Braune Hilfe

Der aktuelle Spiegel (24/2008) bringt auf S. 16 wieder eine der typisch deutschen Nonsens-Meldungen über Nazis im Internet. Überschrift: „Nazi-Propaganda im Knast“. Textbaustein eins: „die Vernetzung (wer hätte das gedacht!) und Untersützung inhaftierter Neonazis hat Verfassungsschützer alarmiert.“ (Wer hätte das gedacht! Alarm! Alarm! Warnen und Mahnen! Mit Sorge beobachten!)

Offenbar ist der Spiegel gebrieft worden, um deren PR zu übernehmen. Textbaustein zwei (melden, durchführen, verbieten) „Sie suchen nach Wegen, um gegen eine Website vorzugehen, auf der zur Solidaität mit verurteilten ‚Kameraden‘ aufgerufen wird.“ Die Schlapphüte wollen also eine Website abschalten. Warum eigentlich und mit welchem Ziel? Darüber wird in solchen sinnfreien Artikeln nie reflektiert.

Und jetzt wird es komisch: „Das erweist sich als äußerst schwierig – die Homepage ist auf einem Server in den USA abgespeichert.“ So was Dummes aber auch. Dort denkt man nicht daran, politische Meinungen zu zensieren. „Offenbar“ sei ein Neonazi aus Aurich für die Website verantwortlich, gegen den wird verzweifelt ermittelt. SCNR: Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass dieser Neonazi ein Spitzel des Verfassungsschutzes ist.

By the way: Der Spiegel geruht natürlich nicht, den Leser mit Informationen oder Links zu belästigen. Das könnte zwar nicht die Redakteure, wohl aber die Leser sittlich gefährden. Da das hiesige Publikum aber medienkompetenter und weltanschaulich gefestigter ist als ein durchschnittllicher Spiegel-Leser, hier noch einmal der Link zum JVA Report und zur so genannten „Hilfsgemeinschaft für nationale politische Gefangene e. V. (HNG).“