Karneval der Dingsbums

Kulturen

Gestern war ich rund zehn Minuten auf dem sogenannten Karneval der Kulturen. Mit dem Ereignis ist es so wie mit einer Website „gegen Rechts“: Alle jubeln, Kritik ist verboten und gilt als Querulantentum. Ich lasse mich aber nicht in den Massenfroh- und Wahnsinn zwangskollektivieren, zumal äußerstes Misstrauen angesagt ist, wenn der Deutsche an sich „Kultur“ zelebriert oder gar „Multikultur„.

Zum Inhalt habe ich vor vier Jahren in einem Telepolis-Artikel alles gesagt, war mir einfällt: „Kultur wird zur Folklore umgemodelt, gut gemeintes Völkisches zu Kommerz und die Deutschen verweisen die Einwanderer an den unpolitischen Katzentisch in der Gesellschaft.“

Um das zu bestätigen, war gestern die erste Tanzgruppe, die mir begegnete, die Hare-Krishna-Sekte, mit eigenem Wagen und Mantras grölend. Die Sektion Vollmeise also. Kurz darauf kam ein tamilischer Verein, der den Liberation Tigers of Tamil Eelam nahestehen soll – immerhin die einzige Guerilla der Welt mit eigener Marine. Das ist also „Kultur“.

Auf diesen Karneval kann ich verzichten, auch auf die zahlreichen verkleideten Deutschen, die meinen, dass sie für kurze Zeit zu den „Negern“ und deren „Kultur“ gehörten, wenn sie ein Bananenröckchen tragen. Anschließend können sie dann wieder Sex-Reisen nach Jamaica und Kuba (Frauen) und nach Thailand (Männer) unternehmen – im Sinne des ganzheitlichen kulturellen Austausches.