraten zu überzeugen, sondern um die eigenen Wähler zu motivieren, wie das Wall Street Journal richtig erkannt hat. Das wäre McCain weniger gut gelungen, weil er mit der religiösen Rechten und der „Moral Majority„, der Basis der Republikaner, nicht immer konform geht. Immerhin ist sie Gouverneurin von Alaska, und den Leuten dort sind ihre Vetternwirtschaft und ihr religiöser Wahn offenbar völlig egal.

Das WSJ zitiert „Ronald Reagan’s pollster, Richard Wirthlin, as recorded in one of the main Reagan strategy documents from 1980: ‚People act on the basis of their perception of reality; there is, in fact, no political reality beyond what is perceived by the voters.'“

Es ist wie im DJV: Keine Vernunft, nirgends, keine Argumente, nur Emotionen und Gruppendynamik. Manchmal geschehen noch Wunder. Ich glaube aber nicht an Wunder.

image_pdfimage_print

Dr. Roger Kusch Sterbehilfe e. V

„Auf den Fotos, die Roger Kusch auf seine Internet-Seite geladen hat, lächeln die weißhaarigen Frauen.“ schreibt Spiegel online. Wer jetzt irrig vermutet, der URL der „Internet-Seite“ würde verraten, irrt. Das ist ein Geheimnis, das die Kollegin Annett Meiritz für sich behalten möchte, weil die dortigen medieninkompetenten Leserinnen eventuell sittlich gefährdet werden könnten. Deutscher „Journalismus“, wie er leibt und lebt. Hier ist der fehlende Link zum „Dr. Roger Kusch Sterbehilfe e. V.“

image_pdfimage_print

Ist der Koran ein Virus?

Viruswarnung

Zahlreiche besorgte Leserinnen und virenfeindliche Leser machten mich in den letzten Tagen darauf aufmerksam, dass beim Aufrufen von Burks‘ Blog eine Virusmeldung erschiene. Auch der obige Screenshot wurde mir heute zugeschickt. Kein Grund zur Aufregung: Das ist eine Falschmeldung, wie schon hier und hier erwähnt.

Erstens: Ich benutze nur Linux, verbreite daher ohnehin keine Windows-Viren. Zweitens: Beide Fotos aus meinem Artikel „Terroristen nutzen Kinderporno-Netzwerke“ habe ich bearbeitet. Drittens: Steganografie scheint Virenscanner intellektuell zu überforden. In dem (rechten) Foto, auf das die Scanner anspringen, ist ein Koranvers (plain text) – und der wird als Virus angesehen.

image_pdfimage_print

Fernsehverbot

Telepolis

Die aktuelle Umfrage in Telepolis zum Fernsehverbot sollte man auf jeden Fall mitmachen, nicht jedoch auf den Link des Verzeichnisses klicken, wie dort vorgeschlagen wird.

image_pdfimage_print

Kurze Pause

image_pdfimage_print

Gestatten, Ajax vom Teufelslauch!

Ajax vom Teufelslauch

image_pdfimage_print

Schlechter Online

Stefan Niggemeier (Manuskript eines schlecht vorgelesenen Vortrags auf der DJV-Konferenz Besser Online, Hamburg, 18. Oktober 2008): „Die Verlage und Sender probieren im Internet gerade aus, ob es nicht auch mit weniger Journalismus geht. (…) Der Blogger und Medienvisionär Jeff Jarvis spricht bei dem, was regionale Zeitungsverlegern im Internet machen bzw. nicht machen, von einem ‚fast schon kriminellen Mangel an Innovation‘. (…) Von wenigen Ausnahmen abgesehen, sind die deutschen Online-Medien journalistisch schlechter als ihre klassischen Eltern. (…) Meine Befürchtung ist, wie ich am Anfang gesagt habe, dass das Internet für viele Medienunternehmen – geplant oder ungeplant – eine Art Labor ist, um einmal, halb geschützt von der eigentlichen Marke, auszuprobieren, was geht. Wie weit sich die Kosten und Ansprüche senken lassen. Ob die Leser nicht auch mit unredigierten Texten und bloßen Agenturmeldungen zufrieden geben. Ob sie kenntnisreiche Texte von Fachredakteuren wirklich unterscheiden können von ahnungslos aus verschiedenen Quellen zusammengestrickte Stücke von schlecht bezahlten Online-Praktikanten. (…) Vor kurzem hat Bild.de sogar entdeckt, dass es im Internet die Möglichkeit gibt, auf andere Texte zu verlinken. (…) Das ist mehr als man von den meisten anderen Medien sagen kann, bei denen immer noch der Glaube zu herrschen scheint, dass jeder Link auf eine Quelle die Gefahr bedeutet, einen Leser zu verlieren, obwohl es längst keine Frage mehr ist, dass das Gegenteil der Fall ist. (…) Gerade im Internetzeitalter muss sich der Journalismus professionalisieren. Ich fürchte nur, dass gerade das Gegenteil passiert.“

Ich stimmte Niggemeier zu, würde aber einige Passagen noch schärfer formulieren. Diejenigen, die im bei dem Vortrag zugehört haben, sind auch angesprochen: Bestünde die Journaille geschlossen auf Qualität im Online-Journalismus (ein Königreich für einen Link!), würde sich auch etwas ändern. Mein polemischer Artikel über Online-Journalismus, wie er leider ist und wie er sein könnte, ist ohnehin, wie zu erwarten war, wirkungslos verpufft. Fazit: Es ist noch viel schlimmer, als Niggemeier beschreibt, denn alle machen mit. Und die Leserinnen und Leser sind die Leidtragenden.

image_pdfimage_print

Was tun, wenn der Staatsanwalt klingelt?

Journalismus & Recherche: „Die meisten Journalisten kennen die Situation nur aus den Medien: Es klingelt, vor der Tür stehen Polizisten mit einem Durchsuchungsbefehl (in der Fachsprache Durchsuchungsbeschluss oder -anordnung genannt). Der Schreck ist groß, und er ist ein schlechter Ratgeber. Daher sollte man sich darauf vorbereiten, damit man nicht in jede Falle tappt, die sich bietet. Davon gibt es einige.“ – „Vetter: ‚Nach zehnjähriger Erfahrung kann ich sagen, dass ein Anfangsverdacht ausreicht, der so gering ist, dass jeder, der einen PC mit Anschluss ans World Wide Web hat, damit zugleich Objekt einer Hausdurchsuchung werden kann.'“ [mehr…]

image_pdfimage_print

Avatar, kommst du nach Chokki

Chokki

Heute, am ereignislosen Sonntag, ein paar technische Details für die Eingeweihten. Wohlgemerkt, wir reden hier über die Fetaures einer sehr mächtigen Software – es geht um den Client für Second Life. (Alle anderen LeserInnen bitte wegzappen.)

Ich habe nirgendwo eine Erklärung dafür gefunden, dass man jetzt plötzlich oberhalb von 750 „Metern“ bauen kann. Für die Nicht-Eingeweihten: Jeder dreidimensionale Punkt innerhalb der 3D-Welt wird durch drei Koordinaten bestimmt, analog der Ortsangaben bei Google Earth oder den Längen- und Breitengraden auf dem Globus, zusätzlich definiert durch die Höhe. Diese drei Zahlenwerte zeigt der Client, also die Zugangssoftware, im Menü ständig an. Man weiß also immer, wo man oder ein Objekt exakt ist. Bauen konnte man bisher bis zur Höhe von 750; falls man darüber hinaus Polygone erschaffen wollte, rutschten die wieder unter die „Baugrenze“.

Natürlich gab es immer schon virtuelle „Abenteurer“, die, wie im wirklichen Leben, die „Grenzen“ austesteten [vgl. Burks‘ Blog (02.02.2008): „High Altitude Station Launcher“. Der Bericht „Exploring Second Life’s Highest Frontiers“ auf sluniverse.com ist leider nicht mehr online verfügbar.] Ich zähle mich auch zu diesen Leuten. Vor ein paar Tagen stellte ich mehr oder weniger zufällig fest, dass ich plötzlich oberhalb der Höhenkoordinate 750 „bauen“ konnte und habe das dann vorsichtig getestet. Die „Baugrenze“ scheint jetzt bei 4000 zu liegen. Ich habe mein komplettes virtuelles Büro schnell auf rund 3900 verlegt (der 4. Screenshot zeigt noch den früheren Zustand).

Wie kommt man aka der Avatar dahin? Die „Landmarken“, mit Hilfe derer Avatare sich an jeden „gemerkten“ Ort „teleportieren“ lassen könnten, vergleichbar mit den Lesezeichen des Browsers, funktionieren in dieser Höhe nicht. Nur der Besitzer der Parzelle kann sich und andere dorthin beamen.

Wanderer, kommst du nach Chokki, fliege zunächst auf die Höhe von 701 oder benutze auf Burks‘ Land ganz unten die Teleporter (blaue rotierende Scheiben auf dem „Erdboden“). Dort findest du, wie die kleinen Screenshots zeigen, eine Landebahn mit Burks‘ SciFi-Fluggeräten wie dem HS Saucer MK 1, dem HS YT 1300 (ja, „Krieg der Sterne“!) und dem HS Sith Infiltrator. Über allem schwebt das Detektivbüro Yuroki Uriza – das wird da bleiben wegen der „Laufkundschaft“.

Das Schmankerl: Etwas abseits ragt der Space Station Launcher Beta v290 in die Höhe, eine echte virtuelle Rakete. Ein Avatar, der die zu bedienen weiß, wird in rund einer Minute auf 4000 katapultiert und erblickt dann Burks‘ Raumstation und die dortige Selene (vgl. großer Screenshot) und kann sich dort umsehen.

Auf 4000 ist man garantiert auch in Second Life völlig allein, hat eine unverbaute Aussicht auf den virtuellen Morgen- oder Abendhimmel und kann sich ungestört unterhalten aka chatten.

Chokki in Second LifeChokki in Second LifeChokki in Second LifeChokki in Second LifeChokki in Second LifeChokki in Second Life

image_pdfimage_print

Gorilla Artfare

Neu in der Blogroll: Gorilla Artfare. [Thanks, Kueperpunk!]

image_pdfimage_print

Terroristen nutzen Kinderporno-Netzwerke?

secret messagesecret message

Heise.de berichtet: „Wieder einmal heißt es, dass islamistische Terrorverdächtige kinderpornografische Bilder benutzen, um so über steganografisch verschlüsselte Botschaften heimlich zu kommunizieren und Anschlagspläne auszuhecken. Die britische Times berichtet in aufgeregtem Ton, dass britische Geheimdienste und Scotland Yard bei Razzien in Großbritannien auf eine „Verbindung zwischen Terrorplänen und Hardcore-Kinderpornografie“ gestoßen seien.“

Mir gefallen der Artikel und auch der zum Thema in Telepolis sehr, benennen sie doch unmissverständlich den unsäglichen Quatsch, den hyperventilierende deutsche Medien wie Welt online ganz ohne Recherche und völlig kritiklos abschreiben und publizieren. Schande über Welt online: Mit Verlaub, was Ihr Euch erdreistet da auszubreiten, ist ekelhaft und hat mit Journalismus rein gar nichts zu tun. Dabei handelt es sich bei der Meldung in der Times eindeutig im Geheimdienst-Propaganda der übelsten Machart, wie sie hierzulande über die „Online-Durchsuchung“ bekannt ist.

Der Artikel von Heise erinnerte mich an meinen Text auf spiggel.de vom 10.02.2007: „Geheimes Schreiben gegen Schäuble„, in dem ich Steganografie unter Linux vorstellte. Mit ein paar Befehlen kann man Texte so in Bildern verstecken, dass sie kaum gefunden werden. Was Osama bin Laden und andere Terroristen angeblich können, kriegen ich und die wohlwollenden LeserInnen auch hin.

Hier ein Beispiel, die Fotos oben sind das Ergebnis: Das linke Bild ist das Original, im rechten Foto ist ein längeres Zitat aus dem Koran verborgen. Ich habe vorher nachgesehen, in welchen Passagen es um den Jihad geht.

burks@master:~/burksfiles/temp5$ touch osama.txt
burks@master:~/burksfiles/temp5$ echo "Und wenn die heiligen Monate abgelaufen sind, dann tötet die Götzendiener, wo immer ihr sie findet, und ergreift sie und belagert sie und lauert ihnen aus jedem Hinterhalt auf. Wenn sie aber bereuen und das Gebet verrichten und die Zakah entrichten, dann gebt ihnen den Weg frei. Wahrlich, Allah ist Allvergebend, Barmherzig;"> osama.txt
burks@master:~/burksfiles/temp5$ zip secretmessage.zip osama.txtupdating: osama.txt (deflated 36%)
burks@master:~/burksfiles/temp5$ cat 181008_2.jpg secretmessage.zip > 181008_3.jpg

Noch Fragen? Jetzt muss Osama bin Laden nur noch hier die Botschaft abrufen. (Was heißt „rechte Maustaste – Grafik speichern“ auf arabisch?)

image_pdfimage_print

Heuchler Köhler: Schulden ohne Sühne

Tron Wie man in den Medien liest, fordert Bundespräsident Horst Köhler eine Entschuldigung von den Banken (dafür, dass sie sich so verhalten haben, wie es im Kapitalismus vorgesehen ist). Man muss sich natürlich fragen, ob die Finanzkrise nicht von einem höheren Wesen bewusst inszeniert worden ist, um dem gemeinen Volk pädagogisch wertvoll die Risiken und Nebenwirkungen des selbst gewählten Wirtschaftssystems vor Augen zu führen. Köhler hatte nach seiner Wahl „den Segen Gottes“ erbeten. Offenbar hat das nur begrenzt funktioniert.

Die Heiner Geißler-Truppe Attac nannte Köhler einen „Schreibtischtäter„. Köhler war von 2000-2004 Geschäftsführenden Direktor des Internationalen Währungsfonds. Der IWf ist eine Art Weltbank für Staaten und vergibt Kredite mit den Maßgaben (bei Wikipedia korrekt aufgeführt): „Liberalisierung des Bankenwesens und Privatisierung von öffentlichen Einrichtungen (Sparkassen, Elektrizitätswerken, Wasserwerken, Telekommunikation); weitere Folgen: z. B. Entlassung von Mitarbeitern.“ Der Bundespräsident kennt sich also mit kapitalistischen Banken ohne Regeln bestens aus.

Um das zu erläutern, empfehle ich den wohlwollenden Leserinnen und geneigten Leserin wärmstens die Lektüre eines älteren Artikels aus dem Tagesspiegel über die die Funktion von „Krediten“: „Schulden ohne Sühne“ – „Wie sich westdeutsche Banken auf unsere Kosten an fiktiven DDR-Krediten bereicherten“. Zitat:

„Der Bundesrechnungshof hat in jahrelanger Puzzlearbeit die vielen Seltsamkeiten bei der Abwicklung des DDR-Bankensystems untersucht. Der Bericht wurde als ’streng vertraulich‘ eingestuft. Es heißt darin unter anderem: Die Treuhandanstalt, für die Köhler zuständig war, und das Bundesfinanzministerium hätten Steuergelder in Milliardenhöhe verschleudert, weil sie sich bei der Veräußerung der ehemaligen DDR-Banken an westdeutsche Kreditunternehmen von diesen hätten übervorteilen lassen. Bei Geschäftsbesorgungsverträgen mit der Deutschen Bank und der Dresdner Bank sei es zu Unregelmäßigkeiten gekommen, bei den Verkaufsverhandlungen der von den Banken gegründeten Joint-Venture-Unternehmen seien sogar ‚erpresserische Methoden‘ angewandt worden.“

Entschuldigung. Aber das musste jetzt mal gesagt werden.

image_pdfimage_print

„Pikante“ Details zu Haider

Welt.de: „Schließlich kamen immer mehr Ungereimtheiten zutage, was die Causa zunehmend delikater machte. Niemand wollte bemerkt haben, dass Haider dermaßen betrunken war, als er sich hinter das Steuer setzte. Nach vorläufig letztem Stand war der Politiker überraschend auf einer Party im „Le Cabaret“ in Velden am Wörthersee aufgetaucht, die er allerdings – entgegen ersten Aussagen – nicht erst gegen Mitternacht, sondern viel früher verließ. In der Folge klafft in der Rekonstruktion noch eine knapp einstündige Zeitlücke. Jedenfalls kreuzte Haider dann mit einem jungen Begleiter im Klagenfurter Lokal „Zum Stadtkrämer„, einem stadtbekannten Schwulen-Treff, auf. Gemeinsam leerten die beiden laut Zeugen innerhalb kurzer Zeit eine Flasche Wodka. Die Polizei kennt die Identität jenes Mannes, mit dem Haider seine letzten Stunden verlebte.“

Der „Kampflesben-Club-Deutschland“ (harhar) schildert die letzten Stunden im Detail: „23.15 Uhr: Haider taucht 45 Minuten später mit einem Unbekannten im Treff Zum Stadtkrämer auf (Fahrtzeit von Velden ca. 15 Minuten) und zieht sich mit dem jungen Mann (Identität der Polizei bekannt) in eine Nische zurück. Beide trinken Unmengen (Augenzeugen berichten von einer ganzen Flasche Wodka). Der Landeshauptmann schwankt, als er draußen beim Auto mit dem Jüngling die Handynummern austauscht.“

By the way: Hat der Gerichtsmediziner Haider auf Kokain untersucht?

image_pdfimage_print
image_pdfimage_print

← Next entriesOlder entries